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Staatsschutz ermitteltUnbekannte beschmieren Kapelle auf dem Hartenberg in Königswinter

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Eine kleine weiße Kapelle mit schwarzer Eisentür, über der ein Kreuz hängt.

Beschmiert und bekritzelt wurde die Kapelle auf dem Hartenberg. Der Staatsschutz der Bonner Polizei ermittelt.

Die um 1905 erbaute Kapelle auf dem Hartenberg in Königswinter ist von Unbekannten beschmiert worden. Das Ehepaar, das sich um die Kapelle kümmert, ist schockiert.

Als Ilona und Norbert Jansen am Donnerstag zu ihrer kleinen Kapelle auf den Hartenberg kamen, waren sie regelrecht geschockt. Bislang unbekannte Täter haben das kleine Heiligenhäuschen, das um 1905 errichtet wurde und das zusammen mit der imposanten Linde seit einigen Jahren unter Denkmalschutz steht, beschmiert und mit Kritzeleien versehen, offenbar mit einem Eddingstift.

Aus dem Inneren ließen sie unter anderem Blumenschmuck, ein Muttergottesbild und ein Bänkchen mitgehen, das Ilona Jansen selbst erst vor Kurzem bezogen hat. Sie fühle sich durch den Vandalismus regelrecht verletzt, sagt Ilona Jansen, die zusammen mit ihrem Mann seit einigen Jahren die Kapelle als Paten betreut und pflegt.

An der Stelle gab es früher einen Unterstellplatz für Fuhrleute

Noch vor zwei Jahren haben die beiden das Heiligenhäuschen selbst innen und außen neu gestrichen. Die Schmierereien sind völlig unsinnige Sprüche oder Bilder. Sie beziehen sich aber auch auf die Politik oder sind sexistisch. Das kleine Kapellenbüchlein, in das die Menschen Fürbitten schreiben, wurde mit dem Spruch „sch... auf die Wahl“ versehen.

Die Kapelle, östlich von Königswinter-Uthweiler gelegen, wird von vielen Wanderern und Radfahrern aufgesucht. Sie liegt am Kapellenwanderweg, der durch das Pleiser Hügelland führt. Laut einer Infotafel neben der Kapelle und der Internetseite der Pfarreiengemeinschaft Königswinter Am Oelberg stand an ihrer Stelle im 19. Jahrhundert ein Unterstellplatz für Fuhrleute, die dort auf dem Weg vom Kloster Heisterbach nach Siegburg eine Rast einlegten.

Ein Paar sitzt auf einer Bank, der Mann hält eine blaue Box in den Händen.

Norbert Jansen hält eine Box mit Teelichtern, die er und seine Frau Ilona ersetzt haben, weil der ursprüngliche Behälter gestohlen wurde.

Als Dank für eine überstandene Seuche sei er zum Heiligenhäuschen umgebaut worden. Demnach litt die Kapelle aber auch schon in der Vergangenheit mehrfach unter Verwüstungen durch Vandalismus. Norbert Jansen fährt nach eigenen Angaben jeden Tag mit dem Fahrrad zu der Kapelle, um nach dem Rechten zu sehen.

Das Ehepaar aus Hasenboseroth erfährt von Besuchern viel Dank für das Kümmern. „Es macht uns Freude“, sagt Ilona Jansen. Das Ehepaar hat Donnerstagmorgen die Polizei alarmiert. Die Beamten ermitteln wegen Sachbeschädigung und Diebstahl. Nach Angaben eines Polizeisprechers ist der Staatsschutz eingeschaltet.