Kirschblüte in BonnErste Schaulustige in der Bonner Altstadt

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Die meisten Blüten an den Zierkirschen in der Bonner Altstadt sind noch geschlossen, aber erste Schaulustige sind trotzdem dort schon unterwegs. 

Bonn – Jedes Jahr im April lockt die Kirschblüte mit ihrer rosa Farbenpracht tausende Besucher in die Bonner Altstadt. Am Ostersonntag war das Naturspektakel zwar noch nicht in voller Blüte zu bestaunen, weil die meisten Bäume witterungsbedingt noch kahl standen. Dennoch zog es viele Schaulustige am Osterfeiertag zur beliebten Foto-Kulisse auf die Bonner Heerstraße und die umliegenden Straßenzüge. Einige Besucher zogen für Fotos ihre Masken aus, weshalb das Ordnungsamt mehrere Verwarnungen aussprach.

Bereits im vergangenen Jahr stand die Kirschblüte im Schatten der Pandemie.Damals sperrte das Ordnungsamt zur Hochphase der Blüte die Zufahrtsstraßen ab, nachdem die Abstandsregeln nicht mehr eingehalten wurden.

In diesem Jahr hat die Stadt bislang von Sperrungen abgesehen. Wegen des kühlen Wetters und auch, weil die Kirsche in diesem Jahr etwas später blüht, kamen weniger Besucher als zur gleichen Zeit in den Vorjahren. Am Ostermontag sanken die Temperaturen weiter, und auch der Besucherstrom flaute nochmals ab: „Hier sind heute mehr Ordnungsamtsmitarbeiter als Kirschblütenbesucher“, kommentierte ein Anwohner die Situation.

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Von der verschärften Maskenpflicht waren nicht alle Kirschblüten-Fans begeistert. „Wir wollten hier nur ein paar Bilder machen, als die Beamten kamen und uns aufforderten, die Masken wieder aufzusetzen“, sagte Ines Reinhardt, die gerade vom Ordnungsamt angesprochen worden war. Zusammen mit ihrer Freundin war sie aus Köln angereist, um die berühmte Kirschblüte zu bestaunen.

„Bei uns gelten ja ähnliche Regeln, nur hätte da niemand etwas gesagt, wenn man für ein Foto ein paar Sekunden lang die Maske auszieht“, sagte die 43-Jährige. Grundsätzlich seien die beiden Frauen mit den Maßnahmen der Regierung einverstanden, nur sollte es kleinere Ausnahmen geben, fanden sie.

Maske darf auch zum Fotografieren nicht abgezogen werden

Für die beiden Damen ging die Begegnung mit den Vertretern des Ordnungsamtes aber noch gut aus, es blieb bei einer Verwarnung. Grundlage der Ausnahmeregelung ist eine Allgemeinverfügung der Stadt Bonn, die bis zum 18. April zwischen 9 und 22 Uhr eine verschärfte Maskenpflicht angeordnet hat. Diese sieht vor, dass die Masken nicht zum Essen, Trinken oder Rauchen abgesetzt werden dürfen – und eben auch nicht, um Fotos zu machen.

Einige Touristen finden dies jedoch zu streng, es sei kein großes Risiko, unter Beachtung der Abstandsregeln Fotos ohne Maske zu schießen. „Hier ist ja gerade nicht viel los“, meinte Roland Fischer, der mit seinen Enkeln nach dem Osterbrunch einen Ausflug in die Altstadt gemacht hat. Für ein, zwei Fotos könne man den Atemschutz im Freien ruhig ausziehen. „Wie beim Essen oder Trinken, das sollte kein Problem sein“, meinte der 68-Jährige. „Wenn hier mehr los wäre, sähe es natürlich anders aus.“

In diesem Jahr blüht die japanische Nelkenkirsche auf der Heerstraße wegen des unbeständigen Wetters etwas später als im Vorjahr. Die rötlichen Knospen an den Bäumen lassen das Naturspektakel allerdings erahnen. Weil in der Altstadt unterschiedliche Kirschblüten-Sorten wachsen, blühen einige von ihnen schon jetzt. In der Regel dauert die Kirschblüte in Bonn etwa zehn bis 14 Tage. Bei kühleren Temperaturen fallen die Blüten langsamer zu Boden.

Zum „Kirschblüten-Finale“, das meist Mitte April stattfindet, könnte der Andrang steigen. Damit die Straßenzüge in diesem Jahr für alle offen bleiben können, appelliert die Stadt Bonn an alle Besucher, die geltenden Abstandsregeln sowie die Maskenpflicht einzuhalten.

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