Grünanlage mit Natur-ArenaEuskirchen will Areal am Wohngebiet Weiße Erde aufwerten

Lesezeit 3 Minuten
Aus einer Fläche zwischen den Wohngebieten Weiße Erde (l.) und Henri-Dunant-Straße, die heute Acker land ist, soll nach Vorstellung der Stadtverwaltung ein „Natur-Erfahrungsraum“ werden.

Aus einer Fläche zwischen den Wohngebieten Weiße Erde (l.) und Henri-Dunant-Straße, die heute Acker land ist, soll nach Vorstellung der Stadtverwaltung ein „Natur-Erfahrungsraum“ werden.

Euskirchen – Eine ökologisch wertvolle Grünanlage, die der Umweltbildung von Kindern dient, soll in der Nähe des Euskirchener Stadtwaldes entstehen. Im Rathaus firmiert das Vorhaben unter „Natur-Erfahrungsraum Gottfried-Disse-Straße“. Tatsächlich jedoch liegt die dafür vorgesehene Fläche zwischen den Wohngebieten Henri-Dunant-Straße und Weiße Erde – an der Straße, die zur Anlage des Tennis-Clubs Rot-Weiß Euskirchen führt.

Das Gebiet, das momentan landwirtschaftlich genutzt wird, ist rund 16 000 Quadratmeter groß. Es liegt südlich des Grundstücks, auf dem die Kita Weiße Erde gebaut werden soll. Dies ist Unterlagen zu entnehmen, die die Stadtverwaltung für den Ausschuss für Tiefbau und Verkehr zusammengestellt hat. Wenn das Gremium wieder tagen kann – die Februar-Sitzung wurde corona-bedingt abgesagt –, will der städtische Fachbereich 8 den Politikern seine Entwurfsplanung im Detail vorstellen.

Natur-Arena für Kinder

Die Kosten schätzt man im Rathaus derzeit auf knapp 470 000 Euro. Für diesen Betrag soll in den Jahren bis 2024 ein Gelände hergerichtet werden, das den Besuchern „viel Platz für Natur-Erlebnisse, Entdeckungen, interaktive Spiele, Umweltbildung und freies Spielen“ bietet, wie es in der Sachdarstellung von Fachbereichsleiter Bernd Kuballa heißt.

Als Eckpunkte nennt er eine kleine Streuobstwiese, Flächen mit einer dichten, waldähnlichen Bepflanzung, Sand-, Wiesen- und Schotterzonen, eine Natur-Arena sowie Mulden, die temporär Wasser führen können. Die Natur-Arena ist für Schulklassen und Kindergartengruppen gedacht, etwa für Unterrichtsstunden oder Theateraufführungen. Artenreiche Bepflanzungen und Bodenmodellierungen sollen für eine abwechslungsreiche Struktur des Parks sorgen. Hinzu kommen kleine Spielgeräte, Baumstämme und Findlinge – Elemente, die die sensomotorische Entwicklung der Kinder fördern.

FDP übt Kritik

Die FDP-Stadtratsfraktion hat zu den Plänen bereits kritische Anmerkungen formuliert. Gegen Grünanlagen und Freizeitmöglichkeiten, insbesondere für Kinder und Jugendliche, sei grundsätzlich nichts einzuwenden, heißt es in einer Stellungnahme. Doch bevor die Stadt derart viel Geld ausgebe, solle die Verwaltung sich besser um eine „nutzerfreundliche Aufwertung“ der Freizeitanlagen im Stadtwald kümmern. Konkret nennt die FDP den Laufparcours, die Trimm-Dich-Vorkehrungen und das Umfeld des Teiches mit dem Schillerstein. „Wie in vielen Bereichen ist auch hier ein unzureichender Pflegezustand bei städtischen Liegenschaften zu verzeichnen“, so die Fraktion.

Das könnte Sie auch interessieren:

Was ökologische Aufwertungsmaßnahmen anbelangt, erinnert die FDP an einen mehr als 20 Jahre alten Vorschlag aus ihren Reihen, der immer noch nicht umgesetzt worden sei. Gemeint ist ein durchgehender Grünzug samt Spazierweg entlang des Mitbachs vom Stadtwald bis zum Schillerpark. Eine derartige Biotopvernetzung „würde den Naherholungswert in diesem Bereich sinnvoll erhöhen“, glauben die Liberalen.

Sie meinen, es sei sinnvoller, dieses Vorhaben zu realisieren und Geld in den Stadtwald zu stecken, als „kostenträchtige Neuplanungen“ voranzutreiben und damit auch noch Konkurrenz für die Freizeitanlage in den Erftauen zu schaffen.

Rundschau abonnieren