Tag der BlasmusikEin bisschen Woodstock im Glückstal bei Mutscheid

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Das Foto zeigt eine Dirigentin vor einem Orchester.

Zum zweiten Mal trafen sich am Sonntag 45 Musikerinnen und Musiker zum Mitspielkonzert der Blasmusik im Mutscheider Glückstal.

Beim Tag der Blasmusik in Bad Münstereifel-Mutscheid spielten rund 45 Musiker zum ersten Mal zusammen.

Die Leidenschaft zur Musik eint alle, die zum gemeinsamen Spiel zusammenkommen. Für viele Musikvereine wird dies jedoch immer schwerer. Besonders nach der Corona-Pandemie verzeichneten viele einen starken Mitgliederrückgang, Nachwuchs ist oft nur schwer zu finden.

„Aus diesem Grund haben wir im vergangenen Jahr beschlossen, ein offenes Mitmachkonzert ins Leben zu rufen, damit auch Musikerinnen und Musiker, die lange keine Proben mehr absolvieren konnten, wieder gemeinsam auftreten können“, erklärte Christian Lethert, Vorsitzender des Blasorchesters St. Cäcilia Mutscheid. Musikvereine aus der Region und darüber hinaus wurden kontaktiert, schon wenig später hatte sich eine bunte Truppe zusammengefunden. Dieses Konzept wurde derart gut aufgenommen, dass es am Sonntag zur Neuauflage des Mitmachkonzerts kam.

„Woodstock der Blasmusik“ in Österreich als Inspiration

Inspiration sei das alljährlich in Österreich ausgetragene „Woodstock der Blasmusik“, wie Lethert erklärte. „30.000 Gäste sind dort keine Seltenheit, und in den vier Tagen sind bis zu 10.000 Akteure auf der Bühne aktiv.“ Von diesen Zahlen war man am Sonntag in Mutscheid zwar meilenweit entfernt, die Stimmung ließen sich die Musiker davon jedoch nicht vermiesen.

„Mich hat das ganze Ambiente hier im vergangenen Jahr so sehr begeistert, dass ich heute unbedingt wieder Teil des Ganzen sein wollte“, freute sich Willi Wilden, der extra aus Bornheim gekommen war: „Hier spürt man zeitgleich die wahre Liebe zur Musik und die Verbundenheit zur Natur. Das findet man nur noch selten.“ Zudem habe er bei der Premiere im vergangenen Jahr nach langer Zeit einen alten Bekannten wiedergetroffen. „Früher habe ich mit Heinz Musculus bei bis zu 30 Polterabenden im Jahr gespielt. Es war einfach unglaublich, ihn nach all den Jahren wiederzusehen und gemeinsam Musik zu machen.“

Neben den beiden Baritonspielern standen am Sonntag 40 weitere Akteure als ein Ensemble auf der Waldbühne, das nie zuvor in dieser Konstellation zusammen aufgetreten ist. Auch habe es im Vorfeld keine Proben gegeben, weshalb man sich auf Musiktitel wie der „Böhmische Traum“ oder „Wir Musikanten“ verständigt habe, die zum Stammrepertoire jedes Blasorchesters zählen, wie Lethert erklärte.

„Bei diesen Voraussetzungen hat natürlich niemand den Anspruch, hier eine aufwendige Ouvertüre zum Besten zu geben, aber das war auch niemals Sinn und Zweck. Wir wollen den Spaß in den Vordergrund stellen, und die zahlreichen Musiker, die teilweise weite Anfahrten in Kauf genommen haben, bestärken uns in unserer Idee für das Glückstal der Blasmusik.“

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