Auto Club EuropaSo haben die P&R-Plätze in Euskirchen im Test abgeschnitten

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Mitglieder des Auto Clubs Europa testen die P&R-Plätze in der Stadt Euskirchen.

Ein dickes Lob gab es von den ACE-Prüfern – hier mit der Euskirchener SPD-Ratsfrau Helga Ebert – für die Fahrradabstellmöglichkeiten am Euskirchener Bahnhof. Andernorts waren die Ergebnisse nicht so erfreulich.

Der Auto Club Europa hat vier Park-and-ride-Plätze in Euskirchen unter die Lupe genommen. Nicht alle begeisterten die Tester.

Zwei der vier Park-and-ride-Plätze in Euskirchen sind gut oder gar exzellent. Für die beiden übrigen lässt sich mit ganz viel Wohlwollen noch sagen: Sie haben Potenzial. Zu diesem Ergebnis sind die drei Prüfer des Auto Clubs Europa (ACE) gekommen, die die vier Stellflächen unter die Lupe genommen haben – als Teil der ACE-Aktion „Kann Deutschland P&R?“. Euskirchen kann schon! Zeigt es aber nicht ausreichend.

Mit ihrem ACE-Regionalbeauftragen Tolga Kaya spazierten die Prüfer am Montag durch Euskirchen, begleitet von der SPD-Ratsfrau Helga Ebert. Sie will die Erkenntnisse in die politischen Gremien bringen. Denn: Die Plätze, die schlecht abschnitten, böten viel Potenzial, stellte Kaya fest: „Wenn die Stadt bereit wäre, Geld in die Hand zu nehmen, könnte man sie zu attraktiven Knotenpunkten umbauen.“

Park-and-ride-Plätze (Parken und Reisen) sollen, soweit das geht, den Autoverkehr aus der Innenstadt heraushalten oder Berufspendlern den Umstieg vom Auto auf den Zug erleichtern. Da könne es schon mal helfen, wenn sie besser beschildert würden, so Kaya: „Wir haben sie auf der Internetseite gefunden. Wenn man aber mit dem Auto vorbeifährt, ist es oft nicht erkenntlich, dass es sich um Park-and-ride-Plätze handelt.“

Die Ergebnisse der Parkplätze in Euskirchen:

P&R am Bahnhof Euskirchen: Trotz Baumaßnahme sehr gutes Ergebnis

Auch den P&R-Platz an der Vogelrute und Roitzheimer Straße haben die Prüfer unter die Lupe genommen – zumindest das, was derzeit von ihm übrig ist. In die Wertung gehen die Ergebnisse wegen der Baustelle zwar nicht ein, aber der ACE werde gerne Vorschläge machen, wenn ein P&R-Parkhaus dort errichtet werde, so Tolga Kaya.

Dabei hätte der Platz auch mit Baustelle das Gesamtergebnis der Kreisstadt aufhübschen können. „Trotz Baumaßnahme schneidet der Platz sehr gut ab“, so Kaya. Er sei gut ausgeschildert, gut erreichbar, beleuchtet und sicher. Auch die Parkpreise seien okay: Sechs Euro im Monat für Bahnpendler – das sei ein attraktives Angebot. Der Preis habe schließlich auch eine regulierende Wirkung: „Wenn hier jeder kostenfrei parken könnte, wäre das zum Nachteil der Pendlerinnen und Pendler, die dann häufig keinen Stellplatz fänden.“

Es gibt einen Fahrradverleih, bei dem es auch tatsächlich Räder gibt.
Tolga Kaya

Für Menschen mit Behinderung sei der Weg zu den Zügen und Bussen durch die breite Unterführung mit Aufzügen zu den Gleisen und zum Bahnhofsvorplatz vergleichsweise angenehm. Auch das Angebot für die Radler bewerteten die Prüfer positiv: „Es gibt einen Fahrradverleih, bei dem es auch tatsächlich Räder gibt“, so Kaya. Das sei keine Selbstverständlichkeit.

Die Radabstellmöglichkeiten kamen bei den Prüfern sehr gut an: vor allem die Boxen, die teils mit Akkuladestationen versehen seien. „Offenbar gibt es eine lange Warteliste für die Boxen“, sagte Kaya. Vielleicht sollte über weitere Abstellmöglichkeiten nachgedacht werden. Rang 2 für diesen Platz!

P&R-Platz am Kreishaus Euskirchen: Tester finden ihn exzellent

„Exzellent“, fasst Kaya das Ergebnis fast überschwänglich zusammen. Kostenloses Parken, sauber markiert und eine Busanbindung, mit der die Autofahrer nach Abstellen des Wagens bequem in die Innenstadt kommen – das sei vorbildlich. Es gebe auch die Möglichkeit, sich ein Fahrrad zu leihen. Aufladestationen für E-Autos und Car-Sharing seien ebenfalls vorhanden. Platz 1 in Euskirchen!

Park-and-ride am Charleviller Platz: Immerhin kostenlos

„Leider nur ein Schotterparkplatz mit teilweise tiefen Schlaglöchern“, stellte Kaya fest. Wie sollen etwa Menschen im Rollstuhl damit klarkommen?

„Außer einer Bushaltestelle wird keine weitere Verknüpfung an den Verkehr angeboten“, bemängelten die Prüfer. Fahrradstellplätze? Fehlanzeige! Fahrradverleih? Ebenso! Keine Markierungen, keine Beleuchtung, keine für Menschen mit Handicap markierten Plätze – dieser Platz schnitt mit Abstand am schlechtesten ab. Immerhin: Er ist kostenfrei. Wäre ja auch noch schöner!

Erftstadion: Keine ausgewiesenen Plätze für Menschen mit Behinderung

Immerhin sei der Platz asphaltiert, fest begehbar, ebenerdig, markiert und das Parken kostenfrei. Das war es aber schon, was den Prüfern positiv am P&R-Platz am Erftstadion auffiel. „Es fehlen ausgewiesene Plätze für Menschen mit Behinderungen“, so Kaya. Platz drei von vier.

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