Nach KernsanierungJubel in Rheinbach über Neueröffnung des „Tuscolo“

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Michael Sachse hat das neue Ristorante Tuscolo in Rheinbach besucht

Michael Sachse hat das neue Ristorante Tuscolo in Rheinbach besucht

Gastro-Tipps für den Rhein-Sieg-Kreis und Bonn. Michael Sachse hat das neue Ristorante Tuscolo in Rheinbach besucht und in der Bonner Südstadt das koreanische Restaurant Mandu entdeckt

Selten hat eine Restauranteröffnung einen längeren Anlauf gebraucht. Bereits Ende 2019 hatte Familie Esposito die Immobilie auf dem zentral gelegenen Wilhelmsplatz in Rheinbach gekauft. Am Wochenende erfolgte nun der Startschuss für das mittlerweile sechste italienische „Tuscolo“-Restaurant.

1977 eröffneten die Espositos ihr Stammhaus am Rande der Bonner Altstadt. Seit 2011 existiert das zweite Bonner „Tuscolo“ neben dem Bonner Münster. Mittlerweile gibt es weitere Lokale in der Kölner Innenstadt sowie in Troisdorf und Siegburg. Der Start in Rheinbach schob sich durch viele Widrigkeiten immer wieder hinaus. Zunächst verhinderte die Corona-Pandemie einen reibungslosen Ablauf der Kernsanierung der beiden nebeneinander liegenden Häuser. Im Sommer 2021 sorgte die Flut, die auch in der Rheinbacher Innenstadt ihre Spuren hinterließ, für weitere Verzögerungen. Lieferengpässe, Handwerkermangel und diverse Auflagen der Denkmalschutzbehörde waren weitere Hürden, die es zu überwinden galt.

Nun aber erstrahlt das Ristorante auf zwei Etagen in vollem Glanz. Mit 160 Plätzen verfügen die Gastgeber über reichlich Platz. Sobald die Temperaturen es zulassen, wird auch die große Terrasse eröffnet, die sich unmittelbar an den Außenbereich des benachbarten Brauhauses anschließt. Während der vordere denkmalgeschützte Teil saniert wurde, entstand im hinteren Bereich ein Neubau. Das Ergebnis ist ein auf beiden Etagen atmosphärisch spannendes Zusammenspiel von klassischen und modernen Elementen.

Während es unten schick zugeht, entfaltet sich auf der ersten Etage ein gemütliches Ambiente mit zahlreichen Rückzugsorten und reichlich Fachwerk

Während es unten schick zugeht, entfaltet sich auf der ersten Etage ein gemütliches Ambiente mit zahlreichen Rückzugsorten und reichlich Fachwerk

Das Rheinbacher „Tuscolo“ unterscheidet sich von allen anderen Filialen durch seine vielen kleineren Bereiche. Zu den überlieferten Elementen zählen unter anderem eine alte Holztreppe, die die Etagen miteinander verbindet, der Terrazzo-Boden und freigelegtes Mauerwerk im Erdgeschoss. Weitere prägende Elemente sind eine markante halbrunde Theke und die offene Küche samt großem Pizzaofen. Während es unten schick zugeht, entfaltet sich auf der ersten Etage ein gemütliches Ambiente mit zahlreichen Rückzugsorten und reichlich Fachwerk. Eine der vielen Nischen ist mit einem durchsichtigen Glasboden ausgestattet. Die Gäste verweilen auf pastellfarbenen, mit Samt bezogenen Stühlen und Sitzbänken.

Das Speiseangebot ist in allen „Tuscolo“-Restaurants identisch. Die Küche neigt nicht zu kulinarischen Experimenten. Aufgetischt werden Klassiker aus der Cucina Italianam, im Mittelpunkt steht Pizza. Die Karte zieren insgesamt 31 verschiedene Pizzen, darunter 17 Klassiker von der Margherita (8,90 Euro) bis hin zur Pizza Marea mit Meeresfrüchten, Lachs, Krabben und Knoblauch (16,90 Euro). Hinzu kommen 14 hauseigene Kreationen wie Pizza Tartufo mit Rinderfiletstreifen, Steinpilzen, frischen Tomaten, Knoblauch, Rucola, Grana Padano und Trüffelöl (17,90 Euro).

