Gastro-TippsMeyers zieht nach Poppelsdorf – Café Herr Schlösser lockt in die Bonner Südstadt

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Blick in das Lokal Meyers, was nun in Bonn-Poppelsdorf gegenüber von dem Botanischen Garten zu finden ist.

Das Meyers ist nun in Bonn-Poppelsdorf gegenüber von dem Botanischen Garten zu finden.

Michael Sachse über den Umzug des Meyers, das Café von Herrn Schlösser und die Neuerscheinung des Magazins „Der Feinschmecker“.

Meyers in Bonn-Poppelsdorf

Taher stand zu keiner Zeit infrage, dass die Geschichte des Meyers fortgesetzt wird. Die neue Chefin des Poppelsdorfer Lokals hat die Regie von Rüdiger Schütz übernommen. Ihre gastronomische Laufbahn hatte sie vor zehn Jahren im Büro des Betriebs begonnen, wechselte anschließend in den Service und übernahm schließlich die Betriebsleitung. In diesem Zeitraum hat sie die „DNA des Meyers“ mehr als verinnerlicht. Deshalb ist es nur konsequent, dass die gelernte Kauffrau das Lokal weiterführt. An ihrer Seite steht Ehemann und Küchenchef Bashir Ben Taher.

Etwa zweihundert Meter vom ursprünglichen Standort entfernt, ist das Speiserestaurant nun schräg gegenüber von dem Botanischen Garten zu Hause. Die neue Gastgeberin bezeichnet den Umzug als „Betriebsübergang“. Sowohl das Konzept als auch das Personal sind geblieben. Kulinarische Konstanten wie Salate, Burger und Schnitzel sind weiterhin die Favoriten. Auf der Standardspeisekarte finden sich neun große Salate. Darunter die Varianten Ziege (14,90 Euro), Crunchy Peanut (15,90 Euro) oder „Clemens August“ mit Gambas, gebeiztem Lachs, Tomaten, Knoblauch, Bratlingen, marinierten Oliven, Peperoni und Aioli (18,90 Euro). Ein Burger Meyers Spezial aus saftigem Dry Aged Beef (180 Gramm) auf Burger-Brötchen mit Salat, Tomaten, roten Zwiebeln und Spezialsoße wird für 15,90 Euro, ein Wiener Schnitzel vom Kalbsrücken mit Kapern, Sardellen, Zitrone und Pommes frites für 24,90 Euro aufgetischt.

Auch auf Vorspeisen und Pasta muss niemand verzichten. Für Abwechslung sorgt die Wochenkarte. Hinter dem Tresen werden Andechser Spezial Hell und Peters Kölsch gezapft. Das Weinangebot fokussiert sich auf deutsche Weißweine sowie Rotweine aus Spanien, Frankreich und Italien. Das Lokal wurde im vergangenen Jahr nur wenige Monate unter dem Namen „Well Kitchen“ geführt. Der Betrieb erstreckt sich über zwei Etagen, verfügt über 80 Sitzgelegenheiten und lässt sich in drei Bereiche unterteilen. Im Erdgeschoss befinden sich rund um die Theke mehrere Nischen, die mit grau bezogenen Sesseln und Holztischen ausgestattet sind. Auf Barhockern am Fenster können die Gäste auch am Laptop arbeiten. Dafür stehen eine Vielzahl an Steckdosen und induktive Lademöglichkeiten zur Verfügung.

Zwischen Bar und Küche befindet sich der Restaurantbereich, der mit langen lederbezogenen Sitzbänken ausgestattet ist. Die obere Etage bietet sich mit Massivholztischen für Gruppen mit sechs bis acht Personen an. Sobald die Temperaturen es zulassen, erstreckt sich das Geschehen auf die überdachte Terrasse, wo unter den Arkaden weitere 40 Plätze zur Verfügung stehen.

Weitere Informationen: Meyers Speis und Trank, Clemens-August-Straße 2, Telefon (0228) 21 49 37, sonntags bis donnerstags 17.30 bis 23 Uhr, freitags und samstags 17.30 bis 24 Uhr. meyers-bonn.de

Café Herr Schlösser in der Bonner Südstadt

Viel los ist bei Herrn Schlösser: Manche Bewohner der Bonner Südstadt nutzen das Lokal wie ein zweites Wohnzimmer. Sie besuchen „Herrn Schlösser“ auf ein Glas Wein oder einen Kaffee. Inmitten des Gründerzeitviertels garantiert der nimmermüde Hans-Josef Schlösser mit seinem Café Genussmomente. Schlösser blickt auf eine gastronomische Karriere zurück, die bereits in den 1960er Jahren begann. 22 unterschiedliche Stühle, kleine Nierentischchen umringt von vornehmlich spanischen Weinen und Spirituosen, die in Holzkisten lagern oder im Fenster stehen, garantieren eine anheimelnde Atmosphäre. Neben Wein, Kaffee und Kuchen serviert Schlösser Quiche oder Eintopf.

