PhotovoltaikSolarpark in Euskirchen könnte Tausende Haushalte mit Strom versorgen

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Der Solarpark Veynau während der Bauphase aus der Luft fotografiert.

Die beiden Felder des Solarparks liegen auf den beiden Seiten der Eifelbahnstrecke und nahe der Autobahn 1. Am unteren Bildrand erkennt man die Anschlussstelle Wißkirchen.

Der Solarpark an der A1 in Euskirchen ist fertig, die Anbindung fehlt aber noch. Mit dem Strom können mehr als 4000 Haushalte versorgt werden.

Schon seit Ende September ist der Solarpark Veynau betriebsbereit. Strom liefert er aber bisher nicht, weil die Kabeltrasse noch nicht fertig ist, die die Anlage mit dem öffentlichen Leitungsnetz verbinden wird.

Im Februar 2023 soll es so weit sein. Die Photovoltaik-Freiflächenanlage ist auf einem insgesamt rund 10 Hektar großen Areal in der Nähe von Wißkirchen entstanden, die vorher landwirtschaftlich genutzt wurde. Sie liegt am Rand des Billiger Walds und nahe an der A1. Jenseits der Autobahn befindet sich die Burg Veynau, nach der die Investoren Carl-Georg Vetter und Nicolas Asbeck ihr Unternehmen und den Park selbst benannt haben.

Anlage soll jährlich 11 Gigawattstunden Stromleistung erbringen

Die Anlage besteht aus etwa 19.000 Modulen auf zwei Feldern links und rechts der Eifelbahnstrecke. Mit dieser Größe wird der Park zehnmal so viel Sonnenstrom produzieren wie die erste und bisher einzige Photovoltaik-Freiflächenanlage im Euskirchener Stadtgebiet. Sie wurde 2012 errichtet – und zwar in Sichtweite, am Ortsrand von Wißkirchen.

Die Solarpark Veynau GmbH rechnet mit einem jährlichen Ertrag von 11 Gigawattstunden. „Die Anlage wird mehr als 4000 Haushalte mit grünem Strom versorgen. Damit werden über 6000 Tonnen CO2 eingespart“, sagt der Langendorfer Carl-Georg Vetter (31). Zu den Investitionskosten machen er und Nicolas Asbeck (26) keine Angaben.

Ein Investor gehört zur Bonner Asbeck-Familie

Der Solarpark Veynau ist der erste, den die Jungunternehmer realisieren. Für weitere Projekte dieser Art sei man offen, sagt Vetter. Sein Geschäftspartner ist nicht neu im Metier. Er ist der Sohn von Frank Asbeck, der als Chef von Solarworld eine große Nummer in der Branche war, bevor das Unternehmen, das Solarmodule herstellte, Insolvenz anmelden musste. Durch seinen Vater habe er schon recht früh Einblicke in den Bau von Photovoltaik-Anlagen erhalten, erzählt Nicolas Asbeck im Gespräch mit dieser Zeitung.

Nicolas Asbeck (l.) und Carl-Georg Vetter stehen am Solarpark Veynau in der Nähe von Wißkirchen.

Die Unternehmer Nicolas Asbeck (l.) und Carl-Georg Vetter hatten 2019 mit der Planung begonnen.

Mit den Planungen für den Solarpark Veynau hatten Asbeck und Vetter 2019 begonnen. Der Euskirchener Stadtrat beschloss im vergangenen Dezember den notwendigen Bebauungsplan. Mit dem Bau der Anlage beauftragten die Investoren als Generalunternehmer die Würzburger Firma Sens Steag.

Stadt erlegte Investoren auch eine Ausgleichsfläche auf

Die Arbeiten begannen im August. Die beiden Modulfelder werden eingezäunt. Hinzu kommt ein natürlicher Sichtschutz aus Sträuchern und Bäumen. Zu den Vorgaben der Stadt gehört auch eine 3,5 Hektar große Ausgleichsfläche. Sie soll den Eingriff in die Natur kompensieren, den die Errichtung des Solarparks mit sich bringt, und befindet sich auf der anderen Seite der A 1.

Größtenteils handele es sich um Brutflächen für Feldlerche und Rebhuhn, so Vetter. Mit dem Bau der 3,7 Kilometer langen Kabeltrasse, den die Floisdorfer Firma Schilles ausführt, durfte das Unternehmen wegen naturschutzrechtlicher Bestimmungen erst Anfang Oktober beginnen. Endpunkt der Trasse, durch die zu einem Dreierpack gebündelte Kabel mit einer Gesamtlänge von rund 12 Kilometern Länge führen, ist das Umspannwerk in der Nähe des Einkaufszentrums Georgpark am Euskirchener Stadtrand.


Weiterer Solarpark ist in Planung

Der nächste Solarpark im Stadtgebiet Euskirchen soll nördlich von Wüschheim entstehen. Geplant ist eine Leistung von 8,7 Megawatt. Der Bebauungsplan ist fertig. Betreiber wird die Wiesbadener Abo Wind AG sein.

Dieses Unternehmen will auch in der Nähe der ehemaligen Tuchfabrik Ruhr-Lückerath im Euskirchener Westen eine Freiflächen-Photovoltaik-Anlage errichten. Das Bebauungsplanverfahren für dieses Vorhaben hat noch nicht begonnen. (ejb)

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