Der Architekt Kay Künzel hat Kindern und Politikern erstmals vorgestellt, wie die Grundschule in Villip nach einer Sanierung aussehen könnte. Mitwirkung ist gefragt.
Erste VisualisierungSo soll Lernen in der Grundschule Villip mehr Spaß machen

Visualisierung der künftigen Grundschule Villip
Copyright: Raum für Architektur
Schüler der Grundschule Villip haben schon zu sehen bekommen, wie ihre Schule mal aussehen wird. Zwar ist die erst im Planungsstadium und die Kinder werden kaum noch Grundschüler sein, wenn die Schule stehen wird, aber Schulleiterin Elke Weyers hielt es für angebracht, den Hauptbetroffenen mal einen ausführlichen Einblick in das zu gewähren, was die Erwachsenen sich da für sie oder die nächsten Generationen ausgedacht haben.
Die Begeisterung unter den Grundschülern war jedenfalls riesig. Und das war nicht nur wegen des Kletterturms so, den sie zu sehen bekamen oder den grünen Außenanlagen, einer großen Sitz- und Lerntreppe, sondern auch weil sie nach ihren Ideen gefragt worden sind. So waren sie aufgefordert, einen Ort zu gestalten, an dem Lernen Spaß macht.
Auch Politiker waren zu der Präsentation durch das Architekturbüro „Raum für Architektur Kay Künzel und Partner“ im Berkumer Schulzentrum eingeladen. Die hatten sich vor der Wahl noch um den Gemeindehaushalt gestritten, bis die Kämmerin ankündigte, das Bauvorhaben stoppen zu müssen, wenn der Doppeletat keine Zustimmung finden würde. Letztlich wollten aber alle, dass in Villip die Schule saniert wird.
3-D-Animation zur Grundschule Villip
Bei dieser Vorabinformation der Schulaula in Berkum gab es sogar eine dreidimensionale Animation zu sehen, damit sich jeder das Gebäude vorstellen kann, an dem die Planer arbeiten. Außerdem wurde der Ablauf der Baumaßnahmen skizziert.

Visualisierung der künftigen Grundschule Villip
Copyright: Raum für Architektur
„Das Ziel“, gab der Architekt Kay Künzel vor, „ist, dass die Kinder Spaß haben, morgens aufzustehen und in die Schule zu gehen.“ Dass das Villiper Architekturbüro rühmt sich, seit 25 Jahren auf die Realisierung nachhaltiger Projekte spezialisiert zu sein. Die Vorarbeit ist bereits im vorigen Jahr mit der Politik und der Verwaltung geleistet worden. Die Gemeinde Wachtberg nennt es ein „Vorzeigeprojekt für klimagerechtes Bauen und zukunftsfähiges Lernen“. Die Sanierung erhält laut Gemeinde den kompletten Bestand. Zusätzlich entstehe in vollständiger Holzbauweise ein neues Obergeschoss mit Lernhäusern sowie einer Sport- und Mehrzweckhalle. Das ist auch der Grund, warum die Kinder von einer fliegenden Halle sprachen. Für den Architekten statisch schon ganz schön anspruchsvoll.
Hochgedämmte Hülle mit Lüftung
Von „flexiblen Lernlandschaften“ war die Rede und vom „Raum als dritten Pädagogen“. Jedenfalls soll das neue Gebäude Platz für Vielfalt, Rückzug und gemeinsames Lernen geben. Ebenso war von „nachhaltigen Materialien“ und einer „hochgedämmten Hülle und moderner Lüftungstechnik“ die Rede, so dass „nahezu ohne klassische Heizung“ ein angenehmes Raumklima entstehe. Tageslicht und gute Akustik sind natürlich auch gewollt. Es soll ein gesunder, ökologisch durchdachter Lernort für Kinder, Umwelt und Zukunft entstehen. Und für das ganze Dorf, wie Künzel betonte. Wieviel von den Absichtsbekundungen dann später sichtbar wird, können sich die Kinder dann eines Tages anschauen.
All der neue Raum, der in der Schule nur zeitweise nötig ist, soll im Ort auch anderweitig genutzt werden können, etwa durch Vereine für ihre Veranstaltungen. Das ist auch der Grund, warum es noch eine weitere Vorstellung geben wird, bei der auch die Villiper Vereine eingeladen sein werden. Sie ist für den 5. November terminiert und soll um 18 Uhr beginnen. Schauplatz wird dann der Sitzungssaal im Rathaus in Berkum sein.
Zum Zeitplan für den Bau teilte die Gemeinde noch nichts Konkretes mit. So ein Projekt entstehe natürlich nicht von heute auf morgen, hieß es dort. „Hier wird eine ganze Schullandschaft kreiert, und das geht nur in Abschnitten. Die größte Herausforderung wird sein, den Schulunterricht während des Baubetriebs aufrechtzuerhalten. Natürlich ist das nicht vollständig möglich, sodass gewisse Baumaßnahmen in den Ferien durchgeführt werden.“