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Neues QuartierRathaus, City-Forum, Wohnungen, Hotel – Euskirchens Pläne für die City Süd

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Das Bild zeigt eine Häuserreihe, im Hintergrund geparkte Autos und ein Fúßgänger.

Die Häuser an der Johannesbergstraße in der City Süd will die Stadt abbrechen. Zwei der Gebäude sind bisher nicht in ihrem Eigentum.

Die Stadt Euskirchen hat eine Rahmenplanung für das Gebiet hinter dem Bahnhof erstellen lassen. Sie sieht auch mehrere Hundert Wohnungen vor.

Rathaus, City-Forum, Parkhaus – das sind die großen Neubauprojekte in der City Süd hinter dem Euskirchener Bahnhof. Sie sollen dazu beitragen, das Areal in einen neuen Stadtteil mit großer Bedeutung und Strahlkraft für die Innenstadt zu verwandeln.

So formulierte es Fachbereichsleiter Thorsten Sigglow jetzt im Ausschuss für Umwelt und Planung. Das Gremium war aufgerufen, die Rahmenplanung für das Gebiet zu beschließen, die die Verwaltung vorgelegt hatte. Sie gilt als zentrale Grundlage für die laufenden und die kommenden Entwicklungsschritte. Die Fraktionen folgten einem entsprechenden Empfehlungsbeschluss für den Stadtrat einhellig.

Drei Großvorhaben sind geplant: Rathaus, City-Forum, Parkhaus

Zu dem städtebaulichen Entwicklungskonzept, das die Stadt umsetzen will, gehören nicht nur besagte drei Großvorhaben, sondern auch ein repräsentativer Platz („Plaza“) zwischen Rathaus und City-Forum, ebenso Gebäude für Dienstleistungen, Gastronomie und ein Hotel, ein Fahrradparkhaus sowie mehrere Hundert Wohneinheiten.

Weit fortgeschritten ist bereits der Bau des Rathauses auf dem Eckgrundstück Roitzheimer Straße/An der Vogelrute. Die Stadt plant für Ostern 2026 den Einzug. Prominent platziert ist auch der Ersatzbau für das City-Forum, das an seinem alten Standort an der Hochstraße durch die Flut im Juli 2021 unbrauchbar gemacht wurde und mittlerweile von der Bildfläche verschwunden ist.

Die Veranstaltungshalle soll nahe am Bahnhof entstehen

Der Neubau des Veranstaltungszentrums soll nahe am hinteren Bahnhofszugang entstehen, während das Parkhaus zwischen dem künftigen City-Forum und dem Pützbergring vorgesehen ist, auf dem ehemaligen Bünder-Gelände.

Für die Stadt und das Architektur- und Planungsbüro Astoc, das sie mit der Rahmenplanung beauftragt hat, hält das Gebiet nach Sigglows Darstellung eine Vielzahl von städtebaulichen und technischen Herausforderungen bereit. Sie müssen unter anderem ein Konzept für die Entwässerung des in Richtung Bahnhof abschüssigen Terrains ausarbeiten und außerdem die im Frühjahr in Angriff genommene Altlastensanierung des ehemaligen Gaswerk-Geländes an der Roitzheimer Straße in die Planungen einbeziehen.

Das Parkhaus wird frühestens 2027 fertig

Nicht zuletzt gilt es, in den unterschiedlichen Bauphasen immer eine Lösung für die Autos der Pendlerinnen und Pendler parat zu haben, die auf Stellplätze in Bahnhofsnähe angewiesen sind. Dies vor dem Hintergrund, dass mit der Fertigstellung des Parkhauses nach derzeitiger Einschätzung der Stadtverwaltung erst für frühestens 2027 zu rechnen ist.

Für die Wohnbebauung schlägt Astoc eine Blockstruktur mit drei- bis fünfgeschossigen Gebäuden vor. Das Gebiet soll über zwei Stichstraßen erschlossen werden, zum einen über die Johannesbergstraße, zum anderen nordwestlich des Rathauses über eine Zufahrt, die von der Roitzheimer Straße abzweigt.

In jedem der Blocks besteht die Option für eine Tiefgarage.
Sebastian Hermann, Planungsbüro Astoc

„In jedem der Blocks besteht die Option für eine Tiefgarage“, sagte Astoc-Vertreter Sebastian Hermann in der Ausschusssitzung. Das Quartier soll möglichst verkehrsarm sein. Eine Durchfahrt zwischen den Enden der beiden Stichstraßen will man nur dem Rettungsdienst, der Feuerwehr, der Müllabfuhr und dem Lieferverkehr gestatten.

Und noch etwas ist den Planern wichtig, so Hermann: viel Grün als Kontrapunkt zur steinernen Plaza. „Der Quartiersplatz im Zentrum dient der mikroklimatischen Entlastung des neuen Stadtviertels und soll dazu beitragen, möglichst viel Niederschlagswasser im Quartier zurückzuhalten“, hatte Fachbereichsleiter Sigglow in der Sachdarstellung geschrieben.

Um das Konzept realisieren zu können, will die Stadt eine Häuserreihe an der Johannesbergstraße abbrechen. Das Gros der Gebäude, die nicht erhaltenswert seien, so die Stadt, befindet sich in ihrem Eigentum. Die Kaufverhandlungen für zwei Objekte waren bisher erfolglos.