Nach sieben Monaten PauseRheinbacher „monte mare“ öffnet endlich wieder

Das monte mare in Rheinbach
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Rheinbach – Wasserratten und Saunafans können sich freuen: Das Hallen- und Freizeitbad monte mare in Rheinbach öffnet am Freitag wieder seine Pforten. „Die siebenmonatige Pause während der Corona-Pandemie wurde für Sanierungen und Modernisierungen genutzt“, erklärte Geschäftsführer Patrick Doll.
Das Stammteam bleibt erhalten
„Wir haben nicht damit gerechnet, dass der zweite Lockdown, der im November begann, so lange dauert“, gibt er zu. Doch erfreulicherweise sei es gelungen, auch dank Kurzarbeit und Aufstockung, das 70-köpfige Stammteam zusammenzuhalten. „Wir sehen uns als Familie und haben unseren Mitarbeitern auch die Sicherheit gegeben, dass es hier weitergeht.“ Schließlich seien während der Pause von der Stadt fast eine halbe Million Euro in die Modernisierung des Bades gesteckt worden, mittelfristig solle eine weitere Million investiert werden.

Peer Schwetzler (links Bild, rechts), Patrick Doll (l.) und Rheinbachs Beigeordneter Raffael Knauber freuen sich, dass es wieder losgeht.
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Dem 1. Beigeordneten Dr. Rafael Knauber zufolge ist das monte mare ein überaus wichtiger Schlüsselakteur für die touristische Entwicklung der Region. Davon profitierten auch die Rheinbacher Geschäfte, die Gastronomie sowie die Hotellerie. Zudem sei es angebracht, dass die Stadt einen langjährigen Partner unterstütze, der auch in schwierigen Zeiten nicht die Segel gestrichen habe und weiterhin eine ordentliche unternehmerische Leistung verspreche.
Hotel könnte ans Bad angeschlossen werden
Es gibt Pläne, ein Hotel an das Hallen- und Freizeitbad anzuschließen, bestätigte Doll. Die Nachfrage sei durchaus vorhanden, zumal auch die benachbarte Tomburg-Kaserne Interesse an einem Boardinghouse für längerfristige Beherbergung mit Hotelservice signalisiert habe. Jahr für Jahr würden etwa 1000 Übernachtungen an Hotels bis hin nach Bonn vermittelt, ergänzt Betriebsleiter Peer Schwetzler. Doch über einen Hotelanbau sei die Entscheidung noch nicht gefallen, zunächst wolle man die weitere Entwicklung abwarten.

Im Saunabereich richtet Alexander Fast die Liegen her.
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Alle möglichen Leitungen, Pumpen und Rohre seien erneuert und einige Frostschäden behoben worden, die Wasserqualität musste überwacht werden und vieles mehr. Selbst die Sauerstoffflaschen für die Taucher, die über Monate hinweg nicht genutzt worden seien, mussten regelmäßig gewartet werden. Alles in allem habe auch die monte mare Betriebs GmbH (Rengsdorf) für den Neustart etwa eine Viertelmillion Euro an Anlaufkosten ausgegeben. Für 2020 habe das Unternehmen bereits staatliche Hilfen bewilligt bekommen, für dieses Jahr seien sie beantragt.
„Aber das reicht bei weitem nicht, um die Kosten zu decken.“ Kein Wunder angesichts coronabedingt deutlich geringerer Besucherzahlen als zu normalen Jahren. Allerdings habe das für die Gäste auch den Vorteil, dass es niemals zu eng werde, zumal ein ausgeklügeltes, integriertes Konzept für Sicherheit sorgt und das Wohlfühlen garantiere.
Lieferprobleme in der Gastronomie
Allerdings müsse man bei der Gastronomie noch ein paar Abstriche machen, räumt Schwetzler ein, denn derzeit gebe es in einigen Bereichen Lieferschwierigkeiten: „Es ist wahnsinnig schwer, derzeit eine gute Speisekarte zusammenzustellen.“ Doch auch das werde sich sicherlich noch einpendeln. Künftig wolle man stärker als bisher ein Ort der Stille sein und den Besuchern einen Tag Urlaub vom Alltag bieten, verspricht er. Doch der langjährige Betriebsleiter, der bereits seit 2002 in Rheinbach das Sagen hat, weiß auch, dass viele Menschen nach den langandauernden Kontaktbeschränkungen wieder Lust auf das Gespräch miteinander hätten. Deshalb wurde eine der 13 Saunen, die auch alle am Freitag wieder in Betrieb gehen, zur „Quasselsauna“ umgewidmet, in der das Miteinander-Reden erwünscht ist. Auch das Tauchprogramm läuft weiterhin sehr gut, zumal für die Hobbytaucher die weiter entfernt liegende Ziele wie Ägypten oder die Malediven derzeit nicht erreichbar sind. „Viele Tauchschulen auch aus weiter Entfernung fragen bei uns nach Kurszeiten an“, berichtet er. Die Nachfrage sei enorm.
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Sowohl die Preise als auch die Öffnungszeiten blieben stabil, es gebe sogar kleine Sonderangebote für frühe und spätere Termine, verspricht Schwetzler. Eine vorherige Reservierung vor dem Badbesuch sei nicht nötig, denn dank der enormen Größe des Geländes sei es nahezu ausgeschlossen, dass die Kapazitätsgrenze jemals erreicht werde. Allerdings seien für den Eintritt eines der „drei G“ notwendig: Nur wer geimpft, genesen oder getestet ist, dürfe in das Bad hinein.