Gastro-Szene in Rhein-SiegDas bieten die Eisdielen im Bonner Umland

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In Bornheim-Merten im Café Trebellii formt Mario Gierlich die Kugeln.

In Bornheim-Merten im Café Trebellii formt Mario Gierlich die Kugeln.

Von Rheinbach bis Alfter über Bonn: Michael Sachse hat in Eisküchen der Region Fantasie und Pioniergeist entdeckt.

Mit welchen besonderen Geschmacksrichtungen überraschen die Eisküchen im Bonner Umland die Kunden in dieser Saison? Rundschau-Mitarbeiter Michael Sachse hat sich umgeschaut und Fantasie wie Pioniergeist entdeckt.

Eiscafé Forum in Meckenheim

Luca Matteo Carpené ist längst in Meckenheim heimisch geworden. Seit 22 Jahren betreibt er das Eiscafé Forum am Neuen Markt. Das Café zählt zu den größten Anlaufstellen für ein leckeres Eis in der Region. Bis zu 100 Personen finden auf der Terrasse einen Stuhl. Auch im Innenbereich sind Carpené und sein Team mit 60 Sitzplätzen gut aufgestellt. Im Forum können die Besucher ganzjährig frühstücken und ihren Nachmittagskaffee einnehmen. Die verschiedenen Eiskompositionen drängen ab dem Frühjahr Waffeln und Crêpes in den Hintergrund.

Allein neun vegane Sorten bereichern das Angebot. Darunter dunkle Schokolade, die in der Eisküche ohne Milch zubereitet wird. Mit der Sorte Zeder, die auf der Basis der in Italien so beliebten Cedro, einer etwa handballgroßen und der Zitrone ähnlichen Frucht, hergestellt wird, besitzt das Eiscafé ein Alleinstellungsmerkmal. Weitere eher exotische Geschmacksrichtungen sind Birne, Granatapfel oder Maulbeere. Carpené empfiehlt außerdem salziges Snickerseis, das er mit Schokoladenglasur und Karamell produziert.

Weitere Informationen: Eiscafé Forum, Neuer Markt 46, 53340 Meckenheim, 02225/836781, montags bis samstags 9 bis 20 Uhr, sonntags 10 bis 20 Uhr, Preis für ein Bällchen: 1,50 Euro.

Café Amorini in Swisttal-Heimerzheim

Ein Symbol für die Widerstandsfähigkeit der Heimerzheimer Gastronomie ist das Café Amorini. Vor etwas mehr als einem Jahr haben Elisabeth und Konstantin Wegener ihr Comeback gefeiert. Durch die Flut im Sommer 2021 war das Café fast vollständig zerstört worden. Mittlerweile läuft der Betrieb wieder auf Hochtouren. Das Eis hat daran einen gehörigen Anteil. Konstantin Wegener lässt sich immer wieder Kreationen einfallen, die sich meist an der Saison orientieren. So spielt Erdbeereis im Frühjahr eine herausgehobene Stellung.

Gleich mehrere Eissorten werden mit Ziegenmilch hergestellt. Dazu zählt zum Beispiel Buttermilch-Pfirsich. Ein weiteres geschmackliches Highlight ist italienischer Nougat. Manche Eissorten sind besonders bei den weiblichen Gästen beliebt wie Limette-Basilikum, das nicht nur aus der Waffel schmeckt, sondern auch einem erfrischenden Drink den speziellen Kick verleiht. Wo Kuchen und Eis zusammenfinden, stehen natürlich auch Eistorten im Fokus. Die Wegeners empfehlen zum Beispiel Eierlikör-, Erdbeer- oder Tiramisu-Eistorte.

Weitere Informationen: Café Amorini, Euskirchener Straße 1, 53913 Swisttal-Heimerzheim, (02254) 81555, dienstags bis samstags 10 bis 18.30 Uhr, sonntags 13 bis 18.30 Uhr, Bällchen: 1,70 Euro.

Das Eiswerk in Rheinbach

Kaum ein Ort in der Region weist eine derartige Dichte an Eisdielen auf wie Rheinbach. Christopher Nolden gehört seit 2014 dazu. Lange betrieb er ein Restaurant im Rheinbacher Zentrum. Dann entdeckte er seine Liebe zum Eis, besuchte eine Eisfachschule und eröffnete das Eiswerk auf dem Altstadtplatz. Seit einigen Jahren konzentriert er sich ganz auf sein Eis. Eine zweite Filiale in Flamersheim ist 2019 entstanden. Bei der Vielfalt an Geschmacksideen kennt Nolden kaum eine Grenze. Sorten wie Heidelbeer-Schmand, Schlehe oder Rüblikuchen sind längst etabliert. Seine neusten Kreationen heißen Franzbrötchen, Vanille-Cola oder Stachelbeer-Baiser.

Weitere Informationen: Das Eiswerk, Weiherstraße 10 c, 53359 Rheinbach, (0 22 26) 9 05 86 83, montags bis samstags 10 bis 19 Uhr, sonn- und feiertags 11 bis 19 Uhr, Spachtel Eis (entspricht anderthalb bis zwei Bällchen): 2,80 Euro.

The Ice Cream in Rheinbach

Nur etwa hundert Meter weiter am Wasemer Turm betreibt Alessandro Guzzo die Eisdiele The Ice Cream. Seine Losung lautet: Eis ohne Farbstoffe, Emulgatoren und künstliche Aromen, dafür mit natürlichem Geschmack. „Wir verwenden nur die besten Rohstoffe, hochwertige Milch, weißen Rohrzucker und frische Früchte der Saison“, versichert der Gelatiere. Guzzo betreibt ebenso das italienische Lokal „der Süden“ samt Rösterei.