Doch der 83-Jährige hat noch mehr zu bieten. Freitags und samstags lautet das Motto ab 17 Uhr: „Drinks und Antipasti“. Dann kommen Gäste, um sich auf den Abend einzustimmen und von hier aus weiterzuziehen. Alle zwei Wochen ist die Verweildauer jedoch deutlich länger. Dann findet der „Supper Club“ statt. Auf der Agenda steht ein Menü über vier Gänge für 59 bis 69 Euro inklusive Aperitif.

Und das ist noch nicht alles, was Gäste im Herrn Schlösser erwarten können: Einmal monatlich parkt der Foodtruck von „Wagyu Auetal“ freitags und samstags vor der Türe. Dann werden Bänke aufgestellt und es gibt Steaks und Burger vom Wagyu Rind sowie Käsekrainer und Fritten. Die Kooperation entspringt einem Zufall. Der Landwirtschaftsbetrieb Wagyu Auetal aus Garrel im niedersächsischen Landkreis Cloppenburg wird von drei Brüdern geleitet. Einer von ihnen lebt in der Südstadt und hat den Kontakt geknüpft. Die Kooperation scheint fruchtbar zu sein, wenn man sieht, was rund um das Café an den Wochenenden los ist, sobald der Foodtruck da ist.

Weitere Informationen: Herr Schlösser – Wein und Genuss, Königstraße 65, 53115 Bonn, Telefon (0228) 6 89 94 00, dienstags bis samstags 12 bis 19 Uhr. facebook.com/herrschloesser

Restaurants und Bäckereien aus der Region im Magazin „Der Feinschmecker“ vertreten

Wie in jedem Jahr hat das Magazin „Der Feinschmecker“ seine Hitliste der 500 besten Restaurants in Deutschland vorgestellt. Wenig überraschend rangieren die beiden lokalen Protagonisten und Sternerestaurants „Halbedel´s Gasthaus“ aus dem Bad Godesberger Villenviertel und „Yunico-Japanese fine dining“ aus dem Kameha Grand Hotel vorne. Beide wurden mit vier Punkten in die zweithöchste Kategorie eingestuft. Auf diesem Niveau sind „Küche und Service herausragend, Ambiente und Komfort außergewöhnlich“.

Gleichzeitig veröffentlichte der Verlag seine Zusammenstellung der „Restaurants für jeden Tag“. Darin werden weitere 500 Schlemmerstuben berücksichtigt, die als „echte Lieblingsrestaurants“ für den schnellen Lunch oder das gemütliche Abendessen gelten, wo man „wortlos den Lieblingswein entkorkt, wir herzlich mit dem Team plaudern und uns wohlfühlen wie im zweiten Wohnzimmer“. Drei hiesige Lokale erfüllen nach Ansicht der Juroren die erforderlichen Kriterien. Die Auserwählten sind das „Matthieu´s“ aus der Bonner Südstadt, das „Savyy Nosh“ aus Oberkassel und das Rhöndorfer „Gasthaus im Turm“. Sie erhalten jeweils einen Punkt für „gute Küche und ansprechendes Ambiente“. Rafael Kodura, Chefkoch des Matthieu´s, beherrsche sowohl die leichte Küche als auch die Zubereitung deftiger Speisen auf „unaufgeregte und gefällige“ Weise.

Küchenchef Sebastian Schipulle aus dem Savyy Nosh zeichne sich, so die Autoren des Guides, vor allem dadurch aus, dass er um die Welt reist und seine Eindrücke in die Gerichte einfließen lässt. So entstehen Pulled Pork, Pasta Mountain oder asiatisch inspirierte Desserts wie Shiso & Erdbeere. Dass Bad Honnef die Bezeichnung als „Nizza am Rhein“ trägt, untermauere das Rhöndorfer Gasthaus im Turm durch seine „leichte mediterrane Stimmung“. Als weitere Pluspunkte notiert der Feinschmecker die gute Weinauswahl mit deutschem Schwerpunkt.

Das Magazin testet nicht nur Restaurants, sondern auch Bäckereien. So haben es drei hiesige Backstuben in den Kreis der „500 besten Bäcker 2024“ geschafft: die Meckenheimer Bäckerei Konditorei Café Reichwein, Max Kugel aus der Bonner Südstadt und die Endenicher Bäckerei-Konditorei Gruhn.

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