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Fußball-BezirksligaDer Zülpicher Manuel Macherey besticht durch Effektivität

Lesezeit 3 Minuten
Manuel Macherey im Laufduell mit einem Gegenspieler. Beide haben den Ball im Blick.

Gegen Nierfeld blieb er blass, ansonsten übertrifft Manuel Macherey (l.) alle Erwartungen.

Die Vorzeichen für Manuel Macherey nach seinem Wechsel zum TuS Zülpich waren nicht rosig. Umso mehr überrascht seine bisherige Bilanz.  

Die Ausgangssituation vor dieser Spielzeit war für Manuel Macherey klar: Im hochkarätig besetzten Kader des Bezirksligisten TuS Chlodwig Zülpich nahm er im Stürmer-Ranking keinen der vorderen Plätze ein. Nach den Leistungen des Vorjahres gab es an Dominik Spies und seinem kongenialen Partner Luca Ohrem zunächst kein Vorbeikommen. Außerdem hatte der Verein mit Marcel Maus und Fabian Hüttmann zwei weitere potenzielle Konkurrenten für den Offensivbereich verpflichtet.

Die Vorzeichen für den 22-Jährigen, der im Sommer 2022 vom Lokalrivalen SG Voreifel in die Römerstadt gewechselt war, schienen trotz einer respektablen Premierensaison (23 Spiele, sieben Tore) also alles andere als rosig, die Aussicht auf viel Spielzeit eher gering. „Du musst einfach versuchen, aus wenig viel zu machen“, lautete der Ratschlag seines Trainers David Sasse. Leichter gesagt als getan.

Macherey hat beim TuS Zülpich die Erwartungen übertroffen

Doch etwas mehr als ein halbes Jahr später lässt sich konstatieren, dass Macherey die Forderung des Coaches nicht nur erfüllt, sondern die Erwartungen sogar noch übertroffen hat. Mit acht Treffern ist der Stürmer einer der effektivsten Akteure der Bezirksligastaffel 3, den Wert aus der vergangenen Spielzeit hat er schon jetzt getoppt. Alles andere als ein zweistelliges Ergebnis am Ende dieser Meisterschaft wäre angesichts der aktuellen Form des Tabellenführers eine große Überraschung.

„Ich freue mich sehr darüber, dass Manuel zu einer echten Alternative geworden ist, und bin begeistert von seinem Eifer, sich durch zusätzliches Training weiter zu verbessern. Dabei steht er in seiner Entwicklung gerade erst am Anfang“, schwärmt David Sasse.

Trainer David Sasse glaubt, dass der Stürmer für Zülpich unverzichtbar wird 

Der TuS-Übungsleiter kennt den talentierten Angreifer schon sehr lange. „Als ich damals Spielertrainer beim TB-SV Füssenich-Geich war, habe ich parallel auch die C-Jugend des Klubs betreut. Dort ist er mein Schützling gewesen“, berichtet der 36-Jährige. Auch aufgrund dieser Verbundenheit hält Sasse große Stücke auf den Studenten, der in der laufenden Saison in mehr Partien zum Einsatz kam als seine Teamkollegen Spies und Ohrem. Dies war zwar überwiegend als Joker der Fall (in elf von 18 Fällen kam Macherey von der Bank). Doch den vor einigen Monaten noch deutlichen Rückstand zum etablierten Angriffsduo hat er in der Zwischenzeit erheblich verkürzt.

„Ich sehe es als meine Aufgabe an, jungen Leuten wie ihm Vertrauen zu schenken und sie in ihrer Laufbahn nach vorne zu bringen. Wenn Manuel genauso weitermacht, bin ich vollkommen davon überzeugt, dass er es schafft, zu einer unverzichtbaren Größe in der Mannschaft zu werden“, glaubt Sasse.

Im Spiel gegen den SV Nierfeld blieb der Youngster blass

Dass es beim jungen Füssenicher, der einen anderen Stürmertyp verkörpert als seine Kontrahenten, allerdings nicht nur bergauf gehen kann, zeigte der vergangene Spieltag. Im Duell gegen den SV Nierfeld durfte der Youngster zum siebten Mal in der Startelf ran und blieb in seiner 55-minütigen Einsatzzeit blass.

Die Tatsache, dass Macherey keine seiner drei Torchancen verwerten konnte (und damit den anderen Stürmern in Sachen Abschlusspech in nichts nachstand), nahm sein Trainer rückblickend gelassen hin. „Es ist völlig normal, dass bei einem jungen Spieler viel Geduld gefragt ist und dieser in gewissen Momenten nicht immer die richtige Entscheidung trifft. Entscheidender ist, dass er Schritt für Schritt gemeinsam mit uns als Team wächst“, erklärt der sportliche Leiter.

Wohin dieser Prozess einmal führen kann, zeigt aktuell das Beispiel Luca Ohrem, der ebenfalls von der SG Voreifel kam und in Zülpich zu einem der vielseitigsten Angreifer der Liga gereift ist. Der antrittsstarke Macherey, der von seinen Mitspielern nur „Speedy“ genannt wird, könnte einen ähnlichen Weg gehen – es muss gar nicht unbedingt im Höchsttempo sein.

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