Nicht fehlen dürfen Pastagerichte wie Maccheroni Napoli (8,90 Euro) oder Spaghetti Frutti di Mare (17,50 Euro). Darüber hinaus werden Vorspeisen wie Carpaccio vom Rinderfilet mit Rucola, Champignons, Olivenöl, Crema di Balsamico und Grana Padano (15,90 Euro) oder Bruschetta Parma (9,50 Euro) serviert. Auch bei den Desserts stehen Klassiker wie Tiramisu (8,50 Euro) oder Cassata (7,50 Euro) im Fokus. Dazu passen italienische Weine wie venezianischer Pinot Grigio oder Chardonnay (0,2 l für 6,90 Euro) sowie Montepulciano aus den Abruzzen (0,2 l für 6,20 Euro).

Tuscolo Rheinbach, Wilhelmsplatz 5, 53359 Rheinbach, Telefon (02226) 68098610, täglich von 11.30 bis 23.30 Uhr. tuscolo.de

Das Mandu in der Bonner Südstadt

Der Name „Mandu“ hat in Bonn insbesondere unter Studierenden schon lange einen guten Klang. In direkter Nachbarschaft des Uni-Hauptgebäudes existiert das kleine koreanische Bistro bereits seit 18 Jahren. Nun gibt es in der Südstadt eine zweite, weitaus größere Dependance. Hier hat Gastgeber Sang Ho Chung ein schickes Restaurant mit 34 Sitzplätzen eröffnet.

Man läuft schnell am Haus vorbei, weil das Gebäude schon seit geraumer Zeit renoviert wird. So ist die Fassade aktuell noch mit einem Baugerüst verkleidet. Der Innenbereich wurde zuvor viele Jahre lang als Asia-Shop inklusive Imbiss genutzt. Nach einer fast ein Jahr währenden Renovierung kommen Fans der koreanischen Küche jetzt auf ihre Kosten. Die Einrichtung ist eher puristisch, ein heller Holzboden, massive Holztische und dunkelgrün sowie cremefarben bezogene Stühle sorgen für klare Linien.

Die Wände sind mit mehreren Fotos aus dem Alltag der vor allem bei Touristen beliebten koreanischen Stadt Jeonju geschmückt. Als Vorspeisen werden unter anderem Chab-Chae, Glasnudeln aus Süßkartoffeln mit Salat, Zwiebeln, Karotten und Paprika, oder Soja Dakgangjung, frittiertes Hähnchen mit Sojasauce und eingelegtem Rettich (je 7 Euro), serviert. Prominent vertreten sind die namensgebenden Teigtaschen wie Bibim-Mandu, frittierte Mandu mit Salat (8 Euro) oder Galbi-Mandu mit Rindfleisch, Schweinefleisch, Kohl und Frühlingszwiebeln (15 Euro).

Zu den traditionellen koreanischen Hauptgerichten zählen Bulgogi, in Sojasauce mariniertes Rindfleisch mit Karotten, Zwiebeln, Lauch und Tteok (koreanischer Reiskuchen), dazu Reis (15 Euro) sowie das vegetarische Bibimbab aus Gemüsen mit Reis und Ei, verfeinert mit scharfer hausgemachter Soße (12 Euro). Darüber hinaus bereitet die Küche Ramyun zu, eine scharfe vegetarische Nudelsuppe, die mit Eiern, Lauch und Karotten (8 Euro) kombiniert wird.

Mandu, Bonner Talweg 20, 53113 Bonn, Ruf (02 28) 37 77 66 99, montags bis freitags 12 bis 14.30 Uhr und 17.30 bis 21 Uhr sowie samstags 12 bis 21 Uhr.

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