Erinnerungen an die AnfängeFestakt zum 50. Geburtstag der Stadt Königswinter

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Für ihr großes Engagement ausgezeichnet: (v.l.) Die Ratsmitglieder Sokratis Theodoridis, Jürgen Kusserow, Georg Dauth, Dirk Lindemann und Franz Gasper sowie Bürgermeister Peter Wirtz erhielten Ehrenringe der Stadt Königswinter.

Für ihr großes Engagement ausgezeichnet: (v.l.) Die Ratsmitglieder Sokratis Theodoridis, Jürgen Kusserow, Georg Dauth, Dirk Lindemann und Franz Gasper sowie Bürgermeister Peter Wirtz erhielten Ehrenringe der Stadt Königswinter.

Königswinter – Anfängliche Skepsis, Cognac und Zigarren, viele Meilensteine: Die Geschichte der Stadt Königswinter ist äußerst bewegt. Anlässlich des 50. Geburtstages gedachten viele ehemalige und aktuell aktive Kommunalpolitiker im Rahmen eines Festaktes auf Schloss Drachenburg nun der Anfänge der Stadt, die im Jahr 1969 aus sieben Gemeinden und drei Verwaltungen gegründet wurde.

Bürgermeister Peter Wirtz fasste die Gründung in das Bild eines gesund aufwachsenden „Mädchens“ und ließ die Entwicklungsschritte Revue passieren. Musikalisch eingestimmt hatte die Besucher der Musikschüler Sebastian Lignau mit „La cathédrale engloutie“ von Claude Debussy. Als Festredner konnte Herbert Losem gewonnen werden, der seinerzeit jüngstes Ratsmitglied bei der ersten vom Oberpleiser Stadtverordneten Erich Lichtenberg einberufenen Sitzung war. 37 Mitglieder aus vier Parteien umfasste das Gremium, nur eine Frau war darunter.

Viel Arbeit wartete auf den ersten Bürgermeister Königswinters

„Aus der oktroyierten Hochzeit, die beileibe keine Liebesheirat war“, so Herbert Losem, „musste sich erst ein ,Wir-Gefühl’ entwickeln, denn damals wurden Vorurteile wie ,Die Bevölkerung im Tal ist anders geartet’ und sonstige alte Animositäten hochgehalten.“ Zum ersten Bürgermeister wurde Günter Hank und zu seinen Stellvertretern Wolf Schmidt-Küster und Heinrich Klümpers sowie zum Stadtdirektor Franz-Josef Schmitz gewählt. Viel Arbeit wartete auf dieses Team mitsamt Ratsvertretern, die immer besser zusammenarbeiteten.

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„Inwieweit da die Altstadttradition, dass bei Sitzungen immer eine Flasche Cognac und eine Kiste Zigarren auf dem Tisch standen, beigetragen hat, ist nicht übermittelt“, erinnerte sich Herbert Losem. „Tatsache war aber, dass der Sitzungssaal nach einer Stunde vollgequalmt, die Flasche fast geleert und die ,Duz-Quote’ gestiegen war.“ Tatsache war auch, dass die Aufgaben, die es zu bewältigen galt, enorm waren und vom Begründen der Städtepartnerschaft mit Cleethorpes und später mit Cognac über die Entwicklung der Infrastruktur mit Schulen, Bädern, Kanälen und Straßen bis zur Bewältigung des Wandels durch die Wahl Berlins zur neuen Hauptstadt nach dem Mauerfall reichten.

Bürgermeister Wirtz feiert Dienstjubiläum

Erinnert wurde auch an die ICE-Strecke, deren Trasse mitten durch die Stadt gehen sollte und gegen die sich Hans Remig lange erfolgreich stellte und so positive Veränderungen erreichen konnte, sowie den Ausbau des Kanalnetzes, der ein Wachsen der Stadt möglich machte. Ebenso erinnert wurde ausdrücklich an Erich Lichtenberg und Herbert Losem sowie Heinz-Martin Bernert und Herbert Krämer, die die Geschicke der Stadt leiteten. Erster hauptamtlicher Bürgermeister wurde vor 20 Jahren Peter Wirtz, der somit auch sein Dienstjubiläum feiern konnte.

Musikalisch umrahmt vom Salonensemble Petersberg ging es nach den historischen Streifzügen schließlich zur Verleihung der Ehrenringe der Stadt Königswinter. Georg Dauth (SPD), Franz Gasper (CDU), Jürgen Kusserow (SPD), Dirk Lindemann (SPD) und Sokrates Theodoridis (CDU) starteten 1999 ihre Amtszeiten als Ratsmitglieder und wurden mit dieser Auszeichnung für ihr großes Engagement geehrt. Nach diesen Ehrungen ergriff Herbert Krämer dann das Wort, denn es galt den Bürgermeister Peter Wirtz ebenfalls zu ehren und Krämer zitierte Günter Hank, der gesagt hatte: „Häh, wat esset herrlich näh, wat esset doch fein; Bürjermeister von Groß-Königswinter zu sein.“ Peter Wirtz ist bereits vier Mal mit jeweils um die 60 Prozent der gültigen Wählerstimmen gewählt worden. Aber nicht nur auf die Leistungen des Bürgermeisters verwies sein Vorgänger, er bat auch ausdrücklich um Beifall für den bereits verstorbenen Günter Hank und für die krankheitsbedingt abwesenden Franz-Josef Schmitz sowie Hans Remig – und diese Bitte wurde ihm auch mehr als erfüllt.

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