Bewahren, Erforschen, PräsentierenDas hat Caroline Heise im Glasmuseum Rheinbach vor

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Sammeln, Bewahren, Erforschen, Präsentieren und Vermitteln sind die fünf Säulen der Arbeit von Caroline Heise, der neuen Leiterin des Glasmuseums.

Sammeln, Bewahren, Erforschen, Präsentieren und Vermitteln sind die fünf Säulen der Arbeit von Caroline Heise, der neuen Leiterin des Glasmuseums.

Mit der Übertragung der Museumsleitung geht für Caroline Heise ein großer Wunsch in Erfüllung. Die Kunsthistorikerin hat sich vorgenommen, das Haus als Ort des Austauschs, seine Sammlungen und seine Angebote zeitgemäß weiterzuentwickeln.

Die 39-Jährige ist Nachfolgerin von Ruth Fabritius und hat Anfang Oktober ihre neue Stelle in der Glasstadt angetreten. Vor kurzem stellte sich die studierte Geistes- und Betriebswissenschaftlerin den Mitgliedern des Ausschusses für Standortförderung und Feuerwehr der Stadt Rheinbach vor.

Eigentlich habe sie nie vorgehabt, einmal in einem Museum zu arbeiten, räumte Heise ein, die aus Bad Kreuznach stammt. In der rheinland-pfälzischen Kurstadt habe sie als Mitarbeiterin des Museums Römerhalle und des Museums Schlosspark die Museumsarbeit von der Pike auf kennengelernt und sich in die kleinen Museen verliebt. Zu ihren zahlreichen Projekten zählte etwa die Planung der Ausstellung „Bad Kreuznacher Olympioniken. Der Turner Konrad Frey in Berlin 1936“. Die Mitarbeit an der Werkschau zur Glaskünstlerin Ida Paulin, die noch bis zum nächsten Jahr in Augsburg zu sehen ist, sei ihr Berührungspunkt mit dem Thema Glas.

Caroline Heise hat in Freiburg im Breisgau und Mainz Kunstgeschichte, Neuere Deutsche Literaturwissenschaft, Gender Studies und Betriebswissenschaft studiert. Der Abschluss dieser Studien war eine Magisterarbeit zu „Die Rückkehr zur Farbe. Jackson Pollock 1952-1956“. In ihr Berufsleben sei sie in Wiesbaden als Personalentwicklerin gestartet, zuständig für die Bereiche Laufbahnplanung, Talent-Förderung, Weiterbildung und Qualifizierung. 2012 bis 2015 war Heise wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Musikwissenschaft und Kunstgeschichte der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz. Seit 2015 arbeitet sie im Rahmen des Minigraduiertenkollegs „Materialität und Sozialität in Kultur und Gesellschaft“ des Gutenberg-Nachwuchskollegs an einer Dissertation mit dem Arbeitstitel „Bilder rahmen. An den Rändern und Grenzen der Bilder von Paul Klee“.

Seit dem Antritt ihrer Stelle in Rheinbach sei sie dabei, die Höhepunkte der dort im Glasmuseum ausgestellten Sammlung zu sichten und sich einen Überblick über die Zahlen zu verschaffen. Erste Ziele seien die Erarbeitung des Jahresprogramms 2024 und die Vernetzung mit den regionalen Kulturschaffenden. Außerdem gelte es, Potentiale für Fördermittel-Projekte zu sichten. Das Schöne an ihre Stelle sei unter anderem, dass sie sehr frei starten könne, erläuterte Caroline Heise auf Nachfrage von CDU-Ratsherr Oliver Wolf.

Zwar gebe es momentan etablierte Projekte, doch müsse sie nicht die kommenden zwei Jahre bereits geplante Dinge abarbeiten, bevor sie frei entscheiden könne: „Das ist dankenswerterweise und klugerweise so eingerichtete worden.“ Auf den Zustand des Museums befragt berichtete seine neue Leiterin, dass Vitrinen und Beleuchtung auf einem guten Stand seien, am Fußboden könnte „etwas getan werden“. Die Präsentation der Sammlung sei „sehr gut“, eine Schau der Exponate sei durch die mehrfunktionale Nutzung des Ausstellungsraumes eine Herausforderung. Durch die zurzeit von Ruth Fabritius angeschafften neuen Wandvitrinen habe der Raum gewonnen, Sonderausstellungen seien sicherlich auch in anderen Räumen möglich.

Die nächste Sitzung des Museumsbeirates kündigte Oliver Wolf für Anfang nächsten Jahres an. Die Beiratsmitglieder hätten Caroline Heise, die mit ihrer Familie in Bad Kreuznach wohnt und die nun zur Arbeit nach Rheinbach pendelt, Gelegenheit zum Ankommen geben wollen.

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