Online-PetitionLegale Mountainbike-Strecke fürs Siebengebirge gewünscht

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Nicht von allen gern gesehen: Mountainbiker auf einer Tour im Siebengebirge.

Nicht von allen gern gesehen: Mountainbiker auf einer Tour im Siebengebirge.

Königswinter – Im Naturschutzgebiet Siebengebirge sind Konflikte zwischen Wanderern und Mountainbikern keine Seltenheit. Die jugendlichen Kinder von Andreas Dirksen (51) sind bei ihren MTB-Touren schon mehrfach aus dem Wald verwiesen worden, mitunter mit rabiaten Mitteln wie dem Drohen mit einer Anzeige („Wo wohnst Du!?“), berichtet der Familienvater. Seine Konsequenz ist indes ziemlich pragmatisch: „Mein Ziel ist es, allen gerecht zu werden und eine Lösung für alle zu finden“, sagt Dirksen über die von ihm gestartete Online-Petition mit dem Titel „Aufbau einer legalen Mountainbike-Strecke für Königswinter/Bonn zum Schutze der Natur“. Mehr als 1630 Unterstützer hatte er schon nach einer Woche, gestern waren es 1759.

Andreas Dirksen, nach eigenen Angaben seit 30 Jahren selbst Mountainbiker, schwebt die Ausweisung eines sogenannten „Flowtrails“ vor, also einer eigens für MTB-ler ausgewiesenen Strecke nach den Vorbildern in Stromberg, Siegen oder Bad Eibelstadt. Die Strecke sollte in Königswinter liegen, allerdings ausdrücklich außerhalb des Naturschutzgebietes Siebengebirge. Im Auge hat der 51-Jährige zum Beispiel Gegenden um Oberpleis, Westerhausen oder Hartenberg. Rund drei Kilometer lang müsse der Flowtrail schon sein, wenn er für Mountainbiker auch aus Bonn oder Siegburg attraktiv sein soll. Und er solle für alle „Könnerstufen“ etwas bieten und frei nutzbar sein.

Radwegen fehlt der Mountainbike-Spaßfaktor

Im Siebengebirge ist das Radfahren nur auf den breiten, mit gelben Pfeilen markierten Wegen erlaubt. Die aber böten „kein artgerechtes Ausführen eines Mountainbikes“, sagt der Initiator der Petition augenzwinkernd. Es fehle das Erlebnis und der Spaß. MTB-ler weichen daher auf schmale, für sie reizvollere Wege aus, was jedoch schnell zu Konflikten mit Wanderern und auch mit Naturschutzbehörden führen kann. Aber selbst auf den für Radler zugelassenen Wegen kann es Streit mit Wanderern geben.

www.openpetition.de

Die drei in der Online-Eingabe beispielhaft genannten Flowtrails hingegen seien „Vorbild für eine umweltschonende Integration in die Natur, eine funktionierende Besuchersteuerung und eine echte Attraktion für die Biker und den Tourismus im Allgemeinen“, heißt es in der Petition, die sich zunächst an Königswinters Bürgermeister Lutz Wagner richtet. Andreas Dirksen will mit der Unterschriftensammlung erst einmal klären, wie groß das Interesse in der Bürgerschaft ist, und dann auf die Politik zugehen. Wenn der Bürgermeister und die Politik nicht hinter dem Projekt stünden, dann könne es nichts werden, weiß der Initiator.

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„Wir, die wir Mountainbiker, Wanderer, Naturliebhaber und Eltern in Personalunion sind, wollen diese Chance ergreifen und ein Angebot in der Region aufbauen, das Mountainbiken in der Form ermöglicht, wie es sich die überwiegende Mehrzahl der Biker vorstellt“, heißt es in der Begründung für die Petition.

Der BSV Roleber ist laut Andreas Dirksen bereit, eine MTB-Abteilung zu gründen, die sich um die Betreuung und Pflege der Anlage kümmert.

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