Die SG Hellenthal oder der TuS Dom-Esch haben noch theoretische Chancen auf den Klassenerhalt. Der Ausgang der Bezirksliga ist entscheidend.
Fußball-Kreisliga AJSG Erft 01 Euskirchen gewinnt zwar nicht, ist aber aufgestiegen

Erft-Tänzer: Luke Bungart spielt Abwehr und Torwart von Weilerswist schwindelig und erzielt das 3:1.
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SSV Weilerswist – JSG Erft 01 Euskirchen 4:4 (1:0). Die direkte Rückkehr der JSG Erft 01 in die Bezirksliga ist perfekt. Bereits vor Abpfiff in Weilerswist stand fest: Weil Zülpich II in Dom-Esch nicht über ein 2:2 hinauskam, war der Ausgang des JSG-Spiels egal.
Allerdings jubelten die Erfter nur verhalten. Zu einem Sieg in Weilerswist hat es nämlich nicht gereicht, obwohl Euskirchen einen 0:1-Rückstand in eine 3:1-Führung umgewandelt hatte und später auch noch einmal 4:3 vorne lag. Das 4:4 ging aber in Ordnung.
Ein unterhaltsames Spiel, besonders in der zweiten Halbzeit
Der neutrale Zuschauer sah ein unterhaltsames Spiel. Nur ist bei einem Spiel in der Kreisliga A genau diese Spezies eher selten anzutreffen. Stattdessen dürften sich hüben wir drüben Freude und Ärger konträr verhalten haben.
Wie Chris Kockerols die Leistung seiner Mannschaft in der ersten Halbzeit fand, konnte man an dessen Gesichtsausdruck kurz vor dem Pausenpfiff ablesen. Die Taktiktafel für die Halbzeitansprache hatte er schon rausgeholt und lehnte mit grimmigem Blick darauf gestützt am Spielfeldrand. Er war nicht zufrieden mit dem Spiel seiner Jungs.
Weilerswist hat seit Anfang April kein Spiel mehr verloren
Weilerswist, zuletzt verloren Anfang April bei Flamersheim/Kirchheim, war kein angenehmer Gegner. Das Team von Frederik Ziburske verhinderte meist das blitzartige Aufbauspiel der JSG. Symptomatisch war eine Szene im letzten Drittel der ersten Halbzeit, als die JSG kein Durchkommen fand und ein Spieler mit Ball einmal quer über den Platz lief, weil kein Mitspieler frei stand.

SSV-Tänzer: Weilerswists Daouda Coulibaly erzielte zwei Tore und bereitete ein drittes vor.
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Hat eine Taktiktafel und wird sie einsetzen: Christopher Kockerols.
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Bis auf eine Großchance von Gian Luca Cardinale, die Daniel Arndt parierte (6.), war die JSG harmlos, genau wie die Gastgeber. „Die Mannschaften neutralisierten sich“ heißt es dann immer. Nur einmal hat das mit dem Neutralisieren nicht gut geklappt. Weilerswists Maxim Zajcev hatte auf Linksaußen nicht nur jede Menge Platz, sondern auch viel Zeit – genug, um zu erkennen, dass Daouada Coulibaly sich hinter dem Rücken der Euskirchener Abwehr auf dem Weg Richtung Tor befand. Die Flanke war ebenso perfekt wie der Abschluss, Weilerswist führte (31.).
Erft-Feuerwerk direkt nach der Pause, doch Weilerswist wehrte sich
„Weilerswist hat schon den Nimbus der Ungeschlagenen“, sagte Kockerols, der die Taktiktafel in der Pause einsetzte, um auf Schwachpunkte von Weilerswist hinzuweisen und eigene Stärken hervorzuheben. Den Wink verstanden seine Spieler offenbar. Direkt nach Wiederanpfiff fand Nicolas Woywod Luke Bungart, der den Ball gegen die Laufrichtung von Arndt ins Tor abprallen ließ (46.). Sieben Minuten später legte Cardinale auf Woywod quer, der verwandelte. Und wieder vier Minuten später hatte Luke Bungart die Nase voll von nicht gegebenen Frei- und Strafstößen für ihn und tanzte die Weilerswister Abwehr samt Arndt aus: 3:1.
Doch der SSV hielt dagegen. Coulibaly wurde nicht angegriffen und zeigte, dass noch andere Tänzer auf dem Platz standen. Sein Pass fand Joel Mahrhold (59.). Es folgte ein Ballverlust von Erft, Sven Staniendas Schuss parierte Max Vornweg noch, bei Mike Nandziks Abstauber war er aber machtlos (62.). Das schönste Tor des Tages erzielte Nicolas Woywod. Sein Schlenzer aus der Distanz schlug genau im Winkel ein (80.). Den Schlusspunkt setzte wieder Coulibaly, dessen Kopf eine Stanienda-Ecke fand (84.).
Bungart, Rick, Eckert und Injabaryan wechseln zur JSG Erft 01
„In der ersten Halbzeit ist unser Konzept aufgegangen“, sagte Ziburske, der auf Abwehrchef Marius Hammes und Felix Kortholt verzichten und in der ersten Halbzeit Bastian Schmitz auswechseln musste.
