Sieben der acht Achtelfinalpartien des Kreiswettbewerbs finden von Donnerstagabend bis Sonntagabend statt. Kommern spielt im Mittelrheinpokal.
KreispokalvorschauDer SSC Firmenich will gegen den TuS Zülpich sein Pokalgesicht zeigen

Das letzte Aufeinandertreffen endete mit einem 7:1-Sieg der Bessenicher gegen Nierfeld. Es war ein entscheidendes Spiel für den Klassenerhalt der Rhenania.
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Sieben Kreispokalspiele stehen an diesem (verlängerten) Wochenende an. Komplettiert wird das Achtelfinale am 30. November mit der Partie Bliesheim gegen Dahlem-Schmidtheim. Ob es das einzige Spiel bleiben wird, das später ausgetragen wird, wird sich zeigen. Denn angesichts der Wetterprognosen für das kommende Wochenende sollten Teams und Zuschauer flexibel sein.
Wüschheim-Büllesheim weiß von der Offensivwucht des FC DoRi
Los geht es am Donnerstag um 19.30 Uhr mit der Partie der Sportfreunde Wüschheim-Büllesheim gegen den FC Dollendorf-Ripsdorf, ein staffelübergreifendes Kreisliga-B-Duell. „DoRi verfügt über eine starke Offensive, und wir wissen, dass viel Wucht auf uns zukommt“, sagt Wüschheims Trainer Alexander Becker und spricht die 57 Tore des Gegners in den zwölf Spielen der Hinrunde in der Staffel B2 an. Sein Team stehe aber nicht umsonst auf Platz fünf in der B1-Staffel. „Wir können gegen starke Teams bestehen“, ist Becker sicher, weshalb er ein Duell auf Augenhöhe erwartet. Das Pokalspiel bezeichnet der Trainer als „Sahne auf der Torte“.
Auch DoRis Spielertrainer Alexander Huth sieht ein Spiel auf Augenhöhe. Man versuche im Vorfeld, die Stärken des Gegners zu erkennen und das eigene Spiel dementsprechend anzupassen, wolle aber auch die eigenen Stärken auf den Platz bringen.
Firmenich und Zülpich: Zwei Teams, zwei Pokalgesichter
Flutlicht, vorhergesagte drei Grad, tiefer Rasen – wenn der SSC Firmenich gegen den TuS Zülpich eine Chance hat, dann an diesem Freitag um 19.45 Uhr in Firmenich. „Das ist ein Traumspiel, das wir uns mit den Leistungen in den ersten beiden Runden verdient haben. Wir wollen das einfach nur genießen – so ein Spiel wird es in den nächsten zehn Jahren wohl nicht mehr geben“, sagt SSC-Trainer Patrick Züll.
Sein Team hat sich den großen Abend redlich erkämpft: Zunächst schaltete der B-Ligist den A-Ligisten SSV Lommersum (3:2) aus, anschließend den Titelverteidiger SG Flamersheim/Kirchheim. Züll hofft, dass seine Mannschaft erneut das „Pokalgesicht“ zeigt. Denn in der Meisterschaft läuft es bislang holprig – lediglich neun Punkte stehen auf dem Konto. „Uns liegen Gegner mehr, die Fußball von hinten heraus spielen“, erklärt der Trainer.
Das ist ein Traumspiel, das wir uns mit den Leistungen in den ersten beiden Runden verdient haben.
Mit dem TuS Zülpich wartet nun ein Kontrahent, der genau das in Landesliga-Manier beherrscht. Doch auch die Sasse-Elf hat zwei Gesichter: das aus der Meisterschaft und das aus dem Pokal. In diesem Wettbewerb tat sich der Landesligist zuletzt vor allem gegen unterklassige Teams schwer. Beim jüngsten 4:2-Erfolg bei der SpVg Nöthen-Pesch-Harzheim stand der Sieg erst in der Nachspielzeit fest. Schon vor zwei Jahren hatte die Mannschaft von David Sasse beim Duell mit der SG Rotbachtal/Strempt erhebliche Mühe.
