Die öffentliche WC-Anlage in Rheinbachs Windmühlenturm soll saniert werden und eine auch barrierefreie Toilette bekommen.
Toilette soll barrierefrei werdenSanierung des öffentlichen WCs im Rheinbacher Windmühlenturm

Die öffentlichen Toiletten im Windmühlenturm sind sanierungsbedürftig.
Copyright: Gabriele von Törne
Eine gepflegte und für alle ohne fremde Hilfe zugängliche öffentliche Toilette steigert das Ansehen eines Ortes und fördert durch verbesserte Hygiene und eine positive Benutzererfahrung das Wohlbefinden ihrer Nutzer. Diese Ansicht teilten die Lokalpolitiker im Ausschuss für Standortförderung und Feuerwehr, die einstimmig einer Sanierung der öffentlichen Toiletten in Rheinbachs Windmühlenturm zustimmten.
Zurzeit wird dort kein barrierefreier Bereich für Menschen mit besonderen Bedürfnissen vorgehalten. Das soll sich in Zukunft ändern: Geplant ist der Umbau zu einer Toilettenanlage mit zwei Bereichen: Auf der einen Seite sind für Damen und Herren getrennte Toilettenräume vorgesehen, auf der anderen Seite soll eine barrierefreie Toilette mit integrierter Wickelmöglichkeit eingerichtet werden. Beide Areale werden über jeweils einen separat liegenden Eingang erschlossen.
Die Maßnahme beinhaltet die Versiegelung des Bodens zur Minimierung von Geruchsbelästigungen, eine neue Wandverkleidung sowie die Ausstattung mit geeignetem, robustem Inventar. Geplant seien Becken aus Metall, die Wände und Böden sollen mit strapazierfähigem Industriekunstharz ausgekleidet werden, wie der städtische Datenschutzbeauftragte Thomas Spitz ausführte, der Leiter für den Fachbereich Tourismus und Stadtmarketing ist. Die Kosten des Umbaus werden auf 72.500 Euro netto beziffert. Dieser Betrag soll im Haushalt 2026 eingeplant werden. Hinzu kommen jährliche Unterhaltskosten in Höhe von rund 10.000 Euro.
Keine Kabine für alle Geschlechter
Die von der Verwaltung ursprünglich vorgeschlagene Variante einer für alle Geschlechter gleichermaßen geeigneten Toilettenanlage wurde aufgrund nicht ausreichender „Entlastungsmöglichkeiten“ abgelehnt. Das bedeutet, dass die Anzahl der WC-Kabinen, die sich momentan für Damen auf zwei und für Herren auf eine beläuft, beibehalten und nicht auf nur eine Kabine für alle reduziert werden soll. Michael Schneider (sachkundiger Bürger, UWG) dazu: „Ich bin mir sicher, dass Damen und Herren lieber getrennte Wege gehen.“
Geprüft wurde ebenfalls ein SPD-Antrag vom 6. Dezember 2024, mit dem eine Kompost-Toilette in Bahnhofsnähe zur Erprobung einer nachhaltigen Toilettenlösung angeregt wurde. Die Umsetzung wurde wegen der hohen Kosten wirtschaftlich sowie standorttechnisch als nicht realisierbar eingestuft. Die monatliche Miete würde 3500 Euro betragen bei einer Mindestvertragslaufzeit von zwei Jahren, hinzu kämen Investitionskosten in Höhe von 84.000 Euro und jährliche Unterhaltskosten in Höhe von 6000 Euro.
SPD-Ratsfrau Martina Koch monierte, die Verwaltung habe nicht zugehört: „Wir wollten am Bahnhof eine Toilette!“ Rheinbachs Bürgermeister Ludger Banken erläuterte bestehendes Planungsrecht, das an dieser Stelle nicht außer Kraft gesetzt werden könne. Die Anlage, wie sie die Stadt gerne gehabt hätte, sei dort so ohne weiteres nicht möglich. „Und wir alle wissen: Wenn wir Planungsrecht ändern müssen, sind wir zwei Jahre weiter.“ Deswegen sei die Stadt „in vertrauensvollen Gesprächen mit dem potenziellen künftigen Betreiber um zu eruieren, wie wir vielleicht doch zu einer Toilettenanlage kommen“. Mehr wolle er dazu im öffentlichen Teil der Sitzung nicht sagen, so Banken.
„Gutes Geschäft“
Die Stadt Rheinbach hat eine Kampagne mit dem Namen „Gutes Geschäft“ ins Leben gerufen. Gastronomiebetriebe wurden mit einem Schreiben über die Teilnahmebedingungen informiert. Interessierte Betriebe erhalten zur Kennzeichnung einen Aufkleber mit dem Kampagnen-Logo. Ziel ist, stadtweit ein ergänzendes Angebot an freizugänglichen Toiletten zu schaffen. Die Maßnahme befindet sich aktuell in der Umsetzung.