EinzelhandelEuskirchen plant für 2024 vier verkaufsoffene Sonntage

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Die Euskirchener Neustraße ist voller Menschen, am Rand steht eine Imbissbude.

Verkaufsoffene Sonntage in Euskirchen ziehen viel Publikum an, hier ein Archivbild vom Stadtfest 2023.

Der Stadtmarketing-Verein war mit seinem Antrag  erfolgreich. Die erste Sonderöffnung soll am 28. April das Euskirchener Stadtfest flankieren.     

Vier Großveranstaltungen in Euskirchen werden in diesem Jahr mit verkaufsoffenen Sonntagen kombiniert: das Stadtfest am 28. April, das Knollenfest am 29. September, der Simon-Juda-Markt am 27. Oktober und das Weihnachtsdorf am 15. Dezember. Dies hat der Haupt- und Finanzausschuss einhellig beschlossen. Er folgte damit auf Vorschlag der Verwaltung einem Antrag des Stadtmarketing-Vereins Zeus.

Guido Bachem (Grüne) ist gegen das Konzept, er beteiligte sich aber nicht an der Abstimmung. Die Zustimmung des Rates, der in der Sache das letzte Wort hat, gilt als sicher.

Rat und Verwaltung in Euskirchen müssen jeden Einzelfall prüfen

NRW-Kommunen dürfen pro Jahr bis zu acht verkaufsoffene Sonntage genehmigen, freilich nur unter bestimmten Voraussetzungen, denn grundsätzlich genießt die Sonntagsruhe einen besonderen Schutz. Die Rechtsprechung fordert daher jeweils Einzelfallprüfungen durch Rat und Verwaltung.

Sie müssen darlegen, warum an bestimmten Tagen ein öffentliches Interesse vorliegt, eine Ausnahme von der Sonntagsruheregelung zuzulassen. Dies gilt etwa im Zusammenhang mit örtlichen Märkten und Festen. Sie werden als Anlass einer Sonderöffnung akzeptiert, wenn sie für die Kommune von besonderer Bedeutung sind.

CDU-Fraktionschef Klaus Voussem freute sich im Ausschuss darüber, dass diesmal sogar die Gewerkschaft Verdi den geforderten Anlassbezug sieht. Sie hatte die Sonderöffnungen sonst in der Regel abgelehnt. Verdi forderte die Stadt freilich auch auf, „den teilnehmenden Einzelhändlern und Einzelhändlerinnen mitzuteilen, dass Sonntagsarbeit von den Beschäftigten nur auf freiwilliger Basis erfolgen darf“.

SPD-Sprecher Michael Höllmann sagte, die Sonntagsöffnungen seien für die Läden ein gewisser Ausgleich für die Belastungen durch die Baustellen in der Innenstadt. Doch könne jeder Euro nur einmal ausgegeben werden. Der Gesamtumsatz im Einzelhandel steige also nicht. „Die Frage ist aber, wo das Geld ausgegeben wird“, entgegnete Bürgermeister Sacha Reichelt (parteilos).

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