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Fußball-BezirksligaFinn Modlers Billardtor sichert dem SC Wißkirchen den Klassenerhalt

Lesezeit 5 Minuten
Die Wißkirchener Spieler stehen hinter einer Pappe, auf der "Klassenerhalt 2025" steht. Ihren Trainer Horst Bartz tragen sie auf Schultern.

Nach dem Schlusspfiff ging es für Erfolgscoach Horst Bartz in die Luft.

Bessenich und Nierfeld tauschen im Tabellenkeller die Plätze. Beide müssen am letzten Spieltag gegen feststehende Absteiger spielen.

SC Wißkirchen – Viktoria Birkesdorf 3:2 (2:0). Im letzten Heimspiel der Saison jagte die Heimelf ihre treuen Anhänger noch einmal durch ein Wechselbad der Gefühle – mit einem versöhnlichen Ende für die Fans, die Mannschaft und ihren scheidenden Trainer Horst Bartz. Auf eine 2:0-Führung folgte das Comeback der Gäste und die Partie stand lange auf des Messers Schneide, ehe ein Billardtreffer den Weg zum Klassenerhalt ebnete.

Mann des Tages: Oliver Schäfer zeigt herausragenden Einsatz

Keine Frage: Ohne Doppeltorschütze Deniz Isitmen, der außerdem eine sehr starke Leistung zeigte, und den Kunstschuss von Finn Modler – der Ball prallte erst gegen den rechten, dann gegen den linken Pfosten, um dann ganz gemütlich über den Kreidestrich zu rollen – hätte der SC die Begegnung nicht gewonnen.

Das größte Kompliment gebührte allerdings nicht den zwei Routiniers, sondern dem jungen Oliver Schäfer, dem es mit seinem herausragenden läuferischen und kämpferischen Einsatz gelang, nahezu jeden Zweikampf in der Defensive für sich zu entscheiden. Und von diesen direkten Duellen musste der Mittelfeldakteur einige bestreiten, weil der Gegner den Wißkirchenern nicht den Gefallen tat, die Partie abzuschenken. Hinzu kam eine annähernd perfekte Passquote, die dem bei weitem nicht fehlerfreien Kombinationsspiel der Hausherren gut zu Gesicht stand. „Genau wie Jan Beyers und Tobi Esser gehört Olli zu den Jungs, die in der gesamten Rückrunde eine Rieseneinstellung in Training und Wettkampf gezeigt haben“, lobte Trainer Bartz.

Spielanalyse: Isitmen trifft ebenso doppelt wie Birkesdorfs Gracia

Nach einem wackligen Auftakt der Heimelf, als Beyers mit tollem Reflex den Rückstand verhinderte, unterstrich Isitmen durch zwei abgeklärte Abschlüsse seine Klasse. Vor allem das Zusammenspiel mit Modler, der den zweiten Treffer per Steilpass vorbereitete, funktionierte in dieser Phase exzellent. Pech hatte der Angreifer im Laufe der 90 Minuten dagegen mit den Entscheidungen des Schiedsrichters. Gleich mehrfach blieb nach Berührungen seines Kontrahenten im Strafraum ein möglicher Elfmeterpfiff aus.

Deniz Isitmen läuft mit dem Ball an einem Gegenspieler vorbei. Im Hintergrund sind die Zuschauer zu sehen.

Hatte mit zwei Treffern großen Anteil am Erfolg: Deniz Isitmen.

Finn Modler hat das Trikot über den Mund gezogen und zeigt seinen nackten Bauch.

Siegtorschütze Finn Modler.

Auf die 2:0-Pausenführung hatten die Gäste zunächst keine Antwort parat, erst ein zu kurzer Rückpass schenkte Jonas Varona Gracia aus dem Nichts den Anschlusstreffer, durch den Birkesdorf deutlichen Auftrieb bekam und durch Gracias sehenswerten Freistoß wenig später den Ausgleich schaffte. In der Schlussphase gab es dann gute Möglichkeiten auf beiden Seiten – mit dem besseren Ende für den SCW. Modler zog aus dem Rückraum einfach mal ab, der Rest war grenzenloser Jubel.

Trainerbilanz: Horst Bartz geht mit lachendem und weinendem Auge

„Wir haben keine gute Vorstellung gezeigt und nicht erkennen lassen, dass es ein so bedeutsames Spiel für uns ist“, war Erfolgscoach Horst Bartz mit dem Auftritt seiner Schützlinge an diesem Nachmittag nicht zufrieden. Dennoch überwog nach dem erreichten Saisonziel, an dem durch den missglückten Rückrundenstart zumindest in der Öffentlichkeit durchaus Zweifel bestanden hatten, die Freude und Erleichterung.

