Der Euskirchener Rat wählte Sandra Eisermann (CDU) und Sandra Höllmann (SPD) zu Vize-Bürgermeisterinnen. Die Kandidatin der Grünen unterlag.
StadtratEuskirchener Jamaika-Liste scheitert mit ihrem Wahlvorschlag

Sandra Höllmann (SPD/l.) und Sandra Eisermann (CDU) wurden erneut zu den Stellvertreterinnen von Bürgermeister Sacha Reichelt (CDU) gewählt.
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Die repräsentative Spitze der Stadt Euskirchen bleibt unverändert. Die bisherige Amtsinhaberin Sandra Eisermann (CDU) wurde am Montagabend vom Stadtrat erneut zur ersten Stellvertreterin von Bürgermeister Sacha Reichelt (CDU) gekürt. Das Gleiche gilt für Sandra Höllmann (SPD) als zweite Vize-Bürgermeisterin. Derweil ergab sich im Verlauf der konstituierenden Sitzung eine Neuerung: Die AfD erhielt zum ersten Mal einen Ausschussvorsitz.
Sandra Eisermanns Wiederwahl war zu erwarten gewesen angesichts der deutlichen Sitzmehrheit (22), über die ihre Fraktion im 59er-Rat verfügt. Beim Posten der zweiten stellvertretenden Bürgermeisterin war der Ausgang der geheimen Abstimmung hingegen offen. CDU, Bündnis 90/Die Grünen und die FDP – sozusagen ein kurzzeitiges Jamaika-Bündnis – nominierten in einem gemeinsamen Listenvorschlag für dieses Amt die Grüne Stefanie Steguweit, während die SPD erneut Sandra Höllmann ins Rennen schickte. Sie behielt nach dem Höchstzahlverfahren die Oberhand, was in ihrer Fraktion Jubel auslöste.
Mitglied der AfD-Fraktion leitet künftig den Euskirchener Schulausschuss
Als es um die Ausschussvorsitze ging, wurde das Zugriffsverfahren nach d'Hondt angewendet. Diesmal hatten CDU, SPD, Grüne, FDP und Linke aus taktischen Gründen eine Liste gebildet. Die Kooperation hatte zur Folge, dass die elfköpfige AfD-Fraktion nur einmal zum Zug kam. Sie entschied sich für die Leitung des Schulausschusses.
Der SPD, obwohl gleich stark wie die AfD, fielen dank der Listenbildung zwei Ausschüsse zu: Rechnungsprüfung sowie Generationen und Soziales. Die CDU hatte bei den Ausschüssen für Umwelt und Planung, Tiefbau und Verkehr sowie Kultur, Freizeit und Sport zugegriffen, während ein Grünen-Mitglied den Ausschuss für Wirtschaftsförderung und Liegenschaften anführen wird. Über die konkrete Besetzung wird später entschieden.
Bürgermeister Reichelt hatte eingangs der Sitzung die 19 neu gewählten Stadtverordneten besonders begrüßt. Der alte Rat könne stolz auf die „weitestgehend konstruktive Arbeit der vergangenen fünf Jahre“ sein, sagte er. Die neuen Mitglieder sollten sich mit ihren Beschlüssen stets am Wohle der Stadt und ihrer Menschen ausrichten. Die Bürgerinnen und Bürger hätten kein Verständnis für Projekte, „die ausschließlich der Befriedigung des Egos dienen“, sagte Reichelt.

