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Mitreißende MusikArgentinisches Trio Chamamé begeistert in der Comedia

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Euskirchen Konzert Comedia

 In Argentinien gilt Chango Spasiuk (Akkordeon) als führender Künstler des Chamamé. Mit seinen Kollegen faszinierte er das Publikum in der Comedia.  

Euskirchen – Schon mit den ersten Stücken, die am Freitagabend in der Comedia gespielt wurden, eroberte das Trio Chamamé aus Argentinien die Herzen der Zuhörer. Es wurde applaudiert und gejubelt.

„Die argentinische Musik ist eine sehr emotionale Musik“, schwärmte Sängerin Mandy Lerouge, die aus Marseille angereist war, um das Trio gesanglich zu bereichern. Die anderen Musiker waren erst am Mittag in Deutschland gelandet. Die anstrengende Reise mit Zeitumstellung war ihnen an diesem Abend nicht anzumerken.

Ganz den Klängen und Rhythmen hingeben

Der Akkordeonspieler und Leiter der Gruppe, Chango Spasiuk, ist in Argentinien „der“ Vertreter dieser außergewöhnlichen Musikrichtung. Wenn er spielt, sind seine Augen oft geschlossen und er gibt sich sichtlich ganz den Klängen und Rhythmen hin.

Chamamé ist eine musikalische Mischform aus europäischen und einheimischen Musikstilen, die typisch ist für den Nordosten Argentiniens. Ob lyrische Klänge oder polkaartige Rhythmen, man kann sich der mitreißenden Wirkung kaum entziehen. Von Kindheit an in die Musik eingetaucht, harmonierten die Musiker und verschmolzen zu einem packenden Klangereignis.

Spanisch über die Musik gelernt

Die 36-jährige Lerouge, die Musik nicht studiert hat, berichtete, wie sie zu diesem Musikstil gekommen sei: „2014 reiste ich nach Argentinien, weil mich Pferde interessieren. Da hörte ich morgens zwischen 5 und 8 Uhr Menschen singen und klatschen, während sie Mate tranken. Ich war fasziniert.“ In der herrlichen Landschaft von Bergen und Flüssen habe diese Musik „eine magische Wirkung“ auf sie gehabt.

„Dann habe ich Chango auf einem Konzert kennengelernt und spürte die Lust, mit ihm zusammen zu musizieren.“ Spanisch sprach Lerouge damals noch nicht: „Das habe ich über die Musik gelernt.“ Wenn sie singt, spürt man ihre Verbundenheit mit den Klängen. Mal leise, mal laut tönte ihre glasklare Stimme, die auch immer wieder auch ohne Mikrofon den ganzen Raum erfüllte. Die so entstehende Stimmung ergriff die Zuhörer unwillkürlich.

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Klaus Linden, Geschäftsführer der Kulturinitiative Klösterchen, war glücklich, dass es ihm nach vielen Jahren gelungen ist, die Gruppe nach Euskirchen zu holen. Finanziell sei das nur möglich gewesen, weil sich Konzerte in Brüssel und Paris anschließen. Die Reaktionen aus dem Publikum zeigten, dass Linden ein weiteres Mal ein gutes Händchen für musikalische Leckerbissen bewiesen hat.

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