„Es war nach dem schwierigen Auftakt ganz wichtig, dass wir intern den Glauben nicht verloren haben. Ich möchte noch einmal die jungen Spieler hervorheben, die mit ihrer Leidenschaft die Intensität stets hochgehalten haben“, erklärte der Übungsleiter, der mit einem lachenden und einem weinenden Auge auf die letzten Monate zurückblickte. „Der Abschied fällt mir schon schwer, weil die Jungs einfach top sind. Auf der anderen Seite ist die Zeit auch enorm kräftezehrend gewesen. In Kombination mit meiner Tätigkeit als Stützpunkttrainer ist es vielleicht auch zu viel.“


So haben die drei anderen Bezirksligisten gespielt

Sah es nach dem letzten Spieltag im Duell zwischen dem SV Nierfeld und Rhenania Bessenich noch gut für die Schwarz-Weißen aus, haben sich die Vorzeichen vor dem Saisonfinale gedreht. Durch den Umstand, dass die Schützlinge von Can Celik ihre Hausaufgaben erledigt haben und das Team von Dirk Scheer in Elsdorf unter die Räder kam, tauschen die Kontrahenten die Plätze.

Nur der Schal des Fußballgottes kann Nierfeld noch helfen

SC Elsdorf – SV Schwarz-Weiß Nierfeld 9:0 (3:0). Nach der niederschmetternden Pleite beim Titelaspiranten blickte Gästetrainer Dirk Scheer, der mit seinem Team nun wieder einen Abstiegsplatz belegt, den Tatsachen ins Auge. „In unserer Ausgangslage muss der Fußballgott am nächsten Sonntag schon einen schwarz-weißen Schal anhaben, damit wir uns noch retten können. Das Gute ist, dass 80 Prozent des Kaders unabhängig von der Liga zugesagt hat“, erklärte der Coach, dessen Elf beim Angstgegner erneut kein Bein auf die Erde bekam.

„Elsdorf war nach der frühen Führung heiß darauf nachzulegen und hat uns auf dem großen Platz schlecht aussehen lassen“, berichtete der Übungsleiter. Schon zur Pause lag der SVN aussichtslos zurück und musste danach sechs weitere Treffer hinnehmen. Am Sonntag geht es gegen Kerpen.

Die Alt-Stars sind die Sieggaranten beim SV Bessenich

BW Kerpen – SV Rhenania Bessenich 0:3 (0:1). Ganz anders war die Stimmung bei den Blau-Weißen, die in Kerpen nicht wie befürchtet auf dem Aschenplatz antreten mussten. „Wir haben den ersten von zwei Schritten gemacht. Es ist ganz wichtig, dass wir nun wieder alles in der eigenen Hand haben“, freute sich Trainer Can Celik, der sich einmal mehr auf seine Alt-Stars „Saky“ Noutsos und Moritz Hartmann verlassen konnte.

Bessenichs Athanasios Noutsos schießt einen Freistoß.

An zwei Toren beteiligt: Erst bereitete Athanasios Noutsos das 1:0 vor, das 2:0 erzielte er selbst.

Noutsos bereitete erst Hartmanns per Kopf erzielte Führung vor, um nach dem Seitenwechsel per Direktabnahme selbst das 2:0 zu besorgen. Hartmann wiederum verlängerte den Ball geschickt auf Tobias Rick, sodass dieser nur wenig Mühe hatte, den Endstand herzustellen. „Es war nicht unser bestes Spiel, aber wir haben leidenschaftlich agiert und gegen Kerpen, dass sich nicht hängen gelassen hat, verdient gewonnen“, bilanzierte Celik.

Die SG Dahlem-Schmidtheim blickt in den Spiegel der Saison

SG Dahlem-Schmidtheim – TuS Langerwehe 1:2 (1:1). Nur zu gerne hätte die Heimelf mit einem Dreier mit der zweiten Mannschaft deren Aufstieg in die Kreisliga B gefeiert. Daraus wurde trotz der Führung durch Aleks Miller und einer ordentlichen Leistung nichts. „Ein Spiegelbild der gesamten Saison“, urteilte Coach Marcel Timm, dessen Elf in der letzten Minute das 1:2 kassierte.