JSG-Trainer Kockerols verkündete nach dem Spiel vier Neuzugänge. Zurückkehren werden Ben Bungart (SG Houverath/Mutscheid) und Tobias Rick (SV Bessenich). Auch Max Eckert (1. FC Düren II) hat ein Jahr JSG-Erfahrung, Khoren Injabaryan (SV Nierfeld) kennt Kockerols noch vom TSV Schönau.
Mechernich gibt eine 3:1-Führung noch aus der Hand
SG Flamersheim/Kirchheim – TuS Mechernich 3:3 (1:1). Die SG Flamersheim/Kirchheim und die TuS Mechernich haben sich mit einem Unentschieden getrennt. FlaKi bleibt mit nun 45 Punkten Vierter, Mechernich rangiert mit fünf Zählern weniger auf Platz acht.
Paul Doppelfeld brachte die Gastgeber früh per abgefälschtem Freistoß in Führung (6.). Jens Honnef glich per Foulelfmeter aus (18.) und traf nach der Pause per Kopf erneut (58.). Dazwischen hatte er einen weiteren Strafstoß vergeben, FlaKi-Keeper Niels Brück parierte stark (35.). Sekou Keita erhöhte auf 3:1 (60.). FlaKi antwortete spät: Doppelfeld verkürzte (78.) und Lukas Mager stellte per Foulelfmeter auf 3:3 (84.).
„Wir gehen früh in Führung, bekommen dann zwei Elfmeter gegen uns und kommen schlecht aus der Kabine. Am Ende holen wir immerhin noch den Punkt“, sagte SG-Trainer Marco Markwald. TuS-Co-Trainer Marcus Georgi erklärte: „Wir haben uns nichts vorzuwerfen, haben ein starkes Spiel gemacht. Leider lassen wir in der letzten Viertelstunde nach – da geht das Unentschieden in Ordnung.“
Zülpich II hat keine Chance mehr auf den Aufstieg in die Bezirksliga
TuS Dom-Esch – TuS Chlodwig Zülpich II 2:2 (1:1). Trotz einer engagierten Leistung und starker Torwartparaden musste sich der TuS Dom-Esch im letzten Saisonspiel mit einem 2:2 gegen den TuS Chlodwig Zülpich II begnügen. Durch das Remis bleiben die Gastgeber Viertletzter. Nur für den Fall, dass Nierfeld und Bessenich in der Bezirksliga Ahrem noch überholen und nicht absteigen, würde dieser 12. Platz reichen. Zülpich beendet die Saison auf Rang zwei und hat auch über den Quotienten keine Chance mehr auf, als einer der beiden besten Kreisliga-A-Vizemeister in die Bezirksliga aufzusteigen.
Kevin Viltz brachte Dom-Esch per Foulelfmeter in Führung (20.), doch Jakob Fischer glich mit einem Distanzschuss aus (25.). Nach dem Seitenwechsel dominierte Zülpich, doch mehrfach parierte Lewis Hoffmann im Tor der Gastgeber glänzend. In der 75. Minute traf Pedro Maca aus der zweiten Reihe zum 2:1. Lukas Fischer sorgte spät für den verdienten Ausgleich (88.).
„Bester Mann war heute ganz klar Lewis Hoffmann, der alles gehalten hat, was ging“, lobte Dom-Esch-Coach Dieter Höller. Zülpichs Trainer Marc Altendorf erklärte: „Die erste Halbzeit war schwach, danach haben wir dominiert. Mit etwas mehr Glück hätten wir das Spiel gewonnen.“
Im letzten Spiel gegen Sötenich muss Hellenthal gewinnen und hoffen
SG Hellenthal – TB-SV Füssenich-Geich 6:2 (2:2). Die SG Hellenthal hat sich am vorletzten Spieltag mit 6:2 gegen den TB-SV Füssenich-Geich von seinem Heimpublikum verabschiedet – sportlich überzeugend, tabellarisch jedoch folgenlos. Füssenich bleibt Letzter, Hellenthal belegt momentan Rang 13 und hat noch weniger Hoffnung auf den Klassenerhalt als Dom-Esch, denn neben dem eher unwahrscheinlichen Abstieg von Ahrem muss Hellenthal auch noch in Sötenich gewinnen, um Dom-Esch zu überholen.
Früh brachte Lukas Linden die Gastgeber in Führung (10.), doch Felix Bonn drehte das Spiel mit einem Doppelpack (17./27.). Noch vor der Pause glich erneut Linden aus (40.). Nach dem Seitenwechsel sah Füssenichs Fabio Jennes für eine Notbremse glatt Rot – die Partie kippte endgültig zugunsten der Hausherren.
