Bei der Hobie-14-Europameisterschaft im polnischen Ustka hat André Hauschke vom RSC Zülpich den Podestplatz knapp verpasst.
Hobie-14-EMFür André Hauschke aus Euskirchen bleibt der undankbare vierte Platz

Schwebt über dem Wasser: Der Euskirchener Segler André Hauschke wurde bei der EM in Polen Vierter.
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Never change a running system – verändere nie ein funktionierendes System. Dass dieser Spruch etwas Wahres beinhaltet, stellte jüngst der Euskirchener Top-Segler André Hauschke fest. Bei der internationalen Hobie-14-Europameisterschaft im polnischen Ustka belegte er den undankbaren vierten Platz.
Dabei hatte Hauschke zur Halbzeit, also am Ende des zweiten von vier Wettbewerbstagen, an denen insgesamt 16 Läufe absolviert wurden, noch vorne gelegen. Und eigentlich folgte genau das Wetter, das ihm liegt: starke Winde. „Das sind normal meine Bedingungen“, sagt Hauschke. In Führung liegend, stellte er diesmal aber den Faktor Sicherheit in den Vordergrund, fuhr vorsichtiger, immer darauf hoffend, dass einer der Kontrahenten mit den Bedingungen nicht zurechtkommt. „Das stellte sich im Nachgang als falsch heraus, ich hätte befreit durchsegeln müssen“, sagte er selbstkritisch. Und so fiel er am dritten Tag auf Rang drei zurück, im letzten der 16 Läufe kassierte ihn auch noch der niederländische Spanier Gerard Loos.
Der Drittplatzierte lag am Ende nur einen Punkt vor Hauschke
„Es war turbulent und emotional. Am letzten Tag wurde ich vom Podest geballert“, resümierte Hauschke. Dieser Verlust des Podestplatzes tat ihm ebenso weh wie die Tatsache, dass Gerard Loos ihn überholt hatte und einen Punkt vor ihm lag. Seit ihrer Teilnahme als Team an der Worrell 1000 im Jahr 2024 ist das Verhältnis der beiden erfahrenen Segler durchaus abgekühlt. Allerdings erkennt Hauschke neidlos an: „Gerard ist an den letzten beiden Tagen gigantisch gut gesegelt. Der alte Stratege hat bewiesen, dass er segeln kann.“
Hauschke war einer von drei Startern des Ruder- und Segelclubs Zülpich, die bei der EM an den Start gegangen waren, die beiden anderen waren Klaus Zuchel und Nicolas Buß. Beide gehörten zu neun der 30 Segler, die an Tag drei schon nicht mehr antraten, sie landeten auf den Rängen 26 und 27. „Auf der internationalen Ebene findet gerade ein Wandel statt. Der Druck durch die jungen Segler mit ihrem neuen Stil ist enorm. Wir segeln anders“, erkennt Hauschke.
Für Hauschke geht es jetzt an den Lake Ontario nach Kanada
Bei der EM habe sich die Spreu vom Weizen schnell getrennt. Die wichtigste Erkenntnis für ihn: „Ich habe bestätigt, dass ich zu den Top-10-Seglern gehöre. Vorne ist es verdammt eng.“ Gerade im Vergleich zu den beiden vorderen Plätzen, dem Europameister Thorin Zeilmaker (Niederlande) und Daniel Borg (Kanada) merkt Hauschke, dass diese ein paar Kilogramm leichter sind. „Dabei bin ich topfit, aber ich muss noch viel tun.“
Er sei zwar traurig, aber gleichzeitig auch motiviert und will den Zweitplatzierten der internationalen EM in dessen Heimatland nun gehörig unter Druck setzen. Hauschke nimmt vom 8. bis 11. September an der North American Championship für Hobie-14-Katamarane teil, wo er auf dem Lake Ontario erneut auf den Kanadier Daniel Borg trifft. „Ich hoffe, dass ich Europa gut vertrete und aufs Podest segele“, so Hauschke.