Teilnahme ist freiwillig„Lollitests“ werden in Bornheimer Kitas eingeführt

Lesezeit 3 Minuten
MDS-KR-2021-11-30-71-176090822

In den Kitas sind die Infektionszahlen drastisch angestiegen. "Lollitests" sollen nun das Infektionsgeschehen eindämmen.

Bornheim – Nach den Weihnachtsferien führt die Stadt Bornheim an allen städtischen Kindergärten die PCR-Pooltests, die sogenannten „Lollitests“, ein. Der Jugendhilfeausschuss folgte damit am Donnerstagabend einstimmig einem Antrag der SPD-Fraktion. Im Gegensatz zu den Grundschulen ist allerdings die Teilnahme an den Pooltests in den Kitas freiwillig. Die Eltern müssen dem zustimmen.

Daher beschlossen die Politiker zusätzlich für Kinder aus einer Gruppe mit einem positiven PCR-Pooltestergebnis, die nicht an der PCR-Pooltestung teilnehmen,  dass sie das Betreuungsangebot bis zum Vorliegen eines negativen Ergebnisses eines PCR-Tests ebenfalls nicht besuchen dürfen.

Derzeit gilt: Kommt es zu einem positiven Fall bei einer Pooltestung  sind  alle, die dem Pool angehören, potentielle Coronaverdachtsfälle. Sie dürfen dann solange nicht mehr die Einrichtung besuchen, bis das negative Ergebnis eines PCR-Einzelkontrolltests vorliegt.

Auch die freien Träger machen mit

Laut Jugendamtsleiter Maruan Azrak können Kita-Pooltestungen jedoch nur eingeführt werden, wenn alle Einrichtungen in einem Jugendamtsbezirk mitwirken, das heißt, auch die freien Träger müssten mitmachen. Dies hängt mit der Kostenbeteiligung des Landes zusammen. Aktuell übernimmt NRW zwei PCR-Pooltests pro Woche je Kind, das bedeutet 3 Euro je Test und Kind, also 6 Euro pro Kind pro Woche.  Diese Beteiligung richte sich aber grundsätzlich an alle Kitas einer Kommune, eine Aufteilung sei nicht möglich.  Daher empfahl der Ausschuss auch die freien Träger mit ins Boot zu holen.

Die Verwaltung war in diesem Punkt bereits tätig: „Wir haben alle Träger angeschrieben, niemand meldete zurück, dass sie nicht teilnehmen wollen“, so Azrak. Die Pooltests bieten eine größere Sicherheit frühzeitig an Corona infizierte Kinder zu entdecken und zu isolieren. Die Testdurchführung ist sowohl für die Erzieherinnen als auch für die Kinder sehr einfach. Die Mädchen und Jungen lutschen 30 Sekunden auf einem Abstrichtupfer, die danach in einem Sammelgefäß als anonymer Pool durch ein Labor getestet werden. Nur wenn dieser Pool positiv ist, werden am Folgetag Einzelproben durch die Eltern genommen, um das infizierte Kind zu ermitteln.  „Mit dieser optimierten und sicheren PCR-Testmethode können wir dazu beitragen, die Infektionsketten zu unterbrechen und die Wahrscheinlichkeit erhöhen, die Betreuung auch im Winter aufrecht zu erhalten“, heißt es von Seiten der Verwaltung.

Konzept hat sich an den Grundschulen bewährt

Laut der jugendpolitischen Sprecherin der SPD Anna Peters habe sich dieses Konzept an den Grundschulen bereits  bewährt, die Stadt Bonn habe dieses Verfahren bereits auf ihre Kitas ausgeweitet: „Diesem Vorbild sollten wir folgen. Viele Eltern signalisierten mir, dass sie sich die Einführung von Pooltests wünschen, weil dadurch die Sicherheit steige.“  

Allerdings brauche die Stadt noch etwas Vorlaufzeit um alles zu organisieren, erläuterte der Jugendamtsleiter. Daher sollen die Tests auch erst nach den Weihnachtsferien eingesetzt werden. Probleme könnte es mit den begrenzten Laborkapazitäten geben, doch hier zeigte sich Azrak guter Dinge: „Von drei Laboren bekamen wir bereits positive Rückmeldungen.“

Derzeit sei die Lage an den Bornheimer Kitas laut Sozialdezernentin Alice von Bülow „relativ ruhig“. Nur sieben Personen aus drei Gruppen seien derzeit positiv auf das Virus getestet. Kreisweit sehe es ähnlich aus.

Rundschau abonnieren