Er hat also nicht nur sein Faible für Eis, sondern auch eine Passion für italienische Spezialitäten und Kaffee. Diese nutzt er unter anderem mit Bohnen aus der Dominikanischen Republik. Daraus resultiert ein Eis, das er mit Schokolade aus Santo Domingo fertigstellt. Zu den 20 Geschmacksrichtungen, die in der Eisvitrine vorrätig sind, zählen ausgefallene Sorten wie Milchreis mit Zimt, Apfelstrudel, Kokosnuss oder Mango mit Pfeffer.

Weitere Informationen: The Ice Cream, Pützstraße 23, 53359 Rheinbach, (0 22 26) 1 44 81, täglich 13 bis 17 Uhr (im Sommer länger), Bällchen: 1,50 bis 2 Euro.

Das Eishaus - Casa del Gelato in Alfter-Witterschlick

Vera Heiliger startet in ihre dritte Saison. Im Frühjahr 2022 hatte sie das Casa del Gelato in Witterschlick übernommen. Zuvor wurde sie von ihrem Vorgänger in die Kunst der Eisproduktion eingeweiht. „Ich habe schon viel ausprobiert. Dazu gehören alkoholische Sorten wie Baileys- oder Kölsch-Eis“, so die Eis-Liebhaberin. Ihren Fokus richtet sie mittlerweile verstärkt auf vegane Sorten. Schließlich seien Veganer froh über jedes Eis, das ihre Auswahl erweitert, hat Heiliger festgestellt.

Dazu tragen Sorten wie Orange-Basilikum und vegane Schokolade bei, die bei den Kunden gut ankommen. Ein weiterer Neuling ist Popcorn-Eis, zubereitet mit Kokos, Schokolade und Popcornstückchen. Doch bei allem Zuspruch für trendige Eiskreationen sind die Klassiker Vanille, Schokolade und Erdbeer auch in Witterschlick weiterhin sehr beliebt.

Weitere Informationen: Das Eishaus - Casa del Gelato, Hauptstraße 230, 53349 Alfter-Witterschlick, (02 28) 76 36 69 62, täglich 12 bis 18 Uhr, Bällchen: 1,50 Euro.

Eiscafé Veronesi in Bornheim

Seit mehr als einem halben Jahrhundert verströmt der Name Veronesi in Bornheim einen guten Klang. 1968 eröffnete die Familie ihr Eiscafé an der Königstraße. Eismacher Roberto Veronesi kann zu jeder Saison mit der einen oder anderen neuen Sorte aufwarten. In diesem Jahr lockt Sanddorn-Eis erstmals aus der Vitrine. Neu sind die verschiedene Eiskaffee-Varianten und rekordverdächtig ist die Anzahl von sieben unterschiedlichen Spaghetti-Eis Bechern.

Weitere Informationen: Eiscafé Veronesi, Königstraße 45, 53332 Bornheim, (0 22 22) 37 94, dienstags bis samstags 10 bis 21 Uhr, sonntags 11 bis 21 Uhr, Bällchen: 1,30 Euro.

Trebellii in Bornheim-Merten

Mitten im Vorgebirge sorgen Ute und Mario Gierlich für exquisiten Eisgenuss. Von der Terrasse des Trebellii oberhalb von Merten lassen sich nicht nur Kuchen und Eis genießen, sondern auch die besondere Aussicht. Seitdem Mario Gierlich sein Eis selbst produziert, ist es noch eine Spur leckerer geworden. Weit über 100 Sorten hat der Eismacher in seinem Repertoire. 22 davon finden sich in der Vitrine.

Neulinge sind in diesem Jahr zum Beispiel Orange-Mandarine-Basilikum oder Eierliköreis. Gierlich empfiehlt zudem Schoko-Minze. Der saisonale Aspekt spielt stets eine wichtige Rolle. Daher gibt es momentan auch Rhabarber-Eis und in zwei Wochen das erste Aprikoseneis. Als Sommerschlager schlechthin gilt Kirscheis.

Weitere Informationen: Trebellii, Holzweg 3, 53332 Bornheim-Merten, (0 22 27) 92 9 27 97, mittwochs bis samstags 9 bis 18 Uhr, sonntags und montags 12 bis 18 Uhr, Bällchen: 1,70 Euro.

Eislabor in Bonn

Wenn man die Experten fragt, aus welchem Bonner Eiskeller die fantasievollsten Kreationen kommen, fällt in der Regel der Name des Eislabors. Gleich drei Filialen unterhalten Petra Recker und Michael Weiss. Auszeichnungen haben die beiden und ihr Team über die Jahre reihenweise eingeheimst. Ob sich eine Sorte durchsetzt, lässt sich vorher kaum einschätzen. Selbst für die Belegschaft ist es immer wieder spannend, zu sehen, wie die Neulinge abschneiden.

Zur Kirschblüte in der Bonner Altstadt wurde zum Beispiel erstmals Birnen-Sorbet mit grünem Jasmintee angeboten. Zu den besonderen Sorten zählt auch Mandarinen-Sorbet mit Ingwer, das sich durch seine scharfe Note im Abgang hervorhebt. Ebenso speziell ist weißes Kaffeeeis. „Viele unserer Kunden fragen sich, wie ein Kaffeeeis weiß sein kann. Denen erklären wir, dass die Kaffeebohnen in Milch und Sahne erhitzt werden und dabei deren Farbe annehmen“, erklärt Recker.

Weitere Informationen: Eislabor, Friedrichstraße 50, 53111 Bonn, (02 28) 90 86 85 60, montags bis samstags 11 bis 19 Uhr, sonntags 12 bis 19 Uhr, weitere Filialen in Beuel (Friedrich-Breuer-Straße 16) und der Altstadt (Maxstraße 16), Bällchen: 1,90 Euro.

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