Elf Wagen und Fußgruppen bildeten den ersten Nach-Corona-Zoch in Dahlem. Ralph Vogelsberg und Sascha Scheif, die beiden Zugleiter, konnten zufrieden sein. Denn trotz Regenwetter waren die Bürgersteige entlang des Zochwegs dicht gefüllt mit Jecken.

„Das ist eigentlich unser Kirmeswetter, die findet im Oktober oft bei Regen statt,“ meinte Alexander Geimer. Er ist Mitglied im Verein „Kirchenbank“, der auf dem Festwagen die im Ort noch „handgemachte Kirmes“, so Geimer nachgebaut hatte. Kirmesknochen, Korb fürs Hahneköppen, Pfeilwurfwand, Sarg für die Beerdigung der Kirmes – alles war vorhanden.

Jeckes Dahlem

So feiert Dahlem den Fastelovend

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In Dahlem ist der Zoch neben so viel Heimatbekenntnis aber auch immer für eine kleine lokalpolitische Spitze gut. So in diesem Jahr die Skandalschnecke, die im vergangenen Jahr in einen Trinkwasserquellbehälter eingedrungen war – mit Konsequenzen. „Braucht die Schnecke im Winter ein neues Haus, geht den Dahlemern das Wasser aus“, so der Spruch zur überdimensionalen Schnecke auf dem kleinen Motivwagen.

Die Dahlemer denken an ein Leben ohne Krieg und Krisen

Da meinten es „Die Glorreichen“, ebenfalls eine private Clique aus Dahlem, friedlicher. Sie hatten einen VW-Bulli nachgebaut, aus dem die Pänz kräftig Kamelle schmissen: Kommentar der Gruppe auf der Großpappe vor dem Kultauto: „Mer fiere et Levve, de Liebe, et Jlöck und bränge no Dahlem de Fredde zorück!“

Auch Armin Schmitz und Simon Klein dachten an ein Leben ohne Krisen und Kriege. Die beiden hatten sich eine kleine Hackmaschine mit einer Sitzbank und Anhänger zum Fantasie-Trike zusammengeschweißt. Vorneweg war eine große Vogelscheuche montiert, die beiden ebenso kostümiert. Dazu ihr Zoch-Spruch: „Corona is fott, der Kriech im Jange, doch mir sin für jar nix bange… Kumm at her, du nächste Seuche, mir stonn stats als Vogelscheuche.“

Aus Stadtkyll waren die Piraten nach Dahlem geschippert

Doch den sprichwörtlichen Vogel im Dahlemer Zoch schossen einmal mehr die „Kylltalpiraten“ aus dem nahen Stadtkyll ab. Die 51 Aktiven haben eine historische Karavelle nachgebaut. In diesem Fall aber ein „Kein-Master“, denn der Mastbaum war zerbrochen. Dafür waren sie in Dahlem als Untote in ihrem „Fliegenden Holländer“ zur Zoch-Mitfahrt verdammt. Und bewiesen mit den anderen Aktiven einmal mehr: Die Zöch auf dem Dorf sind die schönsten.

Damit das so bleibt, waren in Dahlem die Damen der ausrichtenden KG Dahlem mit der „Zugkasse“ unterwegs und sammelten Spenden fürs Wurfmaterial im kommenden Jahr. Maria Kitlas, Silvia Streich und Katharina Franke gaben ihr Bestes – und schnell waren die Sammeltaschen gefüllt.

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