Bonn – Rekordbeteiligung und zwei Geburtstage: Der Rosenmontagszug, der in diesem Jahr unter dem Motto „190 Joh de Zoch kütt – 200 Joh Uni Bonn“ steht, hat einige Besonderheiten zu bieten. Die Jecken können sich auf den größten Umzug freuen, den Bonn je gesehen hat. „Fast 5200 Teilnehmer werden im Zug zu Fuß mitgehen oder auf einem der 93 Gesellschaftswagen mitfahren“, teilt der Festausschuss Bonner Karneval mit. Der Jubiläumszug wird sich um 12 Uhr in Bewegung setzen und auf seinem Weg vom Aufstellgelände entlang der Rabinstraße bis zur Dorotheenstraße in der Altstadt vier Kilometer zurücklegen.

Bei seiner 190. Auflage hat der Rosenmontagszug einige Besonderheiten zu bieten: So beispielsweise den „Zoch im Zoch“, bei dem Time Traveller, Stelzenreiter aus Bremen, eine Reise durch Epochen und Welten symbolisieren. Mitglieder der Lustigen Bucheckern, des Festausschusses, der Rahmkamellche und Weiss Blau Kessenich werden als Damen und Herrn der höfischen Adelswelt in prächtigen Kostümen dabei sein. Damit wird daran erinnert, dass die Vorläufer des Festausschusses den ersten bürgerlichen Maskenzug, der einem repräsentativen Festzug ähnelte, am 18. Februar 1828 durchführten. Die ersten Symbolfiguren in dieser Zeit waren der Hanswurst und die Freudengöttin Laetitia, die einen Motowagen zieren, dargestellt von Karl und Elisabeth Schleier. Außerdem werden beim Rosenmontagszug 35 Ex-Tollitäten aus den Jahren 1973 bis 2017 für Frohsinn sorgen.

Das Münster als Patient

Im 200. Jahr ihres Bestehens ist die Universität mit zwei Gesellschaftswagen dabei, allen voran Rektor Michael Hoch und Gäste aus internationalen Partneruniversitäten. Der Bonner Münster-Bauverein fährt mit einem Motivwagen mit, der das Münster als einen Patienten zeigt, der aber dank vieler Steinpatenschaften schon wieder lachen kann. Die größte Gruppe mit fast 250 Clowns in der Fußgruppe und weiteren 40 auf acht Wagen stellt wieder der Circus Comicus. Einen Wagen stellt auch das GOP Varieté-Theater Bonn.

Zum zweiten Mal dabei sind die 2017 gegründeten UN-Funken Bonn mit ihrer Tollität Universa Paulyn I. Die Funken stehen für die 19 in Bonn ansässigen UN-Organisationen. Für die Zukunft des Karnevals stehen 125 Kinder der Beethovenschule und die Kinder des Projektchores „Bönnsche Pänz“, die mit ihrem Leiter Joe Tillmann unter dem Motto „Mir liere Bönnsch – 10 Jahre Bönnsch-Unterricht“ auf dem Wagen unterwegs sind.

24 Gruppen, darunter auch „De Flönz“, die auf einem Musikwagen mitfahren, sorgen für die nötige Stimmung. Erstmals dabei sind die „1. Majoretten und Drumband Diana Rheinhausen“, die „Bahia Connection“, die „Sambagruppe Hot Rott Chilis“ und die als Mönche verkleideten Spielleute des Spielmannszuges „Frisch Auf Eggenscheid“. Der Festausschuss selbst gestaltet vier Motivwagen und hat wieder 19 Kommentatorenstellen eingerichtet, an denen die Zuschauer Informationen zu den Zuggruppen erhalten. Erstmals wird eine kleine Tribüne auf dem Münsterplatz aufgestellt. Am Münster Carré erklären Reporter den Zug für Blinde und Menschen mit Sehbehinderung. Björn Naß und Jochem Schlömer stellen sich und ihr Equipment dafür ehrenamtlich zur Verfügung. Laut Festausschuss ist der Bonner Zug in ganz NRW der einzige, der diesen Service bietet.

Unter dem Motto „Mir all sin Fastelovend“ hat sich der Festausschuss auch wieder die Inklusion auf die Fahnen geschrieben. Menschen im Rollstuhl können den Zug von der Tribüne auf dem Bonner Marktplatz/Ecke Remigiusgasse miterleben.

Das Thema Sicherheit wird auch wieder groß geschrieben. Zufahrtsstraßen werden wie im Vorjahr durch mobile Sperren abgeriegelt. Polizei und der Stadtordnungsdienst werden den Rosenmontagszug mit zahlreichen Einsatzkräften absichern. Das Technische Hilfswerk ist mit mehr als 25 Helfern im Einsatz. (wki)