Bessenichs Trainer im TorMechernich und Sötenich spielen in der Bezirksliga remis

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Die TuS Mechernich und der SV Sötenich trennten sich 1:1. Ein Remis, das keinem weiterhilft.

Die TuS Mechernich und der SV Sötenich trennen sich in der Bezirksliga 1:1. Ein Remis, das keinem weiterhilft

Das Bezirksliga-Duell zwischen Sötenich und Mechernich war kein Leckerbissen. Beide verpassen ein Befreiungsschlag in der Bezirksliga.

SV Sötenich – TuS Mechernich 1:1 (0:1). In Anbetracht der Tatsache, dass der Vergleich nicht nur ein Eifel-Derby, sondern auch ein potenzielles Abstiegsschlüsselspiel war, gingen beide Kontrahenten zunächst erstaunlich verhalten zu Werke.

Erst im zweiten Durchgang wurde die Partie rasanter und hielt am Ende noch einen emotionalen Höhepunkt bereit. Richtig glücklich machte das Resultat keinen.

Schiedsrichter steht im Derby plötzlich im Mittelpunkt

Mechernichs Joker Lukas Lebert war in seiner knapp 20-minütigen Einsatzzeit an mehr aufregenden Szenen beteiligt als so mancher andere Akteur, der über die volle Distanz auf dem Feld stand. Zunächst rauschte der Angreifer, nachdem er steil in Richtung Tor geschickt worden war, aber den Ball nicht mehr erreichte, mit Sötenichs Keeper Lars Kreuser zusammen und wurde dafür verwarnt.

Nur wenige Augenblicke später ging Lebert mit dem langen Bein ins direkte Duell gegen Thomas Müller, der den Zweikampf durch seinen Sturz spektakulärer machte, als er wirklich war. Der Unparteiische wäre gut beraten gewesen, es bei einem Freistoß für Sötenich zu belassen, doch er zeigte dem Mechernicher auch noch die Ampelkarte – ein überzogenes Strafmaß in einer insgesamt fairen Auseinandersetzung.

Auswirkungen auf die letzten Sekunden dieser Partie hatte der Platzverweis nicht mehr, wohl aber auf die nächste. Genau wie Tobias Hoss und Sven Lepartz, die sich beide völlig zurecht ihre fünfte Gelbe Karte abholten, wird der Offensivmann der TuS im Heimspiel gegen Welldorf-Güsten fehlen.

Publikum in Sötenich reibt sich die Augen

Das Publikum rieb sich Mitte der ersten Halbzeit verwundert die Augen. Spielten hier wirklich zwei Teams gegeneinander, für die es um ihre vielleicht letzte Chance ging, den Klassenerhalt zu schaffen? Einen fußballerischen Gourmet-Kick hatte wohl niemand erwartet, wohl aber einen intensiv geführten Fight um jeden Zentimeter Rasen. Davon war jedoch so gut wie nichts zu sehen.

Temporeiche Aktionen Richtung Tor und packende Zweikämpfe im Strafraum blieben die absolute Ausnahme – vor allem die Sötenicher enttäuschten ihre Fans und Trainer Christian Hammes. „Wir hatten die Hosen voller als die Mechernicher“, kommentierte der Übungsleiter den uninspirierten Auftritt seiner Schützlinge.

Thomas Müller köpft den Ball in den Winkel

Wie selten die Zuschauer vor dem Seitenwechsel begeisterungswürdige Momente zu sehen bekommen hatten, verdeutlichte eine Szene kurz nach der Pause. Als Gästespieler Tobias Hoss wegen Zeitspiels beim Einwurf Gelb erhielt, brandete ein geradezu stürmischer Beifall auf, der die Dankbarkeit über ein wenig Unterhaltung zum Ausdruck brachte, für die die eigene Mannschaft bis dato nicht sorgen konnte.

Immerhin durfte der Anhang kurz darauf auch eine fußballerisch gelungene Aktion der Grün-Weißen bejubeln. Im Anschluss an eine Ecke von Thomas Nonnen nutzte Thomas Müller seine Freiheiten im Strafraum und köpfte den Ball unter die Latte zum Ausgleich. Gefühlvolles 

Sehenswerter Führungstreffer der Mechernicher

Apropos sehenswert: Schön anzuschauen war auch die Mechernicher Führung, die bereits vor der Pause fiel. Kapitän André Beaujean hebelte mit seinem hohen Zuspiel auf Lukas Wollenweber die viel zu hochstehende Sötenicher Abwehrreihe aus und der Stürmer hob den Ball technisch formvollendet über den herausstürzenden Lars Kreuser hinweg in die Maschen. Unverdient war der Treffer nicht, denn die TuS hatte bis dahin – ohne völlig zu überzeugen – den besseren Eindruck hinterlassen. 

