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LandesligaSchützenfest für den TuS Zülpich: Trainer Sasse schwärmt von seinem Team

Lesezeit 4 Minuten
Niko Berekoven im Zweikampf mit einem Torwart.

Traf im letzten Saisonspiel: Zülpichs Nico Berekoven.

Die gegnerische Abwehr bekam TuS-Zülpich-Stürmer Dominik Spies nicht in den Griff – die eigene aber auch nicht.

FUSSBALL Landesliga: TuS Zülpich – SC Erkelenz 13:2 (7:1). David Sasse kam aus dem Schwärmen nicht mehr heraus. Egal, ob er nun das Spiel gegen Erkelenz meinte oder die gesamte Saison, der Trainer des TuS Zülpich sparte weder an Lob noch an Superlativen. „Das war eine überragende Saison. Was die Jungs geleistet haben, ist einfach nicht in Worte zu fassen“, sagte Sasse mit Blick auf die Leistung des Landesliga-Aufsteigers.

Auch für das Schützenfest gegen Erkelenz fand er euphorische Worte: „So ein Sieg in der Landesliga ist ja schon historisch.“ Doch es wurde nicht nur historisch, sondern auch emotional. Wie es ein letzter Spieltag nämlich so mit sich bringt, trennen sich auch beim TuS Zülpich am Ende der Saison einige Wege. So wurden Alexander Ems, Robin Ritz, Marco Weinhold oder auch Torwart Robin Metternich verabschiedet.

TuS Zülpich: Sieg gegen Erkelenz auch in der Höhe verdient

Der Sieg gegen Erkelenz sei auch in der Höhe letztlich verdient gewesen, sagte Zülpichs Übungsleiter. Vor allem Dominik Spies bekam die Gäste-Abwehr in den ersten 45 Minuten überhaupt nicht in den Griff. Vier Treffer erzielte der Stürmer, der über weite Teile der Saison verletzungsbedingt fehlte. Und weil Spieß im ersten Durchgang das Toreschießen so viel Spaß machte, traf er kurz vor der Pause noch ins eigene Tor. Auch die Mitspieler bekamen den Stürmer also nicht in den Griff...

Die weiteren Treffer im ersten Durchgang erzielte Marvin Iskra (2) und Nico Berekoven. Iskra ließ nach dem Seitenwechsel zwei weitere Tore folgen. Zudem trugen sich Marlon Große (2), Noel Huschke und Julian Eversheim in die Torschützenliste ein. Iskra, der erst in der Winterpause vom C-Ligisten VfL Kommern zum TuS Zülpich gewechselt war, erzielte damit in der Rückrunde 16 Tore in 15 Spielen.

So ein Sieg in der Landesliga ist ja schon historisch.
David Sasse, Trainer des TuS Zülpich

„Das ist einfach überragend“, sagte David Sasse wenig überraschend über seinen Stürmer: „Marvin musste erst fit werden, musste sich an die Landesliga erst wieder gewöhnen. Das war alles so nicht zu erwarten.“

Einen Spieler herausheben will der Coach aber nicht – eigentlich. „Das, was wir erreicht haben, geht nur im Kollektiv. Wir haben immer wieder Ausfälle kompensiert. Das geht nur als Team“, so Sasse, der dann aber doch einige Namen gesondert erwähnt: Constantin Pennartz stand als einziger Akteur in allen 30 Ligaspielen auf dem Platz, kam auf die meisten Einsatzminuten. In der vergangenen Saison spielte der 26-Jährige noch in der Kreisliga A. Das sei so ebenfalls nicht zu erwarten gewesen.

Aber auch die Entwicklung von Marlon Große, Julian Becker oder auch Felix Faure seien „ganz stark“. Aber genau das ist die Methode von Coach Sasse geworden: Spieler aus unteren Klassen für das Projekt Zülpich zu begeistern und sie Tag für Tag ein bisschen besser zu machen. „Das gehört zu unserer Philosophie, weil wir auch einfach nicht die finanziellen Möglichkeiten haben wie die Konkurrenz“, so Sasse.

Trainer David Sasse entlässt seine Helden in den Urlaub – bis 7. Juli

Entsprechend werde man den Weg weitergehen. Das zeigt auch ein Blick auf die Verpflichtungen für die kommende Saison. Mit Marcel Heindrichs (SC Roitzheim), Jan Beyers und Ben Reimann (beide SC Wißkirchen), Prince Yoga (SV Bessenich), Lars Fröhling (Erftstadt-Lechenich) oder Julian Riße (JSG Erft) schließen sich eher Spieler aus dem Abstiegskampf in unteren Ligen dem Abenteuer Zülpich an.

Auf der anderen Seite verlässt unheimlich viel Erfahrung die Mannschaft. Allein Alexander Ems hat mehr als 130 Spiele auf Bezirksliga-Niveau und höher absolviert. „Wir werden das alles weiter genießen“, so Sasse, der der Mannschaft nun aber erstmal ein paar Wochen freigegeben hat. Am 7. Juli werde man in die Vorbereitung einsteigen.

„Das zweite Jahr ist vermeintlich immer das schwerste, wir haben einen Umbruch im Kader. So viel haben uns noch nie im Sommer verlassen. Das muss sich erstmal finden. Da kann vielleicht eine Woche mehr Training auch helfen“, sagt Sasse: „Wir werden in gewissen Bereichen draufpacken. Wir werden kommende Saison alle zwei Wochen dreimal trainieren.“

Eine Trainingseinheit freitags kommt dann hinzu – immer dann, wenn die dritte Mannschaft auswärts ran muss. „Von meinen 22 Kickern sind 18 in der Vorbereitung mal eine Woche im Urlaub. Dann hast du eh nur noch sechs Wochen Vorbereitung“, sagt der Coach.