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Nachfolge von Bürgermeister Bert SpillesDer CDU-Wunschkandidat heißt Holger Jung

Lesezeit 3 Minuten

Holger Jung (Mitte) entspricht dem Anforderungsprofil des Meckenheimer CDU-Vorstandes genau. Rainer Friedrich (l.) und Joachim Kühlwetter stellten ihren Favoriten vor.

Meckenheim – Auf den Tag genau ein Jahr vor der Bürgermeisterwahl in Meckenheim präsentierte der CDU-Vorstand gestern seinen Favoriten: Holger Jung (48), seit 2013 Erster Beigeordneter der Stadt, sei am besten geeignet, die Nachfolge von Bert Spilles (CDU) anzutreten. Am 30. Oktober sind die rund 240 Mitglieder der CDU gefragt, ob sie den Vorschlag mittragen.

Nachdem Bert Spilles überraschenderweise Anfang Mai bekannt gegeben hatte, 2020 nicht mehr für das Bürgermeisteramt kandidieren zu wollen, setzte die CDU eine fünfköpfige Findungskommission ein.

70 bis 80 Stunden in der Woche

Die erarbeitete ein Anforderungsprofil für den Kandidaten: Fachkenntnis möge er haben, der Partei angehören, soll als Führungskraft mit Menschen umgehen können, gut vernetzt sein und die Bereitschaft mitbringen, sich über das Maß hinaus für die Aufgabe zu engagieren. Will sagen: Er oder sie muss bereit sein, wie Spilles wöchentlich 70 bis 80 Stunden Dienst zu tun. Und der Kandidat müsse bereit sein, sehr eng mit der CDU-Stadtratsfraktion und dem Stadtverband zusammenzuarbeiten, wie dies auch jetzt der Fall sei. Dies alles treffe auf Holger Jung zu.

Fünf Interessenten hatten sich gemeldet, informierte Stadtverbandsvorsitzender Rainer Friedrich, nicht alle aus Meckenheim, sondern „auch bis an die Grenze von Düsseldorf“. Mit ihnen hatte der Vorstand gesprochen, zwei blieben in der engeren Wahl, der Vorstand votierte schließlich mehrheitlich für Holger Jung.

Jung freut sich über Vertrauen

Er freue sich über das entgegengebrachte Vertrauen, sagte Jung, und stelle sich der Aufgabe sehr gerne. Schon heute sei er nicht weit entfernt vom Stundenkontingent seines Chefs, Meckenheim ist für den Wachtberger „zur zweiten Heimat geworden“. Würde er gewählt, wäre dies zwar auch ein Karriereschritt, aber in erster Linie „eine Herzensangelegenheit“, sagte Jung. Im Sommer habe er diesen Schritt mit seiner Familie abgewogen. Seit 18 Jahren ist Jung CDU-Mitglied. Er möchte aber „nicht nur für die CDU, sondern für alle Meckenheimer wählbar sein“.

Vita

Holger Jung ist 1971 in Bonn geboren, ist verheiratet, hat eine 13-jährige Tochter und wohnt in Wachtberg. Sein Studium der Rechtswissenschaften schloss er mit dem 2. Staatsexamen im Jahr 2000 in Bonn ab.

Von 2000 bis 2013 war Jung bei der Stadtverwaltung Königswinter beschäftigt, war Leiter des Fachbereichs Haupt-, Personal- und Rechtsverwaltung und ab 2011 Dezernent für Soziales.

Änderungsbedarf an der Politik der Mehrheitsfraktion im Rat sieht Jung nicht: „Die Stadt lebt und entwickelt sich.“ Und was die Arbeit im Rat angehe, „haben wir sehr gute Zustände hier. Das ist bei Weitem nicht überall so“. Er stehe für Kontinuität, sagte Jung.

Kein Wohnorts-Wechsel

Seinen Wohnort würde der Wachtberger, dessen Vater schon für die CDU im Gemeinderat aktiv war, nicht wechseln. „Das ist aktuell nicht geplant.“ Er sei permanent präsent, so Jung. Außerdem stehe die CDU für Familienfreundlichkeit, und das würde er auch für sich in Anspruch nehmen wollen. Wechseln würde er allerdings in den CDU-Stadtverband Meckenheim.

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Fraktionschef Joachim Kühlwetter betonte, wie gut sich die Stadt Meckenheim während der Amtszeit von Bert Spilles entwickelt habe: „Wir können uns im interkommunalen Vergleich sehen lassen“, so Kühlwetter. Diese Arbeit solle fortgeführt werden.