Von Catering bis TanzschuleHochzeitsmesse in Rheinbach zeigt Modetrends und Klassiker

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Hochzeitsmesse_Rheinbach

Verschiedene Oberflächen, mit Steinen oder ohne, wurden auf der Messe präsentiert. 

Rheinbach – Die Hochzeit ist für viele Menschen der schönste Tag im Leben. Darum soll die  Feier auf jeden Fall unvergesslich sein. Wer den Schritt in den heiligen Stand der Ehe gehen möchte, aber noch nicht so genau weiß, wie die Feierlichkeiten vonstattengehen sollen, fand bei der 8. Auflage der „Rheinbacher Hochzeitsmesse“ im Waldhotel Anregungen und Ratschläge.

Aussteller hoffen auf Nachholeffekte

18 Aussteller dürsteten nach Kunden. Denn Ende vergangenen Jahres hatten sie wegen der Corona-Auflagen bis zu 50 Prozent weniger Umsatz in den Büchern stehen. Nun hoffen sie auf einen Nachholeffekt durch verschobene Hochzeiten.

Von der Braut- und Bräutigam-Mode, von Kosmetik und Friseur über Trauringe und Veranstaltungsservice bis hin zu Hochzeitstorten, Fotografen, Dekoration und Catering war so gut wie jeder denkbare Aspekt bei der Messe vertreten. Sogar Redner für Freie Trauungen und eine Tanzschule für den perfekten Brautwalzer präsentierten ihre Leistungen. Die Qualität der Angebote war durch die Bank hervorragend, und wer hier zu Besuch war, erfuhr die  aktuellen Trends.

Brautmode eher dezent

Brautmode ist auch in nächster Zeit eher schlicht, erklärt Modedesignerin Lucja Stenzel. Sie führt in Bornheim das Brautmodengeschäft „White Room bei Lucja Stenzel“ mit eigenem Atelier und schneidert ausschließlich eigene Kreationen, was auch nachhaltiger als importieren sei. „Bei mir wird alles auf die jeweilige Braut zugeschnitten“, verspricht die Schneidermeisterin. 

„Problemfiguren“ schätzen ihre Maßanfertigung, weil Ändern eines Hochzeitskleids von der Stange auch nicht günstiger ist. Als Farbe der Saison hat sich „Ivory“ herausgebildet, ein hellcremefarbenes Weiß, das gern mit Softtüll und Spitze getragen wird. Nach wie vor ist die „A-Linie“ die gefragteste Schnittform, dicht gefolgt von der „Meerjungfrau“. Stenzel auf die Nachhaltigkeit ihres Angebotes, weil hier die sonst üblichen langen Transportwege entfielen.

Kristina Baier, die im Brautatelier „Bridedream“ in Mechernich mehr als 500 Braut- und Abendkleider in allen Größen vorrätig hat, sieht indes einen Trend zu mehr Farbe. Vor allem Rosa-Töne seien gefragt bis hin zum topaktuellen „Blush“, einem zarten Hautton. Letztlich muss die Farbe aber zum Haar und zur Haut der Braut passen. In der kühleren Jahreszeit sind lange Ärmel mit Tüll und Spitzenapplikationen Trend, beim Standesamt würden auch edle Strickpullover zum Tüllrock getragen.

Anzüge in Bordeaux und Brombeer

Mehr Farbe kommt auch beim Bräutigam ins Spiel, weiß Anja Freiberger von „Herrenmode mit Nelles“. Anzüge in Bordeaux oder Brombeer mit den dazu passenden Accessoires wie Weste, Einstecktuch und Fliege trage der Mann von Welt heute, wenn er sich ins Eheleben stürzen wolle. Auch Hosenträger seien wieder in, vor allem mit Lederapplikation. Vintage-Anzüge im Stil der „Roaring Twenties“ seien stark im Kommen – in hellem Beige mit Umschlaghose. Freiberger rät für Standesamt und  kirchlicher Hochzeit zu unterschiedlicher Bekleidung.

Nelles führt in Rheinbach alle Größen von  Superslim über Tailliert bis Plus Size. Die meisten Bräute entschieden sich heute für einen sehr natürlichen „Nude-Look“, sagt Anita Wexeler von „Mary Kay“ aus Rheinbach,  bei dem erst auf den zweiten Blick klar werde, dass Make-up im Spiel ist. Das zarte, unschuldige Aussehen der Braut werde  hervorgehoben. „Es gibt aber auch Frauen, die es richtig krachen lassen mit  auffälligem Make-up und viel Rot.“ Gepflegt, glatte Haut sei  Pflicht. Ihre Pflegeworkshops sollen dabei helfen.

Torte aus der „Schmiede“

Was niemals unmodern wird, ist die Hochzeitstorte. Davon ist Ute Fenske von „chick und lecker, die Tortenschmiede“ in Mechernich überzeugt. Die Zeit der Buttercremetorten sei lange vorbei, heutzutage wollen es die Brautleute eher leicht und fluffig mit fruchtiger Füllung. Und sie wollen sehen, was sie essen, darum sind  „Naked Cakes“ in. Diese „nackten Kuchen“ haben keine Glasur. Während Corona wurden nicht nur Hochzeitsgesellschaften, sondern auch die Kuchen kleiner, oder auf nichtessbare Etagen gestellt.

Ähnliche Erfahrungen hat Annette Steffens von „Ika Torten“ aus Alfter gemacht. Und zu runden Formen gesellten sich eckige, tropfenförmige und schräge Hochzeitskuchen – sogar mit Motiven passend zu den Brautleuten. Als Füllung besonders beliebt: Pistazie mit Himbeergelee.

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Goldschmiedemeister Ralph Retterath aus Morenhoven ist in mehr als drei Jahrzehnten Praxis zum „Trauringspezialisten“ geworden. Er bietet die Symbole der ewigen Liebe nicht nur in Gold und Platin – den beliebtesten Metallen für Eheringe – an, sondern erkennt im ersten Gespräch oft bereits das passende Design. Ob es um die ideale Rundung für den Tragekomfort geht oder den Schliff, eine Mattierung, oder gar  Diamanten in Reihe – Retterath kennt sich aus.

Sechs internationale Auszeichnungen hat Profifotograf Marco Dahmen von „FineArt Photography“ aus Bad Münstereifel bereits mit seinen Hochzeitsfotos eingeheimst: Ungestellt, ehrlich und authentisch sollen die Fotos sein.  „Schwarz-weiß ist bunt genug“, findet Dahmen. Dennoch bietet er  alles in Farbe an. Mit seiner Kamera jagt er  vor allem Emotionen. Um die geht es auch für Andrea Richter, die „Soulsister“ aus Rheinbach.

Sie spricht bei freien Trauungen und anderen Familienfesten. Humorvoll, locker und vor allem romantisch verfasst sie ihre Texte, die sie mit dem künftigen Ehepaar entwickelt. Sie gestaltet dabei eine komplette Trauzeremonie, ähnlich wie bei einer kirchlichen Hochzeit, aber eben ohne Pfarrer und Weihrauch. „Bei mir geben sich die Brautleute auch das Ja-Wort und den Hochzeitskuss, es spielt feierliche Musik, und am Ende gibt es auch noch eine Trauurkunde für Braut und Bräutigam als Erinnerung.“

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