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Trotz AusbausKein Platz für Radweg entlang der Heinrich-Barth-Straße in Euskirchen

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Ein Schlagloch entlang der Heinrich-Barth-Straße im Industriepark am Silberberg bei Großbüllesheim.

Die Heinrich-Barth-Straße im Industriegebiet bei Großbüllesheim.

Die Euskirchener Politik debattierte kontrovers um den Ausbau der Heinrich-Barth-Straße im Industriepark am Silberberg in Großbüllesheim.

Beim Ausbau der Heinrich-Barth-Straße im Industriepark am Silberberg (Ipas) wird die Stadt Euskirchen keine speziellen Flächen für den Radverkehr einplanen. Dies hat der Ausschuss für Tiefbau und Verkehr mehrheitlich beschlossen, und zwar auf Vorschlag der Stadtverwaltung. Sie hatte ein Konzept vorgelegt, das eine 7,50 Meter breite Fahrbahn, Gehwege sowie Parkstreifen für Lastwagen umfasst. Für einen Radweg fehlt der Platz. Die Kosten für den Ausbau der rund 1000 Meter langen Straße schätzt Fachbereichsleiter Bernd Kuballa auf 1,75 Millionen Euro.

Während CDU, FDP, AfD und UWV der Planung zustimmten, lehnten die anderen Fraktionen sie ab. Sie widerspreche dem vom Rat verabschiedeten Radverkehrskonzept, mit dem man die Bedingungen für Fahrradfahrerinnen und -fahrer verbessern wolle, und das im gesamten Stadtgebiet, also auch im Ipas, sagte Thomas Brochhagen (SPD). Das Konzept sei nicht in die Zukunft gerichtet und nicht nachhaltig.

Radfahrer gegen Lieferverkehr

Dr. Thomas Keßeler (Grüne) und Fabian Kiefer (Linke) pflichteten ihm bei. Man solle es den Mitarbeitenden im Industriegebiet nicht erschweren, mit dem Rad zu ihren Betrieben zu gelangen, sagte Keßeler.

Markus Töpler (CDU) erklärte dagegen, der Industriepark müsse für den Anlieferverkehr attraktiv sein. Dazu gehöre, den Lastwagenfahrern Stellplätze zur Verfügung zu stellen, auf denen sie ihre Wartezeit verbringen können – auch wenn dies zulasten des Radverkehrs gehe.

Gegen Einbahnstraßensystem

Brochhagen wiederholte seinen Vorschlag aus einer vorangegangenen Sitzung, zu prüfen, ob sich auf den Ost-West-Achsen im Ipas ein Einbahnstraßensystem einrichten lasse. Dadurch würde in der Heinrich-Barth-Straße mehr Platz entstehen, eben für den Radverkehr.

Dies lehnten die Stadtverwaltung und die Ausschussmehrheit ab, unter anderem mit dem Hinweis auf Umwege für den Lastverkehr und eine daraus resultierende Zusatzbelastung für die Umwelt. Der SPD-Mann warf der Verwaltung vor, sie entwerfe ein Schreckensszenario, um seine Argumente zu entwerten.

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