„Wir freuen uns auf das Spiel. Pokalspiele haben nun mal ihre eigenen Gesetze. Aber wir haben uns vorgenommen, in den Mittelrheinpokal einzuziehen – und dann ist ein Sieg Pflicht“, betont der TuS-Coach. Im Tor dürfte es zu einem Wechsel kommen. „Pokal-Schlussmann“ Julian Becker dürfte wieder zwischen den Pfosten stehen.
Timo Eschweilers Abschiedspiel als Ülpenicher Trainer
Das Duell mit der SG Billig/Veytal (Samstag, 13 Uhr, Rasenplatz in Ülpenich) wird für Timo Eschweiler ein ganz besonderes. Für den Trainer der SG Ülpenich/Nemmenich/Elsig ist es das letzte Spiel als Übungsleiter. Ab der Winterpause konzentriert sich der Aufstiegstrainer auf die sportliche Leitung, während Thomas Moga an der Seitenlinie übernimmt.
„Es wird sicherlich ein ziemlich geiler Pokalfight“, sagt Eschweiler mit Vorfreude. Das Meisterschaftsduell ging zwar klar mit 4:0 an die SG Billig/Veytal, doch der Noch-Coach zeigt sich optimistisch: „Billig hatte in den vergangenen Wochen Probleme, agierte nicht mehr ganz so souverän. Wir können sie packen.“ Hoffnung macht ihm dabei vor allem Stürmer Nasri Ahmed – einer der treffsichersten Angreifer der gesamten B-Klasse.
Es wird sicherlich ein ziemlich geiler Pokalfight.
Die SG Billig/Veytal spielt bislang eine herausragende Hinrunde, führt die Kreisliga B ohne Niederlage an und ist klar auf Aufstiegskurs – und das im Jahr des 100-jährigen Bestehens. Das Team von Thorsten Lewin und Benjamin Wiedenau stellt mit nur sieben Gegentoren die beste Defensive der Liga. Allerdings: In den letzten beiden Partien kassierte der Spitzenreiter gleich vier Treffer.
„Wir sind ungeschlagen in der Hinrunde und sind sehr stolz auf die Mannschaft“, sagt Coach Lewin: „Natürlich hatten wir auch Phasen, in denen nicht alles funktioniert hat. Aber auch hier haben wir die Punkte über unsere mannschaftliche Geschlossenheit geholt und die Siege erzwungen.“ Das Spiel gegen die SG nehme man sehr ernst, so der Übungsleiter, der aber auch sagt: „Der Fokus liegt vollkommen auf der Liga. Und Ülpenich hat es uns im Hinspiel der Meisterschaft schwer gemacht.“
JSG Erft und Frauenberg schieben sich die Favoritenrolle zu
Lehren aus der Vorsaison will die JSG Erft ziehen, die um 13 Uhr beim SV Frauenberg antritt. Im März hatte man im Liga-Duell 2:4 auf dem tiefen Rasen verloren. Jetzt erwartet Erft-Trainer Christopher Kockerols ähnliche Bedingungen. Seine Mannschaft spielt zwar nun eine Liga höher, dennoch sieht er Frauenberg als leichten Favorit. „Wir spielen gegen einen Gegner, der bisher ungeschlagen auf dem eigenen Platz ist und den Trainerwechsel mehr als gut verdaut hat“, so Kockerols. Seine Mannschaft werde sich „maximal strecken“ müssen. In der Vorbereitung legt er den Fokus auf die Dinge, die die JSG am Sonntag beim 1:4 gegen Lövenich/Widdersdorf hätte besser machen können.
Der schon angesprochene neue Frauenberger Trainer gibt die Favoritenrolle postwendend zurück, denn die gebührt laut Marcel Timm der JSG Erft, auch, weil ein paar seiner Spieler angeschlagen seien. Allerdings gibt er zu: Ein Heimspiel im Frauenberger Loch und der durch die Wetterverhältnisse voraussichtlich tiefe Rasen seien für den Gegner undankbarer als für seine Elf. Deshalb will Frauenberg auch unbedingt spielen, egal was für ein Wetter ist. „15 Grad und Sonne werden es nicht sein“, so Timm.
