Identifikationsfigur aus NöthenCaro Pesch ist ein Glückfall für den Frauenfußball

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Nöthen-Pesch-Harzheim – Caro Pesch ist ein Glückfall – vielleicht für den Frauenfußball, auf jeden Fall für die SpVg. Nöthen-Pesch-Harzheim. Denn sie bringt alle drei Orte in Einklang, doch dazu später mehr. Auch im Wappen ist Pesch zu lesen, oberhalb der weißen 10 auf dem schwarzen Trikot steht ebenfalls Pesch. Mehr namentliche Identifikation geht nicht.

Caroline Pesch, die von allen nur Caro gerufen wird, ist wohl nicht umsonst Spielführerin bei dem erst vor zwei Jahren in das Leben gerufenen Projekt einer Damenmannschaft in Nöthen. Auch am winterlichen Morgen auf dem Ausweichplatz in Zingsheim trägt sie wieder die Kapitänsbinde, denn da steht das Meisterschaftsspiel gegen den favorisierten FFC Bergheim an, gegen den man im Hinspiel noch 0:6 unterlegen war.

Ketten vergessen

Und nicht nur das. Sie trägt auch noch ein paar Ketten um den Hals, was ihr aber erst nach knapp 15 Minuten Spielzeit auffällt. Ketten sind beim Fußball verboten, Ringe und Ohrstecker müssen wegen der Verletzungsgefahr abgeklebt werden. Ist die Anstoßzeit um 10.30 Uhr doch zu früh? Es wird ihr Geheimnis bleiben und es ist letztlich auch egal, denn der ansonsten aufmerksame Schiedsrichter Charalabos Muratidis hat es ohnehin nicht bemerkt. Also zieht sie die Ketten schnell aus und gut ist.

Großer Einsatz, große Leidenschaft

Was aber auffällt, sind ihr Einsatz und die Leidenschaft für den Sport. Ein harter Zweikampf hier und auch der Bodenkontakt auf der noch leicht gefrorenen Asche dort. Caro Pesch hat keine Angst sich zu verletzen. Sie geht voran und das hilft auch der Mannschaft, auch wenn im ersten Durchgang nicht viel nach vorne geht. Hinten steht die Heimmannschaft auf dem Ausweichplatz recht gut und so muss Torhüterin Anna Heft nur einmal durch die Luft fliegen, um einen Schlenzer aus dem Winkel zu holen. Dennoch geht Nöthen-Pesch-Harzheim mit einem 0:1 Rückstand in die Kabine. Ein gegnerischer Freistoß ist zu präzise und schlägt oben rechts ein (38.).

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Die Spielführerin von Nöthen-Pesch-Harzheim: Caro Pesch.

In der Kabine ist die 23-Jährige Caro anschließend gefordert. Sie macht ihrem Team Mut und zeigt eindrucksvoll die Qualitäten einer guten Spielführerin. Die Worte fruchten. Die Mannschaft zeigt nach dem Wiederbeginn eine ganz andere Spielweise. Die Partie wird offener. Auch weil Sabrina Krause kurz nach Wiederbeginn den Ausgleich erzielt. Es entwickelt sich ein offener Schlagabtausch und Caro Pesch ist mit zwei Großchancen mittendrin statt nur dabei. Sie vergibt die Gelegenheiten und zeigt sich nach der Partie selbstkritisch. „Ich muss torgefährlicher werden und darf nicht zu viel überlegen“, sagt die Mittelfeldspielerin.

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Caro Pesch

Auch ihr Trainer Dirk Mies weiß das, doch das ist an diesem Sonntag nicht weiter tragisch, denn Anne Haltenhoff trifft in der 84. Minute zum umjubelten Sieg. „Ohne Caro gäbe es keine Frauenmannschaft in Nöthen, denn sie war eine derjenigen die das Projekt ins Leben gerufen hat“, sagt Dirk Mies. Und nicht nur das, er schätzt auch die Bodenständigkeit und die volle Identifikation seiner Spielführerin, die ihre ersten fußballerischen Jahre in Nöthens Mädchenmannschaft und dann in Kommern erlebt hat. „Sie ist eine absolute Teamplayerin und das auf, wie neben dem Platz“, so Mies.

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Caro Pesch ist ein Glücksfall für ihre Mannschaft.

Für Caro Pesch, die als Projektmanagerin bei einer Kölner Bank tätig ist und nebenbei auch noch Wirtschaftsprüfung, Steuern, Recht und Finanzen studiert, ist diese Mannschaft ein absolutes Herzensprojekt. „Wir haben hier eine sehr gute Mischung aus jung und erfahrenen Kickerinnen und keine einzige Zicke im Team, sodass wir mit der Gründung der Mannschaft absolut richtig gelegen haben“, berichtet Caro Pesch.

Keine Zicke in der Mannschaft

In Nöthen spielt sie mit vielen Freudinnen zusammen und will den eingeschlagenen Weg fortführen. „Mir sind Teamgefühl, Vertrauen sowie Kommunikation und der Spaß ganz wichtig und dann kommt der sportliche Erfolg von alleine“, sagt die 23-Jährige.

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Und um noch einmal auf das Trikot zurückzukommen, der Vereinsname ist dann doch irgendwie Programm, denn Caro Pesch ist gebürtige Nöthenerin, die derzeit in Harzheim lebt und somit alle drei Orte des Namens der Spielvereinigung in Einklang gebracht hat.       

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