Michael Sachse hat die neue Betreiberin der Gaststätte beim Tennisclub Blau-Weiß in Meckenheim besucht und ein neues Café in der Bonner Innenstadt entdeckt.
Gastro-SzeneSpeisen und Plaudern am Tennis-Court in Meckenheim

Antoniya Dick serviert eine Aperitivo-Platte.
Copyright: Michael Sachse
Eine Clubgastronomie zu betreiben, ist ein zweischneidiges Schwert. Mit dem Besuch der Vereinsmitglieder haben die Gastgeber zwar eine stabile Stammkundschaft, doch es geht darüber hinaus darum, auch außerhalb der Tennisgemeinde wahrgenommen zu werden. Da hat das neue „serve and dine“ auf dem Gelände des Tennisclubs Blau Weiß Meckenheim gute Voraussetzungen geschaffen. Der Haupteingang auf der den Courts abgewandten Seite blieb bislang eher verweist. Er wurde nun neu und einladender gestaltet. Damit dürfte die Clubgastronomie auch von Nichtmitgliedern künftig besser wahrgenommen werden. Die Neugestaltung war ein zentrales Anliegen der neuen Gastgeberin Antoniya Dick.
Viel von der Welt gesehen
Die 34-Jährige ist in Bulgarien geboren und aufgewachsen. An der internationalen Kochschule „Le Cordon Bleu“ hat sie ihre gastronomische Ausbildung mit jeweils einem Diplom in den Fachbereichen „Cuisine“ und „Patisserie“ abgeschlossen. Dabei studierte sie sowohl am Hauptsitz in Paris als auch an den Niederlassungen in London und Tokio. Um sich das Studium zu verdienen, arbeitete sie über zehn Jahre auf einer großen Yacht. Dort war Antoniya Dick in den Sommermonaten jeweils für die Rundum-Verpflegung der Gäste und der Besatzung verantwortlich. Dank dieses Engagements lernte sie nicht nur die gesamte Mittelmeerregion besser kennen, sondern kam auch bis in die Karibik. Vor fünf Jahren zog sie nach Deutschland und lebt nun mit ihrer Familie in Remagen. In den vergangenen Jahren backte Dick vor allem Kuchen und Torten für private Feiern. Ihr Mann spielt im TC Blau Weiß Meckenheim. So kamen der Kontakt und das Angebot zustande, die Gaststätte des Clubs zu leiten.
Eigener Kinderbereich
Den Gastraum mit seinen etwa 50 Sitzgelegenheiten und die Hochterrasse mit weiteren rund 40 Plätzen hat die neue Gastgeberin weitgehend belassen. Auf der Terrasse, wo sich der Blick über die Tennisanlage bis weit hinein ins Grüne öffnet, wurde lediglich eine neue blau-weiße Markise eingebaut. Im Innenbereich, der mit hellen Holztischen und grau bezogenen Polsterstühlen sowie einer großen Leinwand ausgestattet ist, hat die junge Mutter auch eine gesicherte Spiel- und Krabbelecke für die jüngsten Gäste eingerichtet. Die etwas älteren Kinder können sich in einer separaten Ecke an einem Maltisch, beim Puzzeln oder Bücher lesen vergnügen. Passend dazu findet mittwochs zwischen 10 und 13 Uhr „Mama's Café“ statt. Das Motto lautet „plaudern, spielen, genießen“ bei Kaffee, hausgemachter Limonade und leckeren Backwaren.
Das Speiseangebot basiert sowohl auf deutschen Klassikern als auch auf mediterran inspirierten Speisen. Für den kleinen Hunger gibt es etwa knusprige Hähnchenstreifen mit Joghurt-Dip (10,50 Euro), Bruschetta (7,50 Euro) oder frittierte Zucchinistreifen mit Knoblauch-Dip (7,50 Euro). Eine spezielle Offerte ist die Aperitivo Platte, die täglich zwischen 17 und 18 Uhr aufgetragen wird. Dazu gibt es frisch gebackene Focaccia mit einer Auswahl an Käse, Salami und Oliven sowie Bruschetta und zwei Aperitifs (für zwei Personen 21,90 Euro). Die Hauptgerichte unterstreichen die kulinarische Spannbreite vom Schnitzel Jäger Art mit Champignonrahmsauce (15 Euro) über Pilz-Risotto (10,80 Euro) bis hin zu Penne Bolognese (11,90 Euro). Eine wöchentlich wechselnde Aktion komplettiert das Speiseangebot.
In dieser Woche bereiten Antoniya Dick und ihr Team zusätzlich Tapas zu. Außerdem gibt es frisch gebackene Kuchen und Waffeln. Aus den Zapfhähnen fließen Peters Kölsch und Radeberger Pils. Alternativ werden Weine von Brogsitter ausgeschenkt. Wer lieber auf Alkohol verzichtet, sollte die hausgemachten Limonaden probieren – aktuell Himbeer, Johannisbeere und Holunder. Sie werden mit Früchten aus dem Garten der Gastgeberin zubereitet.
„ serve and dine“ auf dem Gelände des TC Blau Weiß Meckenheim, Am Tennisplatz 29, 53340 Meckenheim, Telefon (0160) 44 7 93 07, montags bis mittwochs 16.30 bis 22 Uhr, donnerstags bis sonntags 11 bis 22 Uhr.
Neu in der Fußgängerzone
Kaffee, Kuchen und Eis in der Brüdergasse Abdolbaghi Mameli hat in der Bonner Fußgängerzone ein Café eröffnet. Wo früher ein Friseursalon residierte, ist nun das Café Mameli eingezogen. Mehr als drei Monate hat der aus dem kurdischen Teil des Iran stammende Gastgeber die zuvor länger leer stehenden Räumlichkeiten an der Brüdergasse renoviert. Vom Linoleumboden in Holzoptik bis hin zu den mit zahlreichen Holzpaneelen geschmückten Wänden hat der Neugastronom alles selbst gebaut und installiert. Im Fenster steht ein antikes Grammophon neben einem Motorrad. Im Innenbereich stehen alte Plattenspieler und ein Tonband. „All diese Requisiten sollen an meinen Vater Hassan erinnern, der ein bekannter kurdischer Sänger war und vor 40 Jahren gestorben ist“, erklärt Mameli.

Abdolbaghi Mameli hat sein Café in der Brüdergasse eröffnet.
Copyright: Michael Sachse
Der Gastgeber verfügt über 40 Sitzgelegenheiten im Innenbereich und weitere zehn Plätze auf der Terrasse gegenüber der Remigiuskirche. Kaffee, Kuchen und Eis bestimmen das Angebot. Es gibt unter anderem Johannisbeer-, Apfel-, Schoko- und Käsekuchen (Stück für 4 Euro) sowie Brownies. Eine Kugel Eis kostet 1,70 Euro. Für die Qualität der Kaffeespezialitäten bürgen die Bohnen aus dem Bonner Espressostudio. Ab dem Herbst soll das Getränkesortiment um Wein erweitert werden. Aktuell gibt es lediglich alkoholfreie Getränke.
Café Mameli, Brüdergasse 11, 53111 Bonn, Telefon (0228) 38763403, täglich 10 bis 19 Uhr.