Reisen in die Vergangenheit für Can Celik und Jörg Piana
Ein weiteres Duell zwischen Kreisliga A und Bezirksliga steht um 16 Uhr auf dem Kunstrasenplatz in Gemünd an, auf dem der SV Nierfeld den SV Bessenich empfängt. Für Bessenichs jungen Trainer Can Celik ist das ein besonderes Spiel, weil er in der Saison 2018/19 ein Schwarz-Weißer war. Und er blickt auch auf die vergangene Saison zurück, als beide Teams in der Bezirksliga um den Klassenerhalt gekämpft hatten und seine Mannschaft sich mit einem Punkt Vorsprung auf Nierfeld rettete. „Es hätte genauso gut uns treffen können“, so Celik. Die beiden Mannschaften „kennen sich sehr gut, das macht die Partie spannend“, sagt Celik.
Sein Gegenüber Dirk Scheer war damals Torwart-Trainer der Nierfelder und ist heute komplett verantwortlich. „Wir bereiten uns ganz locker und ohne Druck auf die Partie vor.“ Die nicht vorhandene Chance gegen den Bezirksligisten wolle man nutzen. „Auf unserem kleinen Platz, bei den Wetterverhältnissen, wird das knackig werden“, so Scheer. Er freut sich persönlich auf ein Wiedersehen mit Ex-Spieler Covenant Smart.
Eine Reise in die Vergangenheit wird es auch für einen weiteren Akteur werden: Schiedsrichter Jörg Piana war als Spieler und Trainer einst beim SV Nierfeld aktiv.
Roitzheim und Vernich hoffen auf einen positiven Jahresabschluss
Eines haben Roitzheim und Vernich gemeinsam: In der Meisterschaft stecken beide im Abstiegskampf. Stand jetzt würde Roitzheim (Kreisliga B) nur wegen des besseren Quotienten gegenüber Firmenich die Klasse halten, Vernich (Kreisliga A) wäre aktuell ein Absteiger. Aber es bleibt ja noch in der Rückrunde, die am Wochenende rund um den 1. März beginnt, Zeit für eine Verbesserung der Situation.
Aber zuerst einmal steht am Samstag, 16 Uhr, in Stotzheim das Pokalspiel gegeneinander an. Dennoch kommt Roitzheims Trainer Marcel Krings zunächst noch einmal auf den vergangenen Sonntag zu sprechen: „Ich bin froh, dass wir das wichtige Meisterschaftsspiel gegen Füssenich gewinnen konnten. Damit haben wir für unsere Möglichkeiten eine ordentliche Hinrunde gespielt.“
Es muss am Samstag schon vieles passieren, wenn wir für eine Überraschung sorgen wollen.
Und dann geht er noch ein paar Wochen zurück. Wegen eines Freiloses zum Auftakt des Pokals sei die Zweitrunden-Partie gegen Rotbachtal/Strempt für viele seiner Spieler die Premiere im Seniorenpokal gewesen. „Der aktuelle Kader besteht zum großen Teil aus Spielern der ehemaligen dritten Mannschaft, viele davon sind Anfang 20 und haben noch wenig Erfahrung im Seniorenfußball“, so Krings.
Nun freue man sich auf das Kräftemessen mit einem A-Ligisten, auch wenn man der klare Underdog sei. „Es muss am Samstag schon vieles passieren, wenn wir für eine Überraschung sorgen wollen. Aber mit der richtigen Einstellung, Mut, Leidenschaft, Herzblut und Teamgeist kann man einiges erreichen.“
In Sachen Rückblick steht Georg Wall dem Roitzheimer Trainer in nichts nach. Vernichs Übungsleiter zieht keine gute Hinrundenbilanz. Einige Spieler schleppen sich angeschlagen von Spiel zu Spiel. Deshalb misst Wall dem Pokalspiel eine besondere Bedeutung bei. Mit einem Sieg würde man die Hinrunde versöhnlich abschließen und mit einem Positiverlebnis in die Winterpause gehen. Deshalb erwartet er von seiner Mannschaft einen Sieg, auch wenn im Training eher Schonung im Vordergrund steht.
