Vorbereitung für Jahrestag der Flut in SwisttalGedenkfeier mit Notfallseelsorgern

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Ein umfangreiches Programm stellten die Organisatoren mit Bürgermeisterin Petra Kalkbrenner am Rathaus von Swisttal vor.

Swisttal – Unter dem Motto „Erinnerung – Dank – Zuversicht“  wird die Gemeinde Swisttal  am Freitag, 15. Juli, auf dem Gelände der Bundespolizei in Heimerzheim zum Jahrestag der Flutkatastrophe der Opfer gedenken und zur Verarbeitung der Geschehnisse  beitragen. Darüber hinaus gibt es in den Dörfern jeweils ortsbezogene Feiern.

Bürgermeisterin Petra Kalkbrenner kann sich an keine Veranstaltung erinnern, deren Vorbereitung so emotional aufgeladen war und die so viel Fingerspitzengefühl verlangt habe wie dieses Gedenken. Das machte sie bei einer Pressekonferenz im Swisttaler Rathaus klar.

Ein Arbeitskreis, der aus Vertretern der fünf im Gemeinderat vertretenen Fraktionen sowie der Bundespolizei bestand, habe sich viele Wochen lang in neun Sitzungen unglaublich viele Gedanken darüber gemacht, wie die Feier gestaltet werden könne. Auch die Suche nach dem geeigneten Ort sei nicht einfach gewesen. „Umso glücklicher waren wir, als wir von der Bundespolizei die Zusage erhielten, ihr Gelände nutzen zu dürfen“, sagte die Bürgermeisterin.

Das sei selbstverständlich, erklärte der stellvertretende Dienststellenleiter Hans-Peter Bauerfeld. „Schließlich sind wir auch ein Teil der Gemeinde und waren ebenfalls betroffen.“ Schon während und nach der Katastrophe hatte die Gemeindeverwaltung ebenso wie zahlreiche Flutopfer Zuflucht auf dem Gelände zwischen Heimerzheim und Dünstekoven gefunden. „Wir konnten uns von Anfang an auf die Bundespolizei als verlässlichen Partner und als sicheren Zufluchtsort verlassen“, dankte Kalkbrenner noch einmal.

Die zentrale Veranstaltung, zu der sich auch eine Delegation aus der französischen Partnerstadt Quesnoy-sur-Deûle angekündigt hat, beginnt um 15 Uhr mit einem ökumenischen Gottesdienst, der von fünf Geistlichen der in der Gemeinde vertretenen Glaubensrichtungen gemeinsam gestaltet wird.

Es wird allerdings empfohlen, schon frühzeitig anzureisen, denn es wird am Eingang zum Bundespolizei-Gelände stichprobenartige Taschenkontrollen geben.  Einlass ist deshalb auch bereits um 13.30 Uhr. Parkplätze seien in ausreichender Anzahl vor dem Gelände der Bundespolizei vorhanden, die Veranstaltung selbst finde auf dem Sportplatz und in der Sporthalle statt.

Die Erinnerungen sind nur schwer zu ertragen

Dort sollen sich auch die diversen Hilfsorganisationen präsentieren, die die Betroffenen während und nach der Flutkatastrophe in vielerlei Hinsicht unterstützt haben. Zudem werden Notfallseelsorger und psychologische Betreuer zugegen sein, „denn es ist zu befürchten, dass die Erinnerung an die damaligen Geschehnisse manche Opfer schwer mitnimmt“. Das Gedenken reiße die Betroffenen aus ihrem mühsam wiedergewonnenen Alltag heraus.

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Nach dem Gottesdienst sind ab 16.40 Uhr kurze Ansprachen vorgesehen. Zudem wird Moderatorin Marion Theisen Interviews mit acht Betroffenen aus allen betroffenen Ortsteilen führen. Es handelt sich dabei um Flutopfer und um Helfer, um Vereinsvertreter und Gewerbetreibende, damit ein möglichst breites Spektrum abgedeckt sei, so Kalkbrenner. Im Anschluss daran gibt es noch Zeit für Gespräche untereinander und gemeinsames Verarbeiten, wozu auch das Bundespolizeiorchester München in der Bigband-Formation seinen musikalischen Beitrag leisten wird. Weil es sicherlich nicht einfach werde, sich zurückzuerinnern, und man dafür sicher auch Stärkung brauche, werde auch dafür gesorgt.

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