Lange SucheVermisster Senior bei Bad Münstereifel-Gilsdorf tot aufgefunden

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Eine Drohne der Feuerwehr ist gerade abgehoben. Im Hintergrund stehen einige Feuerwehrleute.

Die in Harperscheid stationierte Drohne der Kreis-Feuerwehr war bei der Vermisstensuche in Gilsdorf im Einsatz.

Stundenlang haben zahlreiche Einsatzkräfte am Montagabend nach einem vermissten Senior gesucht. Um kurz nach 23 Uhr wurde er tot aufgefunden.

Fieberhaft wurde am Montagabend nach einem vermissten Mann gesucht. Rund um Gilsdorf bei Bad Münstereifel waren sowohl mehrere Rettungshunde des Deutschen Roten Kreuzes, die Polizei als auch die Bergrettung im Einsatz. Unterstützt wurden sie von der Feuerwehr. Die war nicht nur mit der Löschgruppe Nöthen vor Ort, sondern auch erstmals mit einer Drohne.

Gegen Mittag war der 85 Jahre alte Senior nach Angaben von Polizei-Sprecher Franz Küpper zuletzt gesehen worden, am Abend meldeten Angehörige ihn dann als vermisst. Die umfangreiche Suchaktion startete laut Küpper gegen 19.30 Uhr. Um kurz nach 23 Uhr wurde der Senior durch Feuerwehrleute tot aufgefunden.

Die Polizei ermittelt nun die Umstände des Todes

Nähere Angaben zu den Umständen machte Küpper am Dienstag nicht. Die Polizei habe ein Todesermittlungsverfahren eingeleitet, in dessen Rahmen alle Optionen, die als Todesursache infrage kommen, untersucht. Mit Ergebnissen sei in wenigen Tagen zu rechen.

Laut Kreisbrandmeister Peter Jonas hatte die Euskirchener Polizei die Hilfe der Feuerwehr angefordert, weil aufgrund der Witterung der Einsatz eines Polizeihubschraubers nicht möglich gewesen wäre. „Es geht immer nur entweder oder. Wenn ein Hubschrauber fliegen kann, bleibt unsere Drohne auf dem Boden“, so Jonas.

Die Drohne der Feuerwehr war ebenfalls im Einsatz

Die Drohne ist bei der Löschgruppe Harperscheid stationiert. Acht Piloten sind laut Jonas aktuell ausgebildet, sie im Ernstfall fliegen zu können – weitere sollen folgen. Die Drohne ist nicht nur dafür geeignet, auch bei schwierigeren Wetterverhältnissen zu fliegen, sondern verfügt zudem über einen Lautsprecher, einen Scheinwerfer und eine Wärmebildkamera. „Mit dieser Ausrüstung ist sie prädestiniert für solche Einsätze“, so der Kreisbrandmeister auf Anfrage dieser Zeitung. Die Drohne gebe es in Reihen der Feuerwehr so nur einmal im Kreis Euskirchen.

„Wir können auch mehrere Bilder übereinanderlegen – beispielsweise kann das Livebild der Wärmebildkamera über eine digitale Wege- und Straßennetzkarte gelegt werden“, so Jonas.

Feuerwehr kann Drohne auch bei Waldbränden einsetzen

Gestartet worden sei die Drohne am Montagabend oberhalb von Gilsdorf. Anschließend seien die Tallagen abgeflogen worden. Fünf Feuerwehrleute aus Harperscheid seien mit der Drohne im Einsatz gewesen.

Aktuell sei es so, sagt Jonas, dass die Bilder der Drohne direkt in einen Einsatzleitwagen übertragen werden. „Wir sind aber in der Ausbauphase. Bald sollen die Bilder direkt zur Einsatzleitung oder in die Leitstelle übertragen werden“, so der Kreisbrandmeister.

Die Feuerwehr-Drohne soll ab sofort nicht nur bei der Suche nach Vermissten zum Einsatz kommen. Ein weiteres denkbares Szenario wäre ein Waldbrand. „Zumindest zur Erkundung“, sagt Jonas: „Auch hier gilt: Wenn Löschhubschrauber im Einsatz sind, wird keine Drohne gestartet. Das wäre einfach zu gefährlich.“

Für eine Erkundung sei die Drohne aber hervorragend geeignet. „Man hat einfach schnell einen Überblick über mehrere Kilometer“, so Jonas.

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