Tafel EuskirchenHeidemarie Purwin-Görgen zur Ehrenvorsitzenden ernannt

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Der neue Vorstand der Tafel um Walter Feckinghaus  (2.v.r.) mit Theo  Korff und Heidemarie Purwin-Görgen (vorne). 

Euskirchen – In der Euskirchener Tafel ist eine Ära zu Ende gegangen. Heidemarie Purwin-Görgen stellte sich in der Mitgliederversammlung am Mittwoch nicht mehr zur Wahl. Sie hatte 21 Jahre an der Spitze des Vereins gestanden. Auch Theo Korff (76), der mehr als 15 Jahre als ihr Stellvertreter fungiert hatte, zog sich von seinem Posten zurück.

Die Mitglieder folgten dem Vorschlag des neuen Vorstandes, Purwin-Görgen (80) zur Ehrenvorsitzenden des Vereins zu ernennen, um so ihr Engagement zu würdigen. Die Tafel sei dankbar für die Arbeit, die sie und Korff viele Jahre geleistet hätten, sagte Walter Feckinghaus, der nun an der Spitze steht.

Der neue Vorstand

Sein bisheriges Amt als Schriftführer behält er vorerst kommissarisch bei, weil sich kein Nachfolger fand. Zur Führungsriege gehören zudem Michael Baron als neuer Vize sowie die wiedergewählten Jessica Manheller-Birk (Geschäftsführerin) und Jochen Rak (Kassierer). Den Beirat bilden Hans Schmatz und Elisabeth Winter.

Jubilare geehrte

In ihrer Versammlung hat die Euskirchener Tafel mit Urkunden nicht nur Heidemarie Purwin-Görgen und Theo Korff geehrt, die den Verein viele Jahre leiteten, sondern auch Jubilare, die sich ehrenamtlich als Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen engagieren. Im Einzelnen handelt es sich um Theo Korff (mehr als 20 Jahre), Margret Welsch (15 Jahre), Helmi Dreifke (mehr als zehn Jahre) sowie Rudi Buderath, Vera Schnittker und Jessica Manheller-Birk (jeweils zehn Jahre). (ejb)

Heidemarie Purwin-Görgen hatte in ihrem letzten Bericht als Vorsitzende auf die Schwierigkeiten verwiesen, die der Krieg in der Ukraine der Tafel bereitet. Der Umstand, dass sich immer mehr Geflüchtete in der Ausgabestelle in der Gottlieb-Daimler-Straße mit Lebensmitteln versorgen ließen, werde zum „Belastungsproblem“, sagte sie. „Steigen die Zahlen weiter, müssen wir einen Aufnahmestopp verhängen.“

940 Kunden mit Lebensmitteln versorgt

Wie Hans Schmatz ergänzte, haben im Juni 940 Personen von der Tafel Lebensmittel erhalten. Mehr als 55 Prozent seien Ukrainer. Aus der Statistik für 2021 ging hervor, dass der Verein an 99 Tagen Ware ausgab. Im Durchschnitt kamen pro Tag 81 Kunden, insgesamt 8017.

Darüber hinaus, so Purwin-Görgen, unterstützte die Tafel die Suppenkirche der evangelischen Gemeinde und weitere soziale Einrichtungen. Um diese Hilfe leisten zu können, habe man 250 Tonnen Lebensmittel eingesammelt und auf Verzehrfähigkeit hin überprüft. All dies sei nur möglich gewesen durch den Einsatz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Ausgabestelle und den der Transportfahrer, so Purwin-Görgen.

Anfangs mit Privatautos unterwegs

Im Gespräch mit dieser Zeitung blickte sie auf die Anfangszeit der Euskirchener Tafel zurück. Sie hatte zu den Gründern gehört, als der Verein im Jahr 2000 auf Initiative von Uta Henschel und Karl-Heinz Beck aus der Taufe gehoben wurde. „Zu Beginn haben wir zweimal pro Woche mit Privatautos in Lebensmittelgeschäften Ware abgeholt. Damals haben nur drei oder vier Läden mitgemacht.“ Hinzu kam eine Bäckerei in Weilerswist, die die Ehrenamtler samstags ansteuerten.

Die Verteilung der Lebensmittel übernahmen Caritas und Arbeiterwohlfahrt. Als immer mehr Kunden kamen, baute die Tafel auf dem Daufenbach-Gelände an der Roitzheimer Straße eine Ausgabestelle auf. Nach dem Großbrand auf dem Areal zog der Verein auf das alte Gelände des Wasserversorgungsverbandes Euskirchen-Swisttal.

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Seit 2020 hat er sein Domizil in einer Halle in der Gottlieb-Daimler-Straße, die früher zur Firma Schewe gehörte. „Für mich hat sich dort ein Kreis geschlossen“, sagte Purwin-Görgen, die in der Textilfabrik 28 Jahre Produktionsleiterin war.

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