Karnevalszug in Wachtberg-PechJecke Visionen von Biererwärmung und Aufstieg in den Sternenhimmel

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Die Damenmannschaft des FC Pech will dieses Jahr hoch hinaus: Als Astronauten in den Sternenhimmel.

Die Damenmannschaft des FC Pech will dieses Jahr hoch hinaus: Als Astronauten in den Sternenhimmel.

Im Kamellehagel stehend ließen dichtgedrängt unzählige Menschen in Wachtberg Pech den Karnevalszug passieren. Sie staunten über Funkentänze  unter freiem Himmel und die globale Biererwärmung.

Ein gutes Dutzend Zugnummern schlängelte sich am Karnevalssonntag durch die dicht gedrängte Menschenmenge beim Karnevalszug in Pech. Vor allem rund um den „Hons“ gab es zeitweise fast kein Durchkommen mehr, denn ohne eine ordentliche Kamelle-Dusche wollten die sehenswert kostümierten Jecken am Wegesrand die Zugteilnehmer nicht vorbeilassen.

Wie in jedem Pecher Karnevalszug war auch diesmal die „Wyland-Gugge Andölfia“ aus Andelfingen an der Spitze der Bewegung.

Wie in jedem Pecher Karnevalszug war auch diesmal die "Wyland-Gugge Andölfia" aus Andelfingen an der Spitze der Bewegung.

Vorneweg sorgten die Musiker der „Wyland-Gugge Andölfia“ aus Andelfingen in der Schweiz schon wie in den vergangenen Pecher Karnevalszügen dafür, dass das Publikum gleich ordentlich auf das kunterbunte Geschehen eingestimmt wurde.

Als Pokerasse ausstaffiert hatte die rhythmusbetonte Gruppe gute Karten in der Hand. Mit dem „Eazebär“ vorneweg folgte der Ortsfestausschuss (OFA) als Ausrichter des Karnevalszuges und versprach: „Lasst uns tanzen, trinken, lachen – Pech macht niemals halbe Sachen!“ Ein Teil des OFA hatte sich auch als wandelnder Adventskalender samt Weihnachtsmann und Schneemann ausstaffiert.

Die Hippies aus der Dorfgemeinschaft Villiprott sorgten für 70er-Jahre-Stimmung beim Karnevalszug in Pech.

Die Hippies aus der Dorfgemeinschaft Villiprott sorgten für 70er-Jahre-Stimmung beim Karnevalszug in Pech.

Aus Villiprott war die Jaeckel Dorfgemeinschaft mit einem gemütlichen Aloha-Wagen unterwegs, hier nahmen die „Happy Hippies“ das Leben ganz easy. Die „Schilehrenden“ unter den Wachtberger Jungbauern freuten sich über eine ausgesprochen gleitende Arbeitszeit und waren sich sicher: „Lieber ne lockere Schnalle als ne feste Bindung.“

Mit allen Tanzgruppen war die KG Rot-Weiß Villip unterwegs und zeigte dem Publikum so manches Tänzchen auf der Straße. Die Prinzengarde freute sich derweil als Skihasen jedoch eher auf den Après-Ski. Unter dem Motto „Wenn nicht jetzt, wann dann“ segelten die „Villiper Holzköpp“ auf direktem Weg nach China.

Viel Glück brachten die vierblättrigen Kleeblätter aus dem „Pecher Schmölzje“ den Jecken am Wegesrand, doch die „Pecher Pänz“ aus dem Kindergarten in ihren knallbunten Kostümen in allen Regenbogenfarben waren eine wahre Schau, die riesengroße Gruppe wurde begeistert bejubelt und hatte Konfetti im Herzen.

Die letzte Generation des Pecher Karnevals drohte, sich auf der Straße festzukleben, klebt aber eigentlich am Zug.

Die letzte Generation des Pecher Karnevals drohte, sich auf der Straße festzukleben, klebt aber eigentlich am Zug.

„Bei uns sitzt jeder Stich“ versprachen die Villiper Junggesellen in ihrem „Villiper Ärztehaus“ und in grünen OP-Kitteln. Die „Letzte Generation des Pecher Karnevalszuges“ klebte am Zug und nicht auf der Straße, sie waren sogar so sauer, dass sie ein Schild gebastelt hatten. Auf „Global Warming Tour“ war der TSV Oberbachem mit lodernd roten Haaren auf einem rund herum beschrifteten Prunkwagen: „Das ist Wahnsinn, wir sind auf dem Weg in die Hölle“, war dort zu lesen, und damit sagten sie Nein zur globalen Biererwärmung. Sie freuen sich aber schon auf Ananas aus regionalem Anbau und wussten außerdem: „Hillichovend weed net fad, hammer drusse 30 Jrad!“

Ganz hoch hinaus wollen die Damen des FC Pech in ihrer Jubiläumssaison, denn zum zehnten Geburtstag möchten sie als strahlende Astronautinnen in den Sternenhimmel aufsteigen. „Ballermann meets Pech: Sonne im Herzen, Sangria im Glas – so geben wir Pecher heute so richtig Gas“, hieß es anschließend, denn für die Sangria-Liebhaber war das Leben eine Party und sie waren überzeugt: „Nüchtern betrachten ist das Leben besoffen doch geiler.“ Den Abschluss des Pecher Karnevalszuges bildete einmal mehr die Reitschule Hannelore Heiß hoch zu Ross mit fünf Reitern zu Pferde.

Mit Sonne im Herzen und Sangria im Glas kam der Ballermann in die Pecher Straßen.

Mit Sonne im Herzen und Sangria im Glas kam derBallermann in die Pecher Straßen.

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