Große Runde beim Spatenstich im Meckenheimer Ortsteil Lüftelberg für das neue Feuerwehrgerätehaus.
Feuerwehr erhält neues DomizilLüftelberg startet mit Spatenstich für modernes Feuerwehrhaus

Bürgermeister, Ortsvorsteher, Feuerwehrleute, Planer und Vertreter der Baufirma griffen an der Südstraße gemeinsam zu den Spaten.
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Einen kurzen trockenen Moment nutzte Bürgermeister Holger Jung am regnerischen Montagnachmittag, um alle Gäste in Lüftelberg zum symbolischen Spatenstich an der Südstraße zusammenzutrommeln. Und zwar genau dort am Ortseingang, wo ab Frühjahr 2026 das neue Gerätehaus gebaut wird. Die örtliche Feuerwehr um Löschgruppenführer Manfred Schmitz war zahlreich vertreten, um beim „Beginn eines Neuanfangs für unsere Einheit“, wie Schmitz es formulierte, dabei zu sein.
Schon als er vor 13 Jahren nach Meckenheim gekommen sei und sich die Gerätehäuser angeschaut hatte, habe er in Lüftelberg gedacht, hier muss aber was passieren. Zu eng, zu klein, zu alt ist die aktuelle Bleibe an der Südstraße. Bei der Fortschreibung des Brandschutzbedarfsplans hatte sich schließlich gezeigt, dass das Gerätehaus nicht mehr allen Vorgaben entspricht, aber eine Modernisierung am alten Standort nicht mehr möglich ist – eine Machbarkeitsstudie belegte das. Der Stadtrat gab grünes Licht zum Erwerb eines Grundstücks einen Steinwurf entfernt vom jetzigen Standort und vergab 2023 einstimmig die Planungsarbeiten. Im März 2024 wurden die Pläne des Architekturbüros auch allen Lüftelbergern vorgestellt.
Angebotspreis: 4,1 Millionen Euro
Seit Anfang dieses Jahres liegt die Baugenehmigung vor. Im Juni folgte das Ausschreibungs- und Vergabeverfahren, das das niederländisches Immobilien- und Bau-Unternehmen Ten Brinke für sich entschied – die Firma baut auch den neuen Schulcampus in Meckenheim. Der Angebotspreis: 4,1 Millionen Euro. Baubeginn soll laut Ten Brinke im Frühjahr 2026 sein, ein Jahr später soll das Gebäude bezugsfertig sein, Frühjahr 2027 ist das Ziel. Jetzt bekommt der Ortsteil also ein neues Feuerwehrgerätehaus, das modernsten Ansprüchen genügen soll.
Am Ortseingang entsteht ein zweigeschossiger Bau, der Verwaltungs- und Einsatzbereich kombiniert. Die Fahrzeughalle wird Platz für zwei Einsatzfahrzeuge bieten; zurzeit verfügt die Löschgruppe über ein Löschfahrzeug und einen Mannschaftstransportwagen. Lager und Werkstätten sollen sich anschließen. Der Clou ist aber ein großer Schulungsraum mit viergeschossigem Treppenübungsturm „für Jugendliche und Aktive gleichermaßen“, wie Holger Jung erklärte. „Der Turm wird sicher nicht das neue Wahrzeichen von Lüftelberg, aber linksrheinisch haben nicht so viele Wehren solch einen Turm“. Die Übungsmöglichkeit komme der gesamten Meckenheimer Feuerwehr zugute.

Im Bestand war keine Modernisierung mehr möglich.
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Der mehr als elf Meter hoche Turm ermöglicht Übungen an der Fassade mit der Drehleiter. Für Übungen dieser Art müssen die linksrheinischen Feuerwehren bisher ins Rechtsrheinische fahren „Wir schaffen hier Infrastruktur für die Sicherheit und Raum für die zukünftige Entwicklung der Feuerwehr“, sagte Felix Kerkmann, Teamleiter bei Ten Brinke. Strom für das Gerätehaus komme aus der eignen Photovoltaikanlage, im Norden sei noch die Option auf eine Erweiterungsfläche.
Nutzen für alle
„Von diesem Ausbildungszentrum können wir alle einen riesigen Nutzen haben“, erklärte Fabian Althoff, Wehrleiter der Feuerwehr Meckenheim. „Es freut uns, Gesamtausbildungsstandort für Meckenheim zu sein“, ergänzte Löschgruppenführer Manfred Schmitz. Nach dem 100-Jährigen im Jahr 2008 sei man aber auch „hartnäckig mit der Stadt im Gespräch geblieben“. Die Löschgruppe Lüftelberg ist hauptsächlich für den Bereich Lüftelberg, den Industriepark Kottenforst und das Stadtgebiet zuständig.
