Das für rund drei Millionen Euro sanierte Bornheimer Franz-Farnschläder-Stadion wird mit großem Festprogramm wiedereröffnet.
Anpfiff mit Kölner TraditionselfStadion in Bornheim feiert Wiedereröffnung

Das Franz-Franschläder-Stadion ist fertig saniert und kann nun eröffnet werden.
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Wäre es nach dem Leiter des Bornheimer Sport- und Kulturamtes ,Willi Over, gegangen, dann wäre das Franz-Farnschläder-Stadion bereits vor Jahren komplett erneuert worden. „Die Sanierung ist seit zehn Jahren überfällig, es ist ein Wunder, dass wir es überhaupt noch nutzen können“, hatte er vor mehr als einem Jahr im Haupt- und Finanzausschuss gesagt. Damals lagen die ersten Planungen bereits vier Jahre zurück. Nun ist es endlich soweit: Am Wochenende wird die Sportanlage an der Wallrafstraße mit einem großen Festprogramm feierlich wiedereröffnet. Am Freitagnachmittag kommt die Traditions-Elf des 1. FC Köln und am Samstag gibt es ein großes inklusives Sportfest.
Damit konnte auch der Zeitplan in etwa eingehalten werden. Die Sanierung sollte nach den Schätzungen im vergangenen Jahr in diesem Sommer abgeschlossen sein. Bereits jetzt drehen Jungen und Mädchen ihre Runden auf der überarbeiteten Laufbahn, der Naturrasenplatz, die Steh- und Sitztribünen sind nagelneu. Noch abgesperrt war dieser Tage die vergrößerte Boulebahn mit neuen Sitzgelegenheiten. Die Kleinspielfelder für Volleyball und Handball blieben übrigens erhalten.
Drei Förderanträge gescheitert
ehr als drei Millionen Euro investierte die Stadt in die Sportanlage, die 1979 errichtete worden war. Allerdings konnten aus finanziellen Gründen nicht alle Wünsche umgesetzt werden, da die Stadt gleich dreimal mit Förderanträgen scheiterte. So wurde weder der mittlere Sportplatz, der mit einer Schotterschicht bedeckt ist, modernisiert noch die Flutlichtanlage erneuert. Dies könnte aber zu einem späteren Zeitpunkt noch geschehen, daher wurden Vorbereitungen getroffen, um später neue Flutlichtmasten zu installieren, sollte dies der städtische Haushalt irgendwann einmal hergeben. 500.000 Euro konnten so eingespart werden.
Genutzt wird die Sportanlage sowohl für den Schulsport, hauptsächlich von der Europaschule, dem Alexander-von-Humboldt-Gymnasium und der gegenüberliegenden Johann-Wallraf-Grundschule, aber auch für den Vereinssport etwa durch den SSV Bornheim, der im vergangenen Jahr seinen 100. Geburtstag feierte.
Nach Ehrenbürger benannt
Benannt wurde das Stadion nach dem Bornheimer Ehrenbürger Franz Farnschläder (1912 bis 1992). Diese Ehrenbürgerschaft wurde ihm kurz vor seinem Tod am 17. Juni 1992 anlässlich seines 8O. Geburtstages von dem damaligen Bürgermeister Wilfried Henseler verliehen. Er bezeichnete Farnschläder als „Baumeister unserer demokratischen Gesellschaft.“ Farnschläder konnte auf ein fast 40 Jahre währendes Engagement als Ratsmitglied, Ortsvorsteher und stellvertretender Bürgermeister von Bornheim zurückblicken. Der gelernte Schuhmachermeister war bereits seit 1975 Ehrenringträger der Stadt Bornheim, 1978 erhielt er das Bundesverdienstkreuz und wurde 1981 Stadtältester. Er war außerdem in vielen Vereinen aktiv wie dem SSV Bornheim, dem Männergesangverein, der Freiwilligen Feuerwehr und der St. Hubertus-Schützenbruderschaft von Bornheim und Botzdorf, zudem war er leidenschaftlicher Karnevalist. Als Kommunalpolitiker hatte er sich stets stark gemacht für ein Sportzentrum im Herzen der Vorgebirgsstadt. Daher wurde ihm zu Ehren bereits 1992, kurz nach seinem Tod, das Stadion posthum nach ihm benannt.
Das Festprogramm
Die Wiedereröffnung der Sportstätte soll gebührend gefeiert werden. Los geht es am Freitag, 26. September, mit einem Gastspiel der Traditionsmannschaft des 1. FC Köln. Anpfiff ist um 17 Uhr. Es spielen die Altinternationalen aus der Domstadt gegen eine Bornheimer Altherrenauswahl. Für den FC haben sich Legenden wie Stephan Engels, Matthias Scherz, Marcel Risse, Thomas Cichon, Carsten Cullman, Lukas Sinkiewicz, Alex Voigt, Marco Höger und Holger Gaißmayer angesagt. Am Samstag wird die Stadioneröffnung von 10 Uhr bis 14.30 Uhr mit einem großen inklusiven Sportfest gefeiert. Zur offiziellen Wiedereröffnung spricht um 11 Uhr Bürgermeister Christoph Becker. Geboten wird ein Sport- und Unterhaltungsprogramm für alle Altersgruppen. Höhepunkt ist das Bambiniturnier aller Bornheimer Vereine. Verschiedene andere Bornheimer Sportvereine bieten Mitmachstationen an, darunter Badminton, Beachvolleyball, Boule sowie Sport im Park. Der Eintritt ist an beiden Tagen frei. Sowohl das Fußballspiel als auch das Sportfest organisiert die Stadt in Kooperation mit dem inklusiven Verein „Sporteinander“.
Das Stadion an der Wallrafstraße ist barrierefrei, so dass alle Besucherinnen und Besucher teilnehmen können, unabhängig von Mobilität oder Behinderung. Parkmöglichkeiten stehen an der Burgstraße, Am Ühlchen (Friedhof) und an der Europaschule zur Verfügung. Ortsansässige Zuschauerinnen und Zuschauer werden gebeten, mit dem Fahrrad zu kommen.