„Ab da hatten wir das Spiel komplett in der Hand“, bilanzierte Hellenthals Trainer Thomas Valtinke. „Füssenich war natürlich auch platt, wir haben dann endlich mal unsere Chancen genutzt.“ Linden schnürte per Konter seinen Dreierpack (74.), Niklas Hamelmann (80.), Dennis Schmitz (83.) und Maik Kehrer per Handelfmeter (88.) erhöhten. Füssenichs Coach Andreas Davepon erkannte die Niederlage an: „Nach dem Platzverweis war klar, dass es schwer wird.“
Schönaus Trainer Gerrit Ueckert ist froh, wenn die Saison vorbei ist
SV Frauenberg – TSV Schönau 4:1 (1:1). Mit einem 4:1-Heimsieg gegen den TSV Schönau hat sich der SV Frauenberg im letzten Heimspiel der Saison eindrucksvoll zurückgemeldet. In einem engen Tabellenmittelfeld klettert Frauenberg auf Rang zehn und liegt nun nur zwei Punkte hinter Schönau (Platz sieben).
Zunächst gerieten die Gastgeber früh durch Lukas Wollenweber in Rückstand (5.). „Da machen wir uns das Leben selbst schwer durch einen Abstimmungsfehler“, kommentierte Frauenbergs Trainer Sebastian Kaiser die Szene. Doch sein Team antwortete druckvoll und Kaiser selbst stellte den Ausgleich her (35.). Nach dem Seitenwechsel war Frauenberg klar überlegen: „Da haben wir ein Feuerwerk abgebrannt“, so Kaiser weiter. Er brachte sein Team mit seinem zweiten Treffer in Führung (48.), ehe Wesley Schleicher aus der Distanz auf 3:1 erhöhte (67.). Den Schlusspunkt setzte Ben Huthmacher mit einem direkt verwandelten Freistoß (80.).
Auf der Gegenseite zog Gerrit Ueckert ein nüchternes Fazit: „Spielerisch war es ausgeglichen, aber wir sind einfach platt. Ich bin nur froh, wenn die Saison vorbei ist.“ Die Gelb-Rote Karte gegen Tom Neukirch (85.) spielte in der Schlussphase keine Rolle mehr.
Roitzheim verliert das Spiel und zwei Spieler für den Saisonabschluss
SC Roitzheim – SV Sötenich 0:8 (0:6). Für den SC Roitzheim endete das letzte Heimspiel mit einem bitteren 0:8 gegen den SV Sötenich. Der Abstieg stand seit Wochen fest, nun bleibt nur noch ein Spiel, ehe in der Kreisliga B der Neuanfang starten soll. Sötenich rangiert im weiterhin engen Tabellenmittelfeld auf Rang sechs.
Die Gäste nutzten Roitzheims Unsicherheit von Beginn an: Lars Knebel (3., 12.), Pascal Feyerabend per Strafstoß (6.) und Ben Winter (25.) sorgten schnell für klare Verhältnisse. Noch vor der Pause erhöhte Jens Knebel mit einem Doppelschlag (45., 45.+6) auf 6:0. Nach dem Seitenwechsel traf erneut Lars Knebel (50.), ehe Christopher Bellstädt das 8:0 besorgte (88.).
„Nach 25 Minuten war das Spiel entschieden. Besonders bitter sind die Verletzungen von Marcel Wahl und unserem Kapitän Marcel Heindrichs. Beide fallen auch für das letzte Spiel aus“, sagte SC-Trainer Thomas Moga. Sötenichs Sportlicher Leiter Uwe Metternich bilanzierte nüchtern: „Roitzheim hat sich noch mal aufgerafft. Gegen einen bereits feststehenden Absteiger ein klarer Auswärtssieg.“
Platzverweis und Tore: Alles drin im Weilerswister Gemeindederby
SSV Lommersum – Sportfreunde DHO 3:3 (0:1). Trotz früher Roter Karte hat der SSV Lommersum im Weilerswister Gemeindederby Moral bewiesen und sich am vorletzten Spieltag ein Unentschieden gegen die Sportfreunde DHO erkämpft. In der Tabelle bleibt Lommersum mit 40 Punkten auf Rang neun, während DHO mit drei Punkten mehr Platz fünf hält.

Sieht schmerzhaft aus: Niklas Schwarzenbacher gegen Adrian Hajdini.
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Nach einem offenen Beginn dezimierte sich Lommersum früh durch einen Platzverweis gegen Julian Durst (20.). Kurz darauf nutzte DHO die Überzahl aus: Vladyslav Shukhovtsev traf nach Vorlage von Aziz Neziri zur Führung (30.). Neziri erhöhte selbst auf 2:0 (48.), doch Lommersum gab sich nicht auf. In nur drei Minuten verkürzte zunächst Jan-Niklas Runkel (56.), dann traf Maurice Hergarten zum Ausgleich (59.). Shukhovtsev brachte DHO erneut in Führung (61.), ehe Joshua Schramm den Endstand markierte (74.).
„Die Jungs haben alles reingeworfen und völlig verdient einen Punkt eingefahren“, lobte SSV-Coach Timo Bong. DHO-Trainer Andreas Erdmann räumte ein: „Nach dem 2:0 haben wir gedacht, das geht locker – aber Lommersum hat mehr investiert. Das 3:3 ist am Ende gerecht.“