Kosten von 30 Millionen EuroSo steht es um die Sanierung des Bonner Hauptbahnhofs

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Rund die Hälfte der 5500 Quadratmeter großen Dachfläche erstrahlt bereits in neuem Glanz.

Rund die Hälfte der 5500 Quadratmeter großen Dachfläche erstrahlt bereits in neuem Glanz.

  • Der Bonner Hauptbahnhof wird saniert – die Kosten belaufen sich dabei auf etwa 30 Millionen Euro.
  • Wir erklären, was bereits saniert wurde und geben einen aktuellen Lagebericht. Wann wird die Sanierung abgeschlossen sein?

Bonn – „Wir liegen voll im Kosten- und Zeitplan. Etwa die Hälfte ist geschafft“, freute sich Bahnhofsmanager Kai Rossmann.

Damit bezog er sich auf die schon seit Jahren laufende Sanierung des Hallendachs im Hauptbahnhof, die Ende 2020 fertiggestellt sein und 30 Millionen Euro kosten soll. Finanziert wird das Projekt durch den Nahverkehr Rheinland (NVR), das Land NRW und die Deutsche Bahn.

Ein erster Meilenstein war bereits im Sommer erreicht worden: Der Bahnsteig 1 wurde wieder für den Zugverkehr freigegeben, seit Juni rollen hier die Regionalzüge wieder. Die Fertigstellung war entgegen der ursprünglichen Planung vorgezogen worden, um den Zugverkehr auf den anderen Gleisen zu entzerren und entsprechende Bahnsteiglängen für Regionalzüge bereitzustellen. „So wie hier wird es überall aussehen, wenn wir fertig sind“, betonte Rossmann.

Dachelemente werden ins Ruhrgebiet transportiert

Die komplette Dachfläche von rund 5500 Quadratmetern wird in sieben Bauabschnitten zurückgebaut und erneuert. Drei Bereiche sind fertig, am vierten wird zurzeit gearbeitet. „Das 135 Jahre alte Dach bekommt so gesehen ein neues Gewand verpasst und wird am Ende in neuem Glanz erstrahlen“, so der Bahnhofsmanager. Vier Rolltreppen und ein Aufzug am Bahnhof seien auch schon ausgetauscht worden. Die anderen sollen folgen.

Stephan Goertz, Leiter Bauausführung NRW Südwest, berichtete, dass die einzelnen Bauteile demontiert und dann untersucht werden, ob sie restauriert oder erneuert werden müssen. Anschließend werden die Dachelemente in ein Werk im Ruhrgebiet transportiert und in Schuss gebracht oder neu gegossen. Dann werden sie wieder nach Bonn gebracht und eingebaut. Bei der Restaurierung werden laut Gortz auch die Fundamente erneuert. Die verwendeten Farbtöne würden sich an denen aus dem Ende des 19. Jahrhunderts orientieren.

Mit Netzen gesichert sind die Bereiche, die noch nicht saniert wurden.

Mit Netzen gesichert sind die Bereiche, die noch nicht saniert wurden.

„Die Besonderheit ist, das parallel zum Bauprozess geplant werden muss, weil der Erhaltungszustand der einzelnen Bauteile sehr unterschiedlich ist“, so Goertz. Das sei auch alles sehr aufwendig. Was nicht mehr zu retten sei, werde nachgegossen. „In den ersten Bauabschnitten haben wir mehr restauriert als erneuert. Das hat sich, auch mit Blick auf die Kosten, geändert“, sagte der Projektleiter. Auch die gesamte Technik für die Durchsagen werde modernisiert.

Wichtiges Ziel Barrierefreiheit

NVR-Geschäftsführer Dr. Norbert Reinkober, der nicht an dem Termin teilnehmen konnte, ließ mitteilen: „Die Bahnhöfe sind die Aushängeschilder des ÖPNV. Daher freut es uns, dass die Arbeiten in Bonn gute Fortschritte machen. Wichtig ist, dass im Zuge der angestrebten Barrierefreiheit auch die Aufzüge und Rolltreppen modernisiert werden und die Lautsprecheranlage erneuert wird.“

„Es handelt sich um Arbeiten im laufenden Betrieb“, betonte Rossmann. Die Experten arbeiten auf einer großen Montagebühne in der Gleishalle. Wenn ein Bereich saniert ist, wird die Bühne verschoben und die Arbeiten dann fortgesetzt. „Das Verschieben der 36 Meter langen Arbeitsrampe ist nur in den Sperrpausen möglich.- Da gibt es nur ganz enge Korridore“, sagte der Bahnhofsmanager.

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