Verkehrs-ProjektNRW-Minister Krischer unterstützt Königswinter und Bad Honnef

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NRW Verkehrsminister Oliver Krischer in Königswinter

Beim Bau von Radwegen an zwei Landesstraßen haben die Städte Königswinter und Bad Honnef die grundsätzliche Unterstützung von NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer (Grüne).

Das Hauptproblem: Links und rechts beider Straßen, an denen die Radwege gebaut werden sollen, liegen Naturschutzgebiete.

Beim Bau beziehungsweise Ausbau von Radwegen an zwei Landesstraßen haben die Städte Königswinter und Bad Honnef die grundsätzliche Unterstützung von NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer (Grüne). Konkret sollen die Projekte an der L 268 (zwischen Oberdollendorf und Heisterbacherrott) und L 144 (Schmelztal zwischen Bad Honnef und Aegidienberg) über Planungsvereinbarungen zwischen den Kommunen und dem Landesbetrieb Straßen NRW schneller vorangebracht werden.

Das Hauptproblem bei beiden Projekten: Links und rechts beider Straßen liegen Naturschutzgebiete beziehungsweise das FFH-Schutzgebiet. Von einem „Spannungsfeld“ zwischen Mobilitätswende und Naturschutz sprach Bürgermeister Lutz Wagner (Königswinter) nach einem Gespräch, das er gemeinsam mit seinem Amtskollegen Otto Neuhoff (Bad Honnef) sowie den Landtagsabgeordneten Jonathan Grunwald (CDU) und Martin Metz (Grüne) mit dem NRW-Minister für Umwelt, Naturschutz und Verkehr führte.

15 Millionen Euro für Radweg an der L 144

Empfangen wurden sie danach am Donnerstag vor dem Torhaus des Klosters Heisterbach von einigen Kommunalpolitikern beider Städte sowie Vertretern des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC). Die wiesen auf Transparenten auf die Gefahren für Radfahrer an der L 268 hin. Auf dieser wichtigen Berg-Tal-Verkehrsachse durchs Siebengebirge gibt es nur einseitig einen meist schmalen, kombinierten Rad-Fuß-Weg. Im Schmelztal in Bad Honnef gibt es nichts dergleichen. Von 15 Millionen Euro Kosten für einen Radweg an der L 144 sprach gestern Otto Neuhoff; für den hat die Stadt eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, die laut Neuhoff zu 90 Prozent fertig ist.

Man müsse Möglichkeiten nutzen, um die Planungen zu beschleunigen, sagte Oliver Krischer. Gleichzeitig müsse das Ganze aber natürlich rechtssicher sein. Er hoffe, dass eine „gute Dynamik“ entstehe. Wagner hatte zuvor betont, dass viele Pendler aus dem Berggebiet aufs Pedelec umsteigen würden, derzeit sei eine Fahrt auf der L 268 für Radfahrer aber in der Tat „ein waghalsiges Manöver“, so der Bürgermeister mit Blick auf entsprechende ADFC-Transparente. Oliver Krischer betonte, dass Menschen im Alltag dann aufs Rad umsteigen, wenn sie sicher fühlten.

NRW-Verkehrsminister Krischer plädiert für mehr Handlungsfreiheit der Kommunen

An der L 268 könne man dieses Sicherheitsgefühl sicher nicht haben. Ein Radweg werde aber weder in drei Monaten noch in einem Jahr Wirklichkeit werden können, stellte Krischer klar und plädierte ganz grundsätzlich – etwa mit Blick auf Tempo 30 – für mehr Handlungsfreiheit der Kommunen. Otto Neuhoff hob am Rande des Treffens die Besonderheit hervor, dass Kommunen Radwege an Landesstraßen planen könnten. Sie benötigten aber auch planerische und finanzielle Unterstützung.

Neuhoff und Wagner betonten mit Blick auf die interkommunale Zusammenarbeit zudem, dass beide Radwegeverbindungen gleich wichtig seien und es keine Priorisierung des einen oder des anderen Projekt geben werde. Auch Bernhard Steinhaus, Sprecher der Ortsgruppe Siebengebirge des Fahrradclubs ADFC, der am Montag bundesweit die Ergebnisse des jüngsten Fahrrad-Klimatests vorstellt, betonte, dass den Bürgerinnen und Bürgern in Königswinter ein Radweg an der Landesstraße 268 sehr am Herzen liege.

Laut Wagner ging es beim Gespräch mit Krischer unter anderem auch um das Thema Windenergie. Mit den derzeit noch geltenden Abstandsregeln von Windrädern zur Wohnbebauung habe die Windkraft in Bad Honnef und Königswinter keine Chance, so der Bürgermeister.

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