Uwe Metternich freut sich auf „die Bande auf der Mechernicher Bank“
„Ab jetzt wird der Wettbewerb interessant“, findet Sötenichs Sportlicher Leiter Uwe Metternich, der gegen einen direkten Konkurrenten aus der Kreisliga A lieber ein Heimspiel gehabt hätte. Stattdessen wird die Partie am Sonntag um 18 Uhr auf dem Kunstrasenplatz am Mechernicher Schulzentrum angepfiffen. Sowohl Metternich als auch Mechernichs Trainer Nico Hohn sprechen von einer „ungewohnten Anstoßzeit“.
Metternich rechnet mit einem Spiel auf „absoluter Augenhöhe“. Wie gut Mechernich sei, habe das Team am Sonntag gegen Weilerswist gezeigt, wo die TuS nur knapp verloren hatte. Deshalb will er auch keinen Favoriten ausmachen, auch wenn das Hinspiel in der Liga Anfang September 3:1 für Sötenich ausgegangen war. „Wie in den letzten Jahren, wenn wir gegeneinander gespielt haben, kann alles passieren.“ Ziel sei aber ganz klar, eine Runde weiterzukommen.
Ab jetzt wird der Wettbewerb interessant.
Uwe Metternich kommt aber auch auf das gute Verhältnis zur TuS zu sprechen. Mit seinem Mechernicher Pendant Guido Mertens sei er im ständigen Austausch, und auch auf „die Bande auf der Mechernicher Bank“ freue er sich, weil man sich doch gut kenne.
Der Chef dieser „Bande“, Trainer Nico Hohn, wünscht sich einen couragierten Auftritt seiner Mannschaft, bevor es in die Winterpause geht. Auch Hohn sieht ein 50:50-Spiel. Wenn sein Team es schaffe, die Fehler in der Defensive abzustellen, könne man fast jeden Gegner in der Liga schlagen.
Wie Hohn verkündet, werden drei Spieler die TuS in der Winterpause verlassen: Torwart Tom Nitschke, Defensivspezialist Sekou Keita und Stürmer Michael Denneborg. Den beiden Erstgenannten will er am Sonntag einen ehrbaren Abschied verschaffen, da sie zum letzten Mal das TuS-Trikot tragen. Das hätte zwar auch für Denneborg gegolten, der ist aber verhindert. Nitschke wird pausieren, und Keita wolle sich in Zukunft komplett dem Boxen widmen, wo er demnächst im Halbfinale der Westdeutschen Meisterschaften kämpfen werde, so Hohn.
Kommerner Frauen empfangen Alemannia Aachen
Nicht nur Kreispokal wird am Wochenende im Kreis Euskirchen gespielt, sondern auch Mittelrheinpokal – und zwar der Frauen. Der VfL Kommern empfängt am Samstag, 14 Uhr, auf dem Rasenplatz Alemannia Aachen. Das Spiel sollte zunächst um 14.30 Uhr auf dem Kunstrasenplatz in Mechernich angepfiffen werden, wurde aber verlegt. „Bisher war es den Mädels nicht vergönnt, solche Highlightspiele auf der heimischen Anlage zu spielen“, sagte Kommerns Trainer Sascha Wagner.
Die Kaiserstädterinnen sind in der Vorsaison aus der Regionalliga abgestiegen und liegen aktuell mit zwei Punkten Rückstand auf die DJK Südwest Köln auf Rang zwei in der Mittelrheinliga. Zum Duell der beiden Teams kommt es am 30. November.
Kommerns Trainer betrachtet das Pokalspiel als Highlight. „Aber wir bereiten uns nicht speziell vor, wir gehen die Sache genauso an wie jedes Meisterschaftsspiel“, sagt Sascha Wagner, der sich der Tatsache bewusst ist, dass sein Team als Bezirksligist Außenseiter gegen die zwei Klassen höher spielende Alemannia ist. Aber vielleicht kann der bislang ausschließlich siegreiche Spitzenreiter der Staffel 3, der erst ein Gegentor in den ersten acht Saisonspielen kassiert hat, den Gegner ja überraschen.
„Wir haben nichts zu verlieren, und so wollen wir dieses Bonus-Spiel auch angehen“, so Wagner weiter. Beim Spiel gegen Konzen am vergangenen Wochenende hatte Kommern mit Ausfällen zu kämpfen. Doch laut Wagner lichtet sich das Lazarett wieder.

