Im Eifelstadion in Mechernich wird aus dem Aschen- ein Rasenplatz. Aktuell spielt die TuS auf dem Kunstrasenplatz am Schulzentrum.
Sport-Rückblick 2025Der „rote Rasen“ von Mechernich wird grün

Der letzte Torschütze auf Asche: Jens Honnef (am Ball).
Copyright: Rocco Bartsch
Tschöö und adieu Aschenplatz Mechernich hieß es am 18. Mai. Das Ende einer Ära, die Fluch und Segen zugleich war. Ein Relikt vergangener Tage. Eine ruhmreiche Kampfstätte, die der heimischen TuS oft die entscheidenden Prozentpunkte mehr Kraft verlieh, um den Gegner in die Knie zu zwingen. Die auf der anderen Seite aber schon beim Betreten zu Groll und Lustlosigkeit beim Gegner führte, denn niemand hatte Bock, mit blutigen Knien und Reibekuchen an den Oberschenkeln nach 90 Minuten die Heimreise anzutreten.
Nicht selten kam es vor, dass spielerisch und tabellarisch überlegene Gästemannschaften hier den Catenaccio auspackten und nur hinten drinstanden, um sich ja nicht in die Gefahr von Zweikämpfen zu begeben. Favoriten ließen reihenweise Federn, weil die Heimelf die Extrameter mehr abspulte und weil sie sich nicht zu schade war, auch die Bodengrätsche auszupacken, wenn es denn sein musste.
In der Nachbarschaft sprießten die Kunstrasenplätze aus dem Boden
Der „rote Rasen“, wie ihn der heutige sportliche Leiter Guido Mertens einst nannte, war auf der einen Seite Wohlfühlort schlechthin, spülte aber auf der anderen Seite nur wenige externe Spieler an Land. Wettbewerbsfähigkeit hin, unzählige Termine mit der Stadtverwaltung her. Es sollte einfach so sein, dass der Tennenbelag fast 100 Jahre lang der gleiche blieb und man seitens der TuS nur neidisch auf die umliegenden Kommunen schaute, wo Kunstrasenplätze wie Pilze aus dem Boden sprießten. Und das war bis zuletzt auch in Ordnung, denn es entstand über die Jahre hinweg eine eingeschworene Gemeinschaft unter denjenigen, die sich dazu entschieden, für diesen Verein die Fußballschuhe zu schnüren.
Jetzt beginnt aber eine neue Epoche, aus Rot wird Grün. Ein Naturrasenplatz entsteht, er soll im Sommer 2026 bespielbar sein. Dazu gibt es eine überarbeitete Fluchtlichtanlage, einen Aufenthaltscontainer für Zuschauer und Vereinsveranstaltungen sowie eine Überdachung vor dem Umkleidehaus. Das klingt nach Aufbruchsstimmung bei der TuS Mechernich, die ihr Wohnzimmer erhalten konnte und mit ordentlich Eigenleistung renoviert.

