Verbindung von Kunst und NaturTransient-Festival startet am Osterwochenende in Kronenburg

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Knäuel aus, mit roter Flüssigkeit gefüllten, Schläuchen umgeben die Cellistin Valerie Fritz bei der Konzert-Kunstinstallation „Nuqta – The beginning“ im Galeriesaal des Hauses für Lehrerfortbildung, dem Herzstück des dreitägigen Festivals in Kronenburg.

Eine Konzertinstallation wird wie auch bei der Premiere 2021 zum Festival gehören.

Das Transient-Festival teilt sicher wieder in einen Frühjahrs- und einen Sommerteil auf. Der „Outdoor“-Teil wird erst im Juni zu sehen sein.

Das interdisziplinäre Musik- und Kunstfestival Transient kommt nach Kronenburg zurück. Am Osterwochenende findet im Haus für Lehrerfortbildung wieder die Mischung aus Kunstausstellung, Konzert und Performance statt.

Die Eifel hat es dem künstlerischen Leiter des Festivals, Prof. Jeremias Schwarzer aus Berlin, ganz offenbar angetan. Hier fand in Kronenburg, Nettersheim und Bad Münstereifel 2021 die Premiere ein interessiertes Publikum. So soll es bei der Neuauflage unter dem Titel „…lebendig, Natur und Musik“ auch in diesem Jahr wieder sein.

Kronenburg startet mit „Innenbezug“-Teil

Den Beginn macht am Osterwochenende Kronenburg. Hier startet der „Innenbezug“-Teil des Festivals, das sich wieder in einen Frühjahrs- und einen Sommerteil aufspaltet. Die japanische Installationskünstlerin Chiharu Shiota, die schon vor zwei Jahren in Kronenburg zu Gast war, wird im Galeriesaal ihre Faden-Skulptur und Installation „Direction of Consciousness“ zeigen, die Jeremias Schwarzer und Folkert Uhde in enger Kooperation um eine Musik- und Raumkonzeption erweitern und die täglich über mehrere Stunden bespielt wird.

Beginn ist am Ostersamstag und Ostersonntag jeweils um 18.30 Uhr, am Ostermontag um 16.30 Uhr. Neben der Installation im Galeriesaal soll in einem zweiten Saal mit Objekten aus Naturorten und öffentlichen Räumen, die im Juni auch Aufführungsorte sein werden, der sogenannte Außenbezug des Festivals deutlich werden. So will der Freiburger Künstler Robert Eugler etwa auf eine im November mit Schülern des Bad Münstereifeler St.-Michael-Gymnasiums erarbeitete Installation und Performance hinweisen.

Kreativer Dialog zwischen den Räumen

Im dritten Raum werden die Besucher Filme der Regisseurin Wiebke Pöpel, Trägerin des Deutschen Dokumentarfilmpreises 2021, sehen, die an mehreren Naturorten aufgenommen wurden. Unter anderem wurde die Komposition Ryoanji von John Cage an verschiedenen Punkten in der Nordeifel gefilmt. Diese Aufzeichnungen werden im Haus für Lehrerfortbildung in eine Art kreativen Dialog mit Live-Konzerten treten.

Alle drei Räume werden auch akustisch durch eine Komposition von Vincent Stange verbunden. „Er arbeitet mit Klängen der Quellen, die die gesamte Gegend unterirdisch durchziehen und verbinden“, so Jeremias Schwarzer. Ähnliche Konzepte der akustischen Collage von Alltags- oder auch verborgenen Klängen und Geräuschen in einem Konzert gab es auch bei Festivals etwa in Köln und San Francisco. Man werde in Kronenburg „Indoor“-Kunst in verschiedensten Formen und für alle Sinne erleben, verspricht Schwarzer.

Der „Outdoor“-Bereich folgt vom 15. bis 18. Juni. Dann geht es an die Orte in Natur und öffentlichem Raum, die in Kronenburg schon künstlerisch gespiegelt worden sind. Mit dabei ist dann neben Nettersheim und Bad Münstereifel auch erstmals Blankenheim. „In Bad Münstereifel werden die Terrassenanlagen des Wallgrabens eine Rolle spielen“, so Schwarzer.

„Transient Interdisciplinary Research Ensemble“ in Kronenburg zu sehen

In Nettersheim soll das Naturzentrum Aufführungsort sein, und es sind eine Art Wanderung mit der Theaterschule und Aufführungen an verschiedenen Orten unterwegs geplant. Im Gemeindegebiet Blankenheim, vierter Austragungsort des Kunstfestivals, soll es – vergleichbar den Alphornklängen beim Wacholderfest, vom Kalvarienberg oberhalb von Alendorf Live-Musik geben.

Doch zunächst hofft Schwarzer auf viele Besucher in Kronenburg, wo auch das „Transient Interdisciplinary Research Ensemble“ zu sehen und zu hören sein wird, dem elf Musiker aus aller Welt angehören. „Wir kommen gerne wieder in die Eifel“, so Jeremias Schwarzer: „Hier ist mit sehr guten Künstlern und Künstlerinnen wie dem Jazzer, Komponisten und Hochschuldozenten Frank Reinshagen, der in Kronenburg lebt, ein Netzwerk aus Kreativen entstanden.“

Schwarzer verspricht den Besuchern fürs Osterwochenende eine neue und intensive Kunsterfahrung: „Die Grenzen zwischen Publikum und Künstlern und Künstlerinnen sollen fließend sein.“

Tickets kosten 16 Euro. Sie und weitere Infos zum Festival sind online erhältlich.

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