Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

Entsorgungsunternehmen betroffenUrsache für den Brand in Swisttal ist noch unklar

3 min
Das Firmengelände aus der Drohnen-Perspektive.

Ascheberge auf dem Firmengelände zeugen von dem jüngsten Brand. Die aktuell betroffene Halle ist auf dem Foto nur oben links in der Mitte der Hallenreihe zu sehen.

Der zweite Brand in kurzer Folge im Entsorgungsunternehmen Hündgen in Swisttal sorgte für einen Schaden im sechsstelligen Bereich.

Einen Akku oder eine Powerbank in den Wertstoffen von rund vier Millionen Menschen zu finden, das ist schlimmer als die Nadel im Heuhaufen. „Bei uns kommen die Lkw mit Wertstoffen in 100-Kubikmeter-Volumen an, da finden wir keine Knopfzelle“, sagt Christian Hündgen, Geschäftsführer des Swisttaler Entsorgungsunternehmens. Am Sonntag hatte es zum wiederholten Mal in kurzer Folge in dem Fachunternehmen für Sortierdienstleistungen und Recycling von Wertstoffen aus Abfallgemischen gebrannt. Hündgen spricht von einem Schaden im niedrigen sechsstelligen Bereich, die Ursache lasse sich schwerlich rekonstruieren.

Im Mai vermutete der Geschäftsführer, dass sich wohl ein Akku in einem der Müllteile, beispielsweise von einem Mobiltelefon oder einer E-Zigarette, entzündet und die Katastrophe mit Millionenschaden ausgelöst hatte. Ob dies auch jetzt die Ursache war, ist noch unklar. Die Bonner Polizei ermittelt.

Regen wirkt sich günstig aus

Die Feuerwehr hatte es diesmal auf jeden Fall leichter als im Mai, erklärt Karsten Windolph, Pressesprecher der Swisttaler Wehrleute. Damals waren Teile des Dachs der Halle eingestürzt, die erstmal beseitigt werden mussten. Das war am Sonntag nicht der Fall und die Feuerwehrleute – in der Spitze waren es mehr als 300 – konnten schneller an die gepressten Kunststoffballen und den losen Müll herankommen. Das Technische Hilfswerk fuhr den Müll mit Radladern aus der Halle. „Der wurde dann noch händisch abgelöscht, wir waren um 21.30 Uhr fertig“, sagte Windolph. Brandwachen waren nicht nötig. Das zerstörte Hallenteil wird jetzt abgerissen.

Man lernt aus jedem Einsatz.
Karsten Windolph

Nach dem Brand im Mai, für die Swisttaler Wehr einer der größten Einsätze seit Langem, wie Windolph sagt, sei die Checkliste für das Objekt noch mal erweitert worden. „Man lernt aus jedem Einsatz“, so Windolph. Die Gemeinde Swisttal hatte erneut prophylaktisch Spielplätze gesperrt, Schadstoffe gemessen und schließlich auch Wischproben genommen. Im Mai waren Brandpartikel auf Fahrzeugen festgestellt worden, „jetzt hatten wir das Glück, dass es geregnet hat“, so Pressesprecher Niklas Maack. Die gesperrten Spielplätze konnten schon am Sonntagabend wieder freigegeben werden.

Brandschäden an der Halle.

Der beschädigte Hallenteil wird jetzt abgerissen.

In Ollheim sei eine Festlichkeit abgesagt worden mit Blick auf die Verkehrsverhältnisse, sagt Maack, also wegen der Vielzahl der Einsatzfahrzeuge. Der Stab für außergewöhnliche Ereignisse der Gemeinde war auch sofort vor Ort. Dasselbe galt für die Meckenheimer Malteser, die gegen 7.45 Uhr in Ollheim parat standen.

Neben den Feuerwehrleuten aus Swisttal, dem Rhein-Sieg-Kreis und dem Kreis Euskirchen waren auch frühzeitig die Kräfte des Betreuungsdienstes alarmiert worden, um die Einsatzkräfte an zwei Ausgabestellen mit Kalt- und Warmgetränken, Snacks und Mahlzeiten zu verpflegen. Das DRK Rhein-Sieg war mit dem Führungsdienst und dem Einsatzleitwagen Betreuungsdienst vor Ort, unterstützt von den Rotkreuzgemeinschaften aus Bornheim, Rheinbach, dem Siebengebirge und Troisdorf.