Kandidat gescheitertKämmererwahl in Rheinbach muss wiederholt werden

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Das Rheinbacher Rathaus

Das Rheinbacher Rathaus. Hier muss das Auswahlverfahren zur Besetzung der Stelle der Fachbereichsleitung Finanzmanagement, Wasserwerk neu gestartet werden.

Herbe Schlappe für Bürgermeister Ludger Banken – und eine mit Ansage: Das Auswahlverfahren zur Besetzung der Fachbereichsleitung für das  Finanzmanagement und das Wasserwerk der Stadt Rheinbach muss neu gestartet werden. Hintergrund sind Einwände der Kommunalaufsicht.

Die Kommunalaufsicht beim Rhein-Sieg-Kreises hat den Kandidaten abgelehnt, den Ludger Banken (parteilos) als Leiter des städtischen Finanzmanagements – also als Kämmerer – vorgesehen hatte. Der Bewerber erfülle nicht alle Anforderungen der Stellenausschreibung. Die Überprüfung hatte die CDU nach einer monatelangen Auseinandersetzung um die Personalie angestrengt. Das Auswahlverfahren muss nun neu gestartet werden.

Der Bürgermeister hat, wie die Verwaltung mitteilte, die rechtliche Bewertung der Kommunalaufsicht akzeptiert, obwohl er von der grundsätzlichen Eignung seines Kandidaten nach wie vor überzeugt ist. Für den nunmehr dritten Anlauf bei der Suche nach einem neuen Kämmerer für Rheinbach will er nun eine Personalagentur mit der Suche beauftragen.

So kam es wie es kommen musste!
Joachim Schneider, CDU-Fraktionsvorsitzender

Für die Rheinbacher CDU kommt das Veto aus Siegburg, über das es bereits seit mehr als einer Woche Gerüchte gab, wenig überraschend. „Herr Banken hat sich gegen die weit überwiegende Mehrheit des Rates für einen nicht ausreichend qualifizierten Bewerber als Kämmerer entschieden, obwohl er vor und während des Stellenbesetzungsverfahrens immer beteuerte, keine Entscheidung gegen die breite Mehrheit des Rates treffen zu wollen“, sagte gestern Abend Fraktionsvorsitzender Joachim Schneider gegenüber der Bonner Rundschau.

Immenser Investitionsstau droht

Bereits zu Beginn des Verfahrens habe die CDU-Fraktion erhebliche Bedenken gegen die Einstellung des vom Bürgermeister gewünschten Bewerbers geäußert und stets um eine Neuausschreibung der Stelle gebeten. Stattdessen habe der Bürgermeister versucht, mit Unterstützung von SPD und UWG seinen Kandidaten mit aller Macht durchzusetzen. Schneider: „So kam es wie es kommen musste!“

Ludger Banken trage dafür die Verantwortung, dass Rheinbach weiterhin ohne einen Nachfolger von Walter Kolosser dastehe, der bereits Ende letzten Jahres aus dem Dienst ausgeschieden ist.

Erst vor kurzem hat der Rat den Haushalt für das laufende Jahr nur unter der Voraussetzung verabschiedet, dass eine interfraktionelle Arbeitsgruppe eine Prioritätenliste zur Umsetzung der vielen Investitionsmaßnahmen erstellt, von denen die Verwaltung aufgrund von Überlastung wohl nur einen Teil abarbeiten will. Es droht ein immenser Investitionsstau. Eine führungslose Kämmerei verschlechtere diese Situation nochmals deutlich, so die CDU.

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