Modern und umweltfreundlichBahnhof Kuchenheim wird für eine Million Euro umgebaut

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Völlig unattraktiv ist das Bahnhofsgelände in Kuchenheim. Die Stadt Euskirchen will das Areal aufwerten.

Völlig unattraktiv ist das Bahnhofsgelände in Kuchenheim. Die Stadt Euskirchen will das Areal aufwerten.

  • Der Bahnhof Kuchenheim in Euskirchen soll für eine Million Euro umgebaut werden.
  • Die Stadt plant die Haltestelle in eine „Mobilstation“ zu verwandeln.
  • Doch was soll das sein? Wir stellen die Pläne vor.

Euskirchen/Kuchenheim – Der Bahnhof in Kuchenheim soll zu einer Mobilstation ausgebaut werden. So nennt das Land NRW Punkte, an denen unterschiedliche Verkehrsmittel miteinander verknüpft werden. Die Euskirchener Ratsfraktionen unterstützen ein entsprechendes Konzept der Stadtverwaltung, wie jetzt im Ausschuss für Tiefbau und Verkehr deutlich wurde.

Mobilstationen sollen dazu beitragen, dass mehr Pendler und andere Reisende vom Auto auf den Umweltverbund umsteigen. Zum Umweltverbund gehören der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV), eine moderne Infrastruktur für Radfahrer und Fußgänger sowie alternative motorisierte Angebote, etwa Carsharing mit und ohne Elektromobilität. So formulierte es der städtische Fachbereichsleiter Bernd Kuballa in seiner Sachdarstellung für die Politiker.

Haltepunkt soll Entlastung für Bahnhof Euskirchen bringen

Den Kuchenheimer Bahnhaltepunkt will die Stadt auch deshalb aufwerten, weil damit der stark frequentierte Bahnhof in Euskirchen entlastet werden kann. Die Anlage am Ortsrand ist schon seit Jahrzehnten alles andere als attraktiv. Die Parkflächen für Autos sind nicht geordnet, auf den Abstellflächen für Fahrräder wuchert das Unkraut, große Teile des Areals sind nicht befestigt. Eine Bevölkerungsbefragung zum Mobilitätskonzept, an dem die Stadt arbeitet, hat gezeigt, dass die Verhältnisse am Kuchenheimer Bahnhof „dringend verbessert werden sollten“, so Kuballa. Dies gelte vor allem mit Blick auf die Barrierefreiheit.

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Die Planung, die der Fachbereichsleiter den Politikern vorstellte, sieht eine Park-and-Ride-Anlage mit rund 100 Stellplätzen vor, zwei überdachte Abstellanlagen für 30 Fahrräder sowie 25 Fahrradboxen, von denen sechs einen Stromanschluss für das Aufladen von E-Bike-Batterien erhalten sollen.

Hinzu kommen eine Bikesharing- und eine Carsharing-Station sowie zwei Parkplätze für Elektroautos samt Ladesäulen.

Die Bushaltestelle an der nahe gelegenen Willi-Graf-Straße, die die Euskirchener Stadtverkehrsgesellschaft SVE unabhängig von den Plänen der Stadt barrierefreie ausbauen wird, komplettiert das Umweltverbund-Paket. Der Bau einer Park-and-Ride- und einer Bike-and-Ride-Anlage war nach Kuballas Angaben bereits 2004 geplant, aber nie umgesetzt worden. Jetzt unternimmt die Stadt einen neuen Anlauf. 

Vertagt

Noch keinen Beschluss fasste der Bauausschuss zum Vorschlag der Stadtverwaltung, das Integrierte Handlungskonzept für Kuchenheim nicht weiterzuverfolgen. Auf Antrag der CDU vertagten die Fraktionen das Thema in den Rat. Die Verwaltung hält es für sinnlos, an dem Konzept festzuhalten, da das Land NRW die städtische Planung zur Verkehrsberuhigung der Ortsdurchfahrt (B 56/B 266) ablehnt. Sie gilt als unabdingbar für eine Aufwertung. (ejb)

Die Kosten schätzt die Verwaltung auf gut eine Million Euro. Der Löwenanteil soll durch Fördermittel gedeckt werden, die die Stadt beim Zweckverband Nahverkehr Rheinland beantragen will. „Auf eine derartige Anlage können wir uns freuen“, sagte Hubert Küpper (CDU). Sprecher der anderen Fraktionen äußerten sich ähnlich. SPD-Fraktionschef Michael Höllmann gab zu bedenken, dass der Antrag auf Fördermittel auch abgelehnt werden könnte: „In diesem Fall sollten wir überlegen, ob wir das Vorhaben mit eigenen Mitteln realisieren.“ Swen Samoly (Linke) lenkte den Blick auf die Parksituation während der Bauphase: Wenn die jetzigen Stellplätze nicht mehr zur Verfügung stünden, müsse eine Übergangslösung her.

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