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„Revier.Gestalten“Gemeinde Blankenheim hofft auf einige Millionen für Gebäudesanierung

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Beim Gildehaus handelt es sich um ein mehrstöckiges Fachwerkgebäude im Ortszentrum von Blankenheim. Im Hintergrund ist die Kirche zu sehen.

Das repräsentative Gildehaus in Blankenheim, eine der herausragenden Immobilien im Besitz der Gemeinde, soll energetisch saniert werden und steht auf der Förderliste des Programms „Revier.Gestalten“.

Blankenheim will rund 20 seiner Gebäude energetisch sanieren und hofft auf Fördermittel. Allerdings muss die Gemeinde bei Planungskosten in Vorleistung gehen.

Mindestens 20 kommunale Gebäude will die Gemeinde Blankenheim über das 14,8 Milliarden Euro umfassende Bundes- und Landesförderprogramm „Revier.Gestalten“ im Rheinischen Revier energetisch sanieren lassen. Die Förderquote beträgt 95 Prozent.

Doch die Sache hat einen Haken: Die Gemeinde muss bei den nötigen Planungskosten in Vorleistung treten. Es geht um 660.000 Euro. Bis Juni kommenden Jahres müssen die Förderanträge beim Landesumweltministerium gestellt sein. Doch trotz der vorab finanzierten Planungskosten ist derzeit unklar, ob auch alle Anträge bewilligt werden.

700.000 Euro stehen für Planungskosten im Haushalt bereit

Schon in der Gemeinderatssitzung im September hatte es dennoch eine Mehrheit für die erste Tranche der benötigten Gelder für die Finanzierung der Planungskosten als Vorleistung für die Antragstellung gegeben. 150.000 Euro wurden bewilligt. In der letzten Zusammenkunft des Gremiums in der vergangenen Woche wurden weitere 550.000 Euro bewilligt.

Denn die Zeit drängt und die Fördervoraussetzungen sind für die Kommunen im Rheinischen Revier, die bei „Revier.Gestalten“ dabei sein wollen – Blankenheim hat die Option – deutlich. Will man im Rathaus seine Chance auf einen Batzen aus dem 14,8-Milliarden-Euro-Budget nutzen, muss in vorzulegende Energiekonzepte investiert werden (Kostenpunkt: 55.000 Euro), in Objektplanungen (330.000 Euro) und in die Planung der technischen Gebäudeausrüstung (275.000 Euro). Kommunen, die zu lange zögern, könnten das Nachsehen haben, denn Bewerbungsschluss ist der 30. Juni 2026.

Mindestfördersumme für jedes Vorhaben liegt bei 100.000 Euro

Bei „Revier.Gestalten“ geht es um Zukunftsfähigkeit und um Image. Die energetische Sanierung des kommunalen Gebäudebestandes hat eine deutliche Reduzierung des Energiebedarfs zum Ziel. Das Rheinische Revier soll zu einer Modellregion klimaneutraler kommunaler Gebäude werden.

Das Bürgerhaus in Blankenheim-Ahrdorf besitzt einen hölzernen Turm.

Auch das Bürgerhaus in Ahrdorf soll energetisch saniert werden.

Ein Blick auf die „zentralen Rahmenbedingungen“ des Milliardenprogramms macht deutlich, dass dabei nicht gekleckert, sondern geklotzt werden soll – bei allen Einzelmaßnahmen. So muss die Mindestfördersumme je Vorhaben 100.000 Euro betragen. Und alle Vorhaben müssen bis zum 31. Dezember 2029 abgeschlossen sein. Da kommen auf die Gemeinde möglicherweise einige Baustellen zu. Und Arbeit auch auf die Unternehmen in der Region.

Diese 20 Gebäude stehen auf der Wunschliste der Gemeinde

Im Einzelnen stehen auf der Wunschliste der Gemeinde Blankenheim diese kommunalen Gebäude: Die Grundschulstandorte Blankenheim und Dollendorf (mit Mehrzweckhalle), die Feuerwehrgerätehäuser in Mülheim und Blankenheim, der Bauhof, die Flüchtlingsunterkünfte Am Burghang, Lühbergstraße und Bahnhofstraße, die Weiherhalle, das Eifelmuseum, der Jugendzeltplatz Blankenheimerdorf, die Turnhalle Lommersdorf, die ehemalige Schule in Blankenheimerdorf, das Haus des Gastes, die Bürgerhäuser in Ahrdorf und Rohr, die Grillhütte am Sportplatz in Reetz sowie das Gildehaus und die Kindergärten in Dollendorf und Ripsdorf. Geprüft wird derzeit, ob als Startnummer 21 und 22 das Wasserwerk und das Feuerwehrgerätehaus in Blankenheimerdorf ebenfalls in die Beantragung gehen können.

Eigens Projektorganisation im Blankenheimer Rathaus eingerichtet

Ausgewählt wurden Gebäude, deren energetischer Sanierungsbedarf feststeht, und die grundsätzlich die Kriterien der Förderfähigkeit erfüllen.

Damit die Millionen, um die es am Ende gehen wird, nach Blankenheim fließen, wurden in der Verwaltung eigene Projektorganisationen eingerichtet und projektverantwortliche Personen benannt. In Zusammenarbeit mit der Kommunalagentur NRW habe man schon zentrale fachliche und fördertechnische Fragen klären können, so die Verwaltung in ihrer Sitzungsvorlage. Derzeit würden für alle Projekte die Angebote erstellt, damit nach und nach eine Beauftragung für die mindestens 20 Projekte zu Beginn des kommenden Jahres erfolgen kann.

Ob die Gemeinde Blankenheim die 660.000 Euro am Ende umsonst ausgegeben haben wird, ob sie nur teilweise Förderungen erhält oder ob sie alle Projekte gefördert bekommt, ist derzeit noch unklar, so Bürgermeisterin Jennifer Meuren. Man befinde sich im permanenten Austausch mit dem Fördergeber, heißt es.

„Wir werden jetzt frühzeitig einen Runden Tisch Bauprojekte einrichten“, kündigte Meuren an. Er wird unter Ausschluss der Öffentlichkeit tagen. Ergebnisse sollen aber „in den Ausschuss gegeben werden“. Unklar ist dabei, ob dann noch über das zuvor hinter verschlossenen Türen Beratene diskutiert werden soll oder nicht.