Spendenaktion in EuskirchenKreuzweingartener wollen ihr Wahrzeichen erneuern

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Das Kreuz steht am Waldrand, davor ist eine Sitzbank platziert. Im Bildhintergrund das Erfttal und der Ort Kreuzweingarten.

Das Hochkreuz, das oberhalb von Kreuzweingarten im Hardtwald steht, soll erneuert werden.

Wind und Wetter haben dem sieben Meter hohen Kreuz zugesetzt, dessen Geschichte 1852 begann. Es ist das Wahrzeichen von Kreuzweingarten.

An dem Hochkreuz, das oberhalb von Kreuzweingarten auf dem Burgberg steht, nagt der Zahn der Zeit. Im Dorf hat sich deshalb jetzt eine Initiative gebildet, die das Kreuz erneuern lassen möchte. Sie sammelt Spenden. Die Einweihung ist für den 14. September vorgesehen. 

Die Gruppe um Hermann Josef Kesternich hat die Geschichte des Kreuzes in einem Faltblatt zusammengefasst. Sie begann 1852, als der Besitzer des Kreuzweingartener Brauhauses, Peter Josef Schmitz, die Zingsheimerin Maria Catharina Blum heiratete.

Das Kreuz wurde so platziert, dass es vom Eifelort Zingsheim aus zu sehen ist

Schmitz ließ auf dem Burgberg, am Rande des Hardtwalds, ein Holzkreuz errichten. Den Standort wählte er so, dass die Verwandten seiner Frau es von deren Heimatort aus erkennen konnten. „Mit dem Fernrohr ist von diesem Ort das große Kreuz zu sehen“, schrieb Josef Pesch 1901 in seiner Veröffentlichung „Die Vordereifel“. 

Das Kreuz steht am Waldrand, im Vordergrund des Bildes blühende Bäume.

Das Hochkreuz vom Kreuzweingartener Friedhof aus gesehen.

Wind und Wetter setzten dem Holzkreuz derart zu, dass die Bewohner von Weingarten, wie das Dorf bis 1926 hieß, 1906 ein neues Kreuz in Auftrag gaben, diesmal ein Exemplar aus Eisen. Zur Finanzierung trug maßgeblich der Kirchenchor Cäcilia unter der Leitung von Lehrer Heinrich Gebertz bei. Es wurde, so heißt es in dem Faltblatt unter Berufung auf den Kreuzweingartener Jakob Bohnen, in der Schmiede der Gebrüder Spilles angefertigt. Und weiter: „Man habe sechs Pferde benötigt, um es auf die Höhe des Burgbergs zu ziehen.“  

Tuchfabrikant Becker ließ das Eisenkreuz mit Beton ummanteln

Auch das Eisenkreuz war nicht gegen äußere Einflüsse gefeit. Als sich Korrosionsspuren zeigten, ließ der Tuchfabrik Bernhard Becker es 1939 mit einem Betonguss ummanteln. Um die Pflege des rund sieben Meter hohen Kreuzes, vor dem eine Sitzbank zum Verweilen einlädt, kümmert sich seit 1964 die St.-Hubertus-Schützenbruderschaft.

Mittlerweile ist der Zustand aber so schlecht, dass Sachverständige zu einem neuen Aufbau des Kreuzes geraten hätten, so Hermann Josef Kesternich. Eine Sanierung könne den Zerfall nicht dauerhaft stoppen.    

Alle, denen die Erneuerung des Kreuzweingartener Wahrzeichens ein Anliegen sei, könnten sich an den Kosten beteiligen, schreiben die Initiatoren in ihrem Infoblatt, das unter anderem in der Pfarrkirche Hl. Kreuz ausliegt. Die Namen der Spenderinnen und Spender werden in einer Urkundenrolle aufgelistet, die wiederum in einem verplombten Behälter in das Fundament eingelassen werden soll. Weitere Auskünfte zu dem Vorhaben erteilt Hermann Josef Kesternich unter Tel. 02251/65666. 

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