Den so dringend benötigten Dreier verspielte die Elf von Nico Hohn mit der Führung im Rücken in der Anfangsphase des zweiten Abschnitts. Der Torschütze zum 1:0 hätte sich zum Mann des Nachmittags krönen können, doch Wollenweber zielte nach Hereingabe von Hoss ein paar Zentimeter links am Kasten vorbei.

Auf der anderen Seite des Gehäuses ins Toraus flog wenige Augenblicke später der Schuss von Andreas Wiedenau. Der Außenbahnspieler machte fast alles richtig, ließ seinen Rivalen gut ins Leere laufen, zielte dann aber knapp am rechten Pfosten vorbei. „Wir hatten genug Möglichkeiten, um das Spiel zu gewinnen. Eine starke Defensivarbeit und unsere gute Einstellung haben letztlich nicht ausgereicht“, so TuS-Coach Nico Hohn.


TuS Zülpich – GW Welldorf-Güsten 3:1 (2:0). Das Spiel um Platz drei bei Weltmeisterschaften wurde mittlerweile abgeschafft. Ein „kleines Finale“ der anderen Art – nämlich im Rahmen der Meisterschaft – erlebte die Mannschaft von Trainer David Sasse gegen den direkten Konkurrenten aus dem Jülicher Stadtgebiet.

Das Spitzenspiel des Wochenendes entschieden die Römerstädter dank der erfolgreichen Abschlüsse von Dominik Spies (2) und Marius Lepartz verdientermaßen für sich und eroberten dadurch den angestrebten dritten Tabellenplatz. Sehr zur Freude von Sasse, der in den letzten zwanzig Minuten erneut selbst ins Geschehen eingriff und Pech bei einem Lattenfreistoß hatte.

Zülpichs David Sasse wechselt sich wieder selbst ein

„Wir gehen personell auf dem Zahnfleisch. Zuvor hatte ich bereits drei A-Jugendliche eingewechselt, die ihre Sache absolut hervorragend gemacht haben“, lobte der sportliche Leiter, der außerdem Dominik Spies erwähnte: „Er hat mittlerweile 18 Saisontore erzielt und damit einen persönlichen Bestwert aufgestellt.“

Der frühere Nierfelder war für das 1:0 und das 3:1 verantwortlich, das kurz vor dem Schlusspfiff die Entscheidung herbeiführte. Diese fiel erst auf der Zielgeraden, weil Hussein Makki mit dem Anschlusstor wenige Minuten zuvor noch mal für Spannung gesorgt hatte.

Nierfelder Vorbereitung läuft nicht planmäßig

SC Elsdorf – SV Nierfeld 5:0 (1:0). Schon die Vorbereitung auf die Partie lief alles andere als planmäßig. „Durch den Stau auf der Autobahn kamen einige Spieler verspätet zum Treffpunkt“, berichtete Trainer Dirk Scheer.

Leider wurde es auch während des Spiels nicht besser für die Gäste, die auf einem großen Platz bei sommerlichen Temperaturen chancenlos waren und dem Kräfteverschließ aus dem Hambach-Spiel Tribut zollen mussten. „Wenn Elsdorf cleverer spielt, steht es schon nach zehn Minuten 0:3. Wir standen heute nicht gut und haben kräftig Lehrgeld bezahlt“, resümierte Scheer, der die Niederlage angesichts der anderen Resultate jedoch relativ locker verschmerzen konnte.

Bessenichs Trainer Artur Mezler muss ins Tor

„Ein Punkt wäre für uns ein Bonuspunkt gewesen, denn Elsdorf spielt in einer anderen Liga als wir. Die Niederlage geht in der Höhe vollkommen in Ordnung, trotzdem konnten alle etwas für die kommende Saison mitnehmen.“

VfL Sindorf – SV Bessenich 5:0 (2:0). Völlig überraschend stand Coach Artur Mezler mangels personeller Alternativen zwischen den Pfosten der Rhenania und löste seine Aufgabe trotz der fünf Gegentreffer überzeugend. „Er hat in den Eins-gegen-eins-Situationen stark reagiert und das gehalten, was zu halten war“, analysierte sein Co-Trainer Matthäus Rarog.

Mezler, der ohne vorherige Erfahrung als Keeper ins kalte Wasser sprang und sich deshalb zuvor noch Tipps beim verletzten Pierre Fromm geholt hatte, war letztlich schuldlos an der Niederlage, die am Ende deutlich ausfiel. „Beim Stand von 0:2 verschießt Marvin Iskra leider einen Strafstoß. Geht er rein, ist vielleicht noch etwas drin. Hinten raus haben uns dann die Körner gefehlt“, lautete das Fazit des Trainerduos. (bra)

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