JahresrückblickFreiwillige Feuerwehr Rheinbach war jeden Tag im Einsatz

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Brand_Bundeswehr

Lichterloh brannte im Mai 2021 ein ziviler Tanklastzug auf dem Gelände der Bundeswehr bei Rheinbach. 

Rheinbach – Der abgebrannte Tanklastzug bei der Bundeswehr,  die Flutkatastrophe, die Einschränkungen gemäß der Corona-Schutzmaßnahmen – solche Dinge werden in Erinnerung bleiben, wenn sich die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Rheinbach an das Jahr 2021 erinnern. Da erneut wegen der Pandemie der traditionelle Kameradschaftsabend  nicht stattfinden kann, hat die Wehr nun einen Rückblick in digitaler Form zusammengetragen.

Die Flut

Das Unwettertief Bernd und die  daraus resultierende Flut vom 14. Juli werden die Rheinbacher Feuerwehrleute nie vergessen. „Neben den Herausforderungen der weit über 1200 Einsätze, die in diesen Tagen in kürzester Zeit bewältigt wurden, mussten zwei große Schicksalsschläge verarbeitet werden“, sagte Feuerwehrsprecherin Katarina Knoch: „Mit Josef Schwark und Thomas Lahnstein hat die Feuerwehr Rheinbach zwei geschätzte Kameraden im Zusammenhang mit der Flut verloren.“ Knoch weiter: „Durch den unfassbar großen Zusammenhalt in der Feuerwehr Rheinbach, aber auch durch die großartige Unterstützung zahlreicher Einsatzkräfte von Feuerwehren aus dem Rhein-Sieg-Kreis und darüber hinaus sowie vieler weiterer Hilfsorganisationen und mit unzähligen anderen Helfenden, wurde die Unwetter-Lage im Team bewältigt.“ Vor allem in den ersten Stunden der Katastrophe hätten viele Menschen aus Zwangslagen befreit werden müssen.

In den folgenden Tagen habe dann die technische Hilfeleistung im Vordergrund gestanden. Defekte Fahrzeuge sind inzwischen repariert oder  ausgetauscht worden.  Die Stadt Troisdorf hat ein Hilfeleistungslöschfahrzeug gestiftet. Zerschlissenes Material und  Ausrüstung wurden ebenfalls repariert oder ersetzt. Die überfluteten  Gerätehäuser in Flerzheim und Oberdrees müssen noch instand gesetzt werden. Aus der Aufarbeitung des Geschehenen will die Feuerwehr lernen. In den drei Wochen während und nach der Flut leisteten die freiwilligen Kameraden  mehr als  15.000 Dienststunden.  Dies entspricht nahezu  der kompletten Zahl an  Übungsstunden, die in Rheinbach bei der Feuerwehr in einem „normalen“ Jahr geleistet werden.

304 weitere Einsätze

Aber das Jahr bot noch 304 weitere Einsätze.  Im Durchschnitt waren die Kameraden alle 1,2 Tage gefordert. Zu Ölspuren, Verkehrsunfällen  und Bränden rückte die Feuerwehr aus – auch oft, um technische Hilfe zu leisten, und einmal zu einem seltenen Großbrand, dem im Munitionsdepot am 25. Mai. 

Aus dem Impfkontingent des Rhein-Sieg-Kreises heraus sind die ersten Rheinbacher Feuerwehrleute  im Frühjahr frühzeitig gegen  eine Covid-19-Infektion gerüstet worden.  Bis zum Sommer waren mehr als 95 Prozent der Einsatzkräfte bereits vollständig geimpft. Dieser Schutz ist gerade zum Jahreswechsel  „durch koordinierte Booster-Impfungen weiter erhöht worden“, wie die Feuerwehr mitteilte. Die hohe Impfquote ließ im Sommer einen Übungsdienst der Löscheinheiten in Präsenz zu. Auch die Vorbereitung auf Lehrgänge fand statt, so dass elf Kameraden  ihre Grundausbildung abschließen konnten. Auch die Ausbildung von zehn neuen  Atemschutzgeräteträgern gelang. Und so soll es laut Plan weitergehen: 15 Feuerwehrmannanwärter und sieben Feuerwehrfrauanwärterinnen sind mit dem Modul 1 der Grundausbildung in eine Feuerwehrkarriere gestartet.

Jugendfeuerwehr

Auch die Übungsdienste der Jugendfeuerwehren und die Gruppenstunden der Kinderfeuerwehr fanden ab dem Sommer wieder statt. „So viele Veranstaltungen wie möglich“ lautete wegen des erkennbaren Nachholbedarfs  die Devise. Wehrleiter Laurenz Kreuser zeigte sich stolz auf den Nachwuchs, der trotz der schwierigen Umstände weiter zur Feuerwehr steht. Er dankte den  Jugendbetreuern, die über das ganze Jahr hinweg den Kontakt zu „ihren“ Jugendlichen aufrechterhalten, und so ganz wesentlich zum Zusammenhalt beitrugen.

Martinszug

„Große Freude kam auf, als klar war, dass in diesem Jahr der große Martinszug in der Rheinbacher Kernstadt, aber auch viele weitere Martinszüge in den Ortschaften unter der Organisation oder mit Begleitung der Löscheinheiten stattfinden konnten“, berichtete Knoch.

Für die Kernstadt habe es ein Hygienekonzept gegeben: Die Musikkapellen waren am Straßenrand verteilt, gingen also nicht im Zug mit. Jürgen Esser konnte als Sankt Martin durch die Straßen  reiten und die Kinder mit Martinswecken am Feuer erfreuen.

Neue Fahrzeuge

Zum Ende des Jahres gab es dann nochmal zwei Höhepunkte den Fuhrpark der Feuerwehr Rheinbach betreffend. Der Kommandowagen der Wehrleitung wurde turnusmäßig ersetzt. Der sogenannte A-Dienst ist jetzt mit einem Toyota Land Cruiser geländegängiger unterwegs. Nur wenig später wurde der Fahrzeugpark der Feuerwehr Rheinbach noch einmal erweitert. Eine kurzfristige Zuteilung des Landes NRW, ein Löschgruppenfahrzeug für den Katastrophenschutz (kurz: LF KatS), erreichte die Feuerwehr Rheinbach. Nach Einweisung und Schulung auf dem neuen Fahrzeug ist dieses jetzt bei der Löschgruppe Niederdrees stationiert und ersetzt dort das mehr als zwei Jahrzehnte alte Tanklöschfahrzeug 16/25